A Canadian player tackles an Irish player in a 2015 Rugby World Cup match. Photo by Richard Heathcote.

SPORTFOTOGRAFIE

Deine Kamera im Spiel: 7 Tipps für noch bessere Sportaufnahmen

Die Sportfotografie bietet eine Vielzahl von kreativen Möglichkeiten. Das ist eine großartige Gelegenheit, einige der Modi und Funktionen deiner Kamera auszuprobieren, die du vielleicht noch nie zuvor benutzt hast.

Wenn du das nächste Mal zu einem Sportereignis gehst, solltest du einmal versuchen, atemberaubende Action-Szenen aufzunehmen, Bewegungen einzufrieren und die Atmosphäre des Spiels einzufangen. Mit diesen sieben Tipps kannst du bei Sportveranstaltungen das Beste aus deiner Kamera herauszuholen – egal ob mit einer Kompakt- bzw. Bridge-Kamera wie der Canon PowerShot SX70 HS oder einer DSLR wie der Canon EOS 80D.

A sweeping view of the entire stadium as pyrotechnics explode at the start of the 2015 Rugby World Cup final. Photo by Matt Lewis.

1. Eine ungewöhnliche Perspektive wählen

Bei Sportveranstaltungen werden die meisten Fotografen aus einem vergleichbaren Blickwinkel fotografieren. Denke also darüber nach, wie sich deine Bilder aus der Masse hervorheben können. Vielleicht könntest du auf dem Boden liegen und aus einem niedrigen Blickwinkel fotografieren? Oder eine symmetrische Bildkomposition von den Spielern aus einer Position von oben schaffen? Oft ist es besser, von der Seite des Spielfeldes zu fotografieren, als hinter dem Tor zu stehen.

Du könntest auch mit verschiedenen Brennweiten experimentieren. Wenn du eine Kamera mit Wechselobjektiven verwendest, bringt dich ein Telezoomobjektiv wie das Canon EF 70-300mm f/4-5.6 IS II USM ganz nah an die Action heran, und obendrein verhindert der integrierte Bildstabilisator mögliche Verwacklungsunschärfen.

Players pictured running past the camera onto the field for the match between Ireland and Canada in the 2015 Rugby World Cup. Photo by Richard Heathcote.

2. Den Modus Reihenaufnahmen verwenden

Normalerweise fotografiert man Einzelbilder. Bei actiongeladenen Sportarten wie Rugby oder Fußball willst du aber alle Möglichkeiten ausschöpfen, um die dramatischen Momente im Bild festzuhalten. Deshalb benutzen Sportfotografen den Modus Reihenaufnahmen, häufig auch Burst-Modus genannt.

Die Einstellung dazu kannst du im Kameramenü unter „Betriebsart“ vornehmen. Bei einigen Kameras findest du ein Einstellrad oben auf der Kamera, über das du den Modus direkt einstellen kannst – ansonsten stellst du das über das Menü der Kamera unter „Betriebsart“ ein. Der Einzelbildmodus wird auf dem Wahlradsymbolen als ein einziger rechteckiger Rahmen dargestellt, die Reihenaufnahme als mehrere Rahmen.

Die meisten Kameras sind in der Lage, 5 bis 12 Bilder pro Sekunde aufzunehmen, wenn sie auf Reihenaufnahmen eingestellt sind. So kannst du deine Aufnahmen am Ende durchgehen und diejenige finden, die den Moment am besten festhält, wie z. B. den Torwart, der einen gefährlichen Ball hält.

Die Canon PowerShot SX70 HS kann im Reihenaufnahme-Modus bis zu 10 Bilder pro Sekunde machen. Dabei ist das dreh- und schwenkbare LC-Display besonders praktisch, um bequem auf einer liegenden Position oder von oben herab zu fotografieren. Eine weitere gute Option ist die Canon PowerShot G7 X Mark II, die bis zu 8 Bilder pro Sekunde aufnimmt. Sie hat ein 31-Punkt-AF-System, bei dem man durch Tippen auf den Touchscreen Fokuspunkte auswählen und Gesichter oder Motive verfolgen kann.

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A Canadian player tackles an Irish player in a 2015 Rugby World Cup match. Photo by Richard Heathcote.

3. Den Automatischen Weißabgleich verwenden

Der Automatische Weißabgleich deiner Kamera leistet hervorragende Arbeit bei der präzisen Wiedergabe von Farben und Farbtönen. Egal, ob du ein Spiel am Tag oder bei Nacht aufnimmst, du verwendest am besten immer den Automatischen Weißabgleich, damit sich deine Kamera automatisch an die Lichtverhältnisse anpasst. Ist die Kamera auf den Automatischen Weißabgleich eingestellt, hast du auch mehr Freiheit, dich ganz auf deine Bildkomposition und das Geschehen vor der Kamera zu konzentrieren.

Um den Automatischen Weißabgleich einzustellen, benutzt du normalerweise eine Taste hinten auf der Kamera oder das Display, wenn es ein Touchscreen ist. Durch das Drücken, bzw. Antippen, kannst du durch die Optionen blättern.

4. Im JPEG-Format fotografieren

Fotografen wird oft gesagt, sie sollen RAW-Dateien aufnehmen oder JPEG + RAW, aber in der Sportfotografie wird diese Faustregel meist ignoriert. Viele Fotografen, die im Reihenaufnahmen-Modus fotografieren (insbesondere Fotojournalisten, Sport- und Naturfotografen), werden JPEGs aufnehmen, da Ihre Kamera normalerweise mehr Bilder pro Sekunde im JPEG-Format als im RAW-Format aufnimmt.

RAW-Dateien sind größer und enthalten mehr Daten, und oft dauert es länger, bis sie den Pufferspeicher der Kamera während der Aufnahme freigeben. JPEGs sind kleinere Dateien, d.h. deine Kamera kann sie schneller auf die Speicherkarte schreiben und so mehr Momente festhalten. Deine Kamera wird wahrscheinlich standardmäßig JPEGs aufnehmen. Wenn du dies also nicht geändert hast, bist du startklar.

Auch wenn du JPEGs im Reihenaufnahme-Modus aufnimmst, solltest du immer kurze Sequenzen machen – drücke den Auslöser für ein bis zwei Sekunden und lasse ihn wieder los. Wenn du ihn zu lange gedrückt hältst, kommt der Pufferspeicher an seine Grenze und verlangsamt so die Aufnahmegeschwindigkeit.

French fans in colourful makeup during the 2015 Rugby World Cup. Photo by Chris Lee.

5. Nicht nur auf die Spieler achten

Das besondere Gefühl, bei einem Spiel dabei zu sein, wird nicht nur davon bestimmt, was auf dem Spielfeld passiert.

Halte deine Kamera auch einmal auf die Zuschauer, um ihre hoffnungsvollen Gesichter oder ihre kreativen Outfits festzuhalten, oder zoome ganz nah an die Spieler heran, ihre verbissenen Gesichter, ihre Umarmungen oder der Blick kurz vorm Anpfiff.

Wenn du eine Kamera mit Wechselobjektiven verwendest, ist ein Objektiv wie das Canon EF-S 55-250 f/4-5.6 IS STM eine gute Wahl für solche Sportarten. Es bildet einen relativ weiten Bildwinkel ab, der mehr vom Spielfeld zeigt und lässt dich an einzelne Spieler heranzoomen, um sie zu verfolgen.

6. Servo-AF Modus oder die Motivverfolgung verwenden

Standardmäßig ist der AF-Modus deiner Kamera auf Einzelbild-AF eingestellt – hierbei bleiben auch die meisten Fotografen. Wenn du jedoch sich bewegende Motive auf dem Sportplatz fotografierst, musst du in den Servo-AF Modus wechseln.

Normalerweise gibt es eine direkte Steuerung auf der Rückseite deiner Kamera zum Umschalten des AF-Modus – entweder eine physische Taste oder eine Option auf dem Touchscreen.

Der Servo-AF, auch bekannt als kontinuierlicher Autofokus, hält den von dir festgelegten AF-Punkt solange im Fokus, wie du den Auslöser halb durchdrückst. Das ist für die Sportfotografie sehr praktisch, da man sich auf die Punkte konzentrieren kann, an denen die Aktion voraussichtlich stattfinden wird – z. B. um das Tor herum – und auf diesen Moment warten kann.

Der Modus AF-Nachführung geht da noch einen Schritt weiter. Im Nachführ-Modus berührst du einfach den AF-Punkt auf deinem LCD (wenn deine Kamera über einen Touchscreen verfügt) oder drückst den Auslöser halb herunter, um den Fokus auf dein Motiv festzulegen, und dann bewegt sich das AF-Feld mit diesem Motiv mit, während es sich im Bildausschnitt bewegt. Dies ist ideal, um die Action auf einem überfüllten Platz zu verfolgen.

Wenn du eine DSLR oder eine spiegellose Systemkamera besitzt, kannst du auch die Canon Photo Companion App einsetzen, um mehr über die Funktionen deiner Kamera zu erfahren.

Players pictured on the point of a tackle in a match between England and Australia in the 2015 Rugby World Cup. Photo by Steve Bardens.

7. Mit kurzen Belichtungszeiten die Action einfrieren

Das Ziel eines jeden Sportfotografen ist es, die Action in dramatischen Momenten einzufrieren. Die einzige Möglichkeit dafür ist eine Aufnahme mit kurzer Belichtungszeit. Im Idealfall solltest du eine Belichtungszeit von 1/1.000 Sek. wählen, mindestens aber 1/500 Sek.

Um diese Belichtungszeiten zu erreichen, stellst du am Modus-Wahlrad den Belichtungsmodus auf Blendenautomatik (Tv). Auf diese Weise kannst du die Belichtungszeit manuell festlegen und die Kamera wird Blende und ISO automatisch an die gewählte Belichtungszeit anpassen.

Verfasser: Jeff Meyer

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