FILMEN

Canon Cine Zoomobjektive: Erstes Shooting mit dem CN-E20-50MM T2.4 L F / FP

Kameramann Ian Murray macht sich mit dem Flex Zoom CN-E20-50mm T2.4 L F / FP, eines von zwei neuen Cine Vollformat-Zoomobjektiven im vertraut.
Nahaufnahme des Canon CN-E20-50mm T2.4 L F / FP Objektivs, angebracht an einer Canon Kamera.

Das aktuelle EOS C70 Firmware-Update fügt Unterstützung für die Canon CN-E20-50mm T2.4 L F / FP und Canon CN-E45-135mm T2.4 L F / FP Flex Zoom Cine-Objektive hinzu. Diese Premium-Vollformat-Zoomobjektive wurden für hochwertige Kinoproduktionen entwickelt.

Von Werbespots für Lebensmittel bis hin zu Marken-Storys in Kurzform: Kameramann Ian Murray verfügt über mehr als 20 Jahre Filmerfahrung, in denen er ein ausgeprägtes Verständnis für „Magie, Realismus und Energie, die Licht bieten kann“, entwickelt hat und auch dafür, wie er dies für den Betrachter greifbar machen kann.

Ein aktuelles Beispiel dafür, was Murray als „Narrativ des Lichts“ bezeichnet, zeigt seine Aufnahme für eine Sportmarke. In dem inspirierenden Kurzfilm, der dabei herauskam, dient Low-Key-Beleuchtung zusammen mit träumerischen Reflexionen als visuelle Metapher für die Geschichte einer Weltmeisterin im Kickboxen und ihren Kampf als Spitzensportlerin gegen die Krankheit myalgische Enzephalomyelitis (ME).

Obwohl er daran gewöhnt ist, mit Super 35 zu arbeiten, ist Murray einer der vielen Kameramänner, die für hochwertige Produktionen aufgrund des immersiveren Gefühls und der weichen Fokusgrenzen Vollformatkameras bevorzugen. Er erinnert sich noch daran, wie sich die Vollformatkamera EOS 5D Mark II von Canon – die erste EOS Kamera mit Video-Aufnahmefunktion – auf die Low-Budget-Fernsehindustrie auswirkte, die von Videokameras und Super 35 beherrscht wurde. „Sie verfügte über einen zarten Effekt, den jeder wirklich liebte. Ich erinnere mich daran, dass ich dieses Format sehr mochte.“

Ein Techniker mit weißen Handschuhen reinigt den Sensor einer Canon Kamera.

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Allerdings war Vollformat traditionsgemäß schon immer ein Sensorformat mit nur wenigen verfügbaren Cine Objektiven, insbesondere in Bezug auf lichtstarke Zooms. Die neue Canon Flex Zoom Serie füllt diese Lücke mit gleich zwei Cine Objektiven mit den gängigen Brennweiten von 20–135 mm: das Canon CN-E20-50mm T2.4 L F / FP und das Canon CN-E45-135mm T2.4 L F / FP.

Kurz nach seiner Zeit am Set haben wir mit Murray gesprochen, um herauszufinden, was er von dem Objektiv hält, wie gut es sich mit der Canon EOS C500 Mark II kombinieren lässt und welchen Unterschied das Hinzufügen eines maßgeschneiderten Vollformat-Objektivs zu seiner Ausrüstung für seinen kreativen Prozess bedeutete. Während des Drehs hatte Murray das CN-E20-50mm T2.4 L F / FP benutzt, um den folgenden Film aufzunehmen.

Drei Schauspieler – ein schwarzer Mann, eine asiatische Frau und eine weiße Frau – sind alle in der Profilansicht zu sehen, alle schauen nach links.

Alles im Gesicht geschrieben: unterbewusste Freude

Bei Murrays Arbeit geht es häufig darum, Menschen zu filmen. Daher muss jedes Objektiv, das er nutzt, die Ansprüche seines scharfen Auges an Hautqualität, Farbe, Gesichtsform und Detailschärfe erfüllen. Das sind Aspekte, die Zuschauer unterbewusst wahrnehmen, weswegen Kamera- und Objektivfarben für Kameraleute von höchster Bedeutung sind.

„Wir als Menschen haben uns so weiterentwickelt, dass wir sogar die kleinste Farbfeinheit erkennen können“, erklärt Murray. „Das wirkt sich darauf aus, wie wir ein Objektiv analysieren. Wir sind sehr interessiert daran, wie ein Objektiv das menschliche Gesicht nachbildet und wie uns Gefühlsausdrücke vermittelt werden. Die Wiedergabe von Hautfarbe – die mit dem Canon CN-E20-50mm T2.4 L F / FP bei einer großen Bandbreite von Lichtsituationen hervorragend war – ist sehr wichtig.“

Eine Frau, die an einem Tisch sitzt, wird von einer großen Kamera gefilmt, während ihr Bild auf zwei Monitoren über der Kamera angezeigt wird.

Dadurch dass das CN-E20-50mm T2.4 L F / FP einen hohen Detailreichtum erreicht, kann es auch für 8K-Produktionen der Zukunft eingesetzt werden. „Aus meiner Sicht leistet das Objektiv sogar mit weit geöffneter Blende optimale Dienste und sieht wirklich scharf aus“, sagt Murray. „Und diese Schärfe fühlt sich nicht wie eine Art von digitaler Schärfe, sondern natürlich an.“

Eine Frau sitzt mit überschlagenen Beinen auf einer gepolsterten Sitzbank und liest Zeitung. Seitlich von ihr befindet sich eine große Kamera, die sie auf Kopfhöhe filmt.

„Man lässt dich vom Objektiv und der Ausrüstung, die man benutzt. leiten und passt die Beleuchtung daran an“, sagt Murray über seinen Schaffensprozess. „Für mich fühlt es sich so an, als wäre die CN-E20-50mm T2.4 L F / FP naturalistisch - die Hauttöne sind ausdrucksstark und besitzen den gewissen ‚Kino-Look‘ - und ich wollte für die Umgebung, in der wir gedreht haben, mit der Beleuchtung nicht zu weit gehen.“

Um das Beste aus dem goldenen Licht des Sonnenaufgangs herauszuholen, nahmen Murray und sein Team eine der Szenen auf dem Balkon bei natürlichem Licht auf (zweites Bild oben). Bei dieser Stilwahl wurde das kreative Narrativ eines Anwalts bedient, der Dokumente durchschaut, und gleichzeitig das potenzielle Problem umgangen, dass sich Aufhell-Licht und Polyboards in der Brille des Motivs spiegeln. „Die Sonne schien direkt auf die Person, der Hintergrund war dabei relativ dunkel. Es sah wirklich kinoreif aus“, so Murray.

Bei Aufnahmen des menschlichen Gesichts müssen Kameraleute gleichzeitig Weichheit der Haut und Klarheit der Augen hervorbringen. Für Murray muss ein Objektiv die Balance zwischen diesen beiden Punkten finden: Wird die Haut zu scharf dargestellt, lenkt sie ab; werden die Augen nicht scharf genug dargestellt, kann man durch sie nicht in die Seele einer Person schauen. Bei der Szene auf dem Balkon in natürlichem Licht schnitt das CN-E20-50mm T2.4 L F / FP einwandfrei ab. „Die Haut des Motivs strahlte“, so Murray.

Dem beeindruckten Kameramann war es außerdem möglich, Action-Aufnahmen um schmeichelhafte Porträtwinkel zu ergänzen. „Es ist wirklich überraschend, wie unterschiedlich Objektive eine komplett andere Gesichtsform wiedergeben“, erklärt er. „Ich war mit dem Zoom bei 50 mm, da ich einen Porträteffekt erzielen wollte. Das CN-E20-50mm T2.4 L F / FP erzeugte zweifellos eine bezaubernde Dreiecksaufnahme und ein attraktives Gesicht.“

A woman stands at a kitchen worktop chopping fruit. She is being filmed by a large camera that is sitting on the worktop in front of her.

The CN-E20-50mm T2.4 L F / FP covers Ian's preferred 'immersive' focal lengths, allowing him to both get close and move freely around his subjects. "Anything more than 135mm is just too long for me, and you never need to go wider than 20mm, certainly I never went wider than that on Super 35," he says.

Vollformat-Flexibilität

Wenn Kameraleute über Brennweite sprechen, sprechen sie in Wirklichkeit darüber, wie eine Person im Verhältnis zu ihrer Umgebung erscheinen soll. Murray zitiert dabei den englischen Kameramann und zweimaligen Oscar-Preisträger, Roger Deakins, der gewöhnlich mit Brennweiten zwischen 35 mm und 50 mm aufnimmt, um einen dreidimensionalen Effekt zu erzielen – so, als ob sich der Zuschauer in einer Unterhaltung mit dem Motiv befände. Dieser Realismus geht ein wenig verloren, wenn Teleaufnahmen aus größerer Entfernung aufgenommen werden, da Motive gepresst erscheinen.

Für Murray liegt die Priorität vor allem darin, ein immersives Gefühl zu erzeugen, weswegen er für Aufnahmen lieber näher an sein Motiv herantritt und den Hintergrund weicher gestaltet. Diese beiden Effekte gleichzeitig zu erzielen, wird durch das weitere Gesichtsfeld des Vollformats in Kombination mit lichtstarken Objektiven wie dem CN-E20-50mm T2.4 L F / FP vereinfacht, da sie eine geringe Schärfentiefe bieten. „Eine geringe Schärfentiefe um den Fokuspunkt herum ist das wohl nützlichste Instrument, um die Aufmerksamkeit des Zuschauers zu lenken“, so Murray.

Sowohl das CN-E20-50mm T2.4 L F / FP als auch das CN-E45-135mm T2.4 L F / FP weisen eine in ihrer Klasse führende maximale Blende von T2.4 über den gesamten Brennweitenbereich auf. „Beim Filmemachen mit Super 35-Kameras und -Objektiven drehen wir in der Regel in großen Räumen, um Schärfeabfall zu ermöglichen“, sagt Murray. „Ich habe allerdings festgestellt, dass wir mit Vollformat und dem T2.4 Objektiv in viel engeren Räumen arbeiten konnten. Es gab eine Szene, in der das Motiv an einem Küchentisch saß, der nur anderthalb Meter von der Wand entfernt war. Und wenn ich sie anschaue, werde ich aber nicht vom Hintergrund abgelenkt, weil dieser so weich ist. Es gab kein Szenario, bei dem ich daran dachte, dass ich die Dinge mit einer lichtstärkeren Blende noch weicher zeichnen sollte.“

Ein Filmemacher, der hinter einer Canon Cinema EOS Kamera steht, an der ein Canon Flex Zoomobjektiv angebracht ist.

Detaillierte Einblicke in das Cinema Objektivsortiment von Canon

Die Cine Objektive von Canon sind das Ergebnis von 50 Jahren Erfahrung in der Entwicklung von kinotauglichen Objektiven. Aber welche Cine Festbrennweite, welches Cine Zoomobjektiv oder welches Flex Zoom Objektiv ist das Richtige für dich?

Zusätzlich zur Steuerung der Schärfentiefe sind das CN-E20-50mm T2.4 L F / FP und das CN-E45-135mm T2.4 L F / FP mit 11-Lamellen-Irisblenden ausgestattet, die glatte Vorder- und Hintergrundunschärfen erzeugen und dadurch bestens den Ansprüchen moderner Produktionen gerecht werden. „Die meisten alten Kinoobjektive haben ein ausgeprägtes ‚Stoppschild‘-Bokeh, aber das CN-E20-50mm T2.4 L F / FP Objektiv fühlt sich wie ein ausgereiftes und modernes Kinoobjektiv an. Dadurch ist es auch so ideal für die Arbeit an Werbespots geeignet. Hinter der Schauspielerin war ein rundes, schönes Bokeh, während der Schärfeabfall des Großformats sie wunderbar von den Hintergründen abgrenzte“, meint Murray.

Die Wolkendecke sorgte für ein weiches, gleichmäßiges Licht für eine Innenraumszene in der Küche, bei der die Schauspielerin Obst in Scheiben schneidet (siehe oben). Murray setzte Aufhell-Licht ein, um die Farben der Früchte zu betonen, wollte dabei aber auch ein natürliches Gefühl sowie keine zu künstliche Beleuchtung haben, und schöpfte damit die Möglichkeiten der Canon EOS C500 Mark II und des CN-E20-50mm T2.4 L F / FP voll aus. „Das vielleicht inspirierendste an diesem Objektiv war, dass man so natürlich wie möglich agieren konnte“, erklärt Murray. „Normalerweise mag ich stilisierte und immersive Belichtung und versuche, die Dinge aussagekräftiger aussehen zu lassen. Aber mit diesem Objektiv fühlte sich alles sehr raffiniert und kinoreif an – ganz so, als müsse gar nicht viel dafür getan werden. Die Farben der Früchte stachen sogar in Innenräumen wirklich hervor, und diese Aufnahme demonstrierte wirklich die Farben des Objektivs.“

Ein Mann mit dunklen Haaren und einer Brille bedient stehend eine große Kamera, die auf einem Stativ aufgebaut ist.

Die CN-E20-50mm T2.4 L F / FP verfügt über einen parfokalen Zoom, sodass du in ein Motiv heranzoomen kannst, ohne den Fokus zu verlieren. „Meine Lieblingsaufnahme war die Szene bei Dämmerung mit ihrem sehr langsamen Zoom“, sagt Murray (hier auf dem Bild)

Eine Frau in einem grünen Seidenhemd und schwarzer Hose steht in der Dämmerung hinter einer Glasschiebetür.

„Es war fast schon surreal, denn du hattest diese Frau gestochen scharf in der Mitte der Aufnahme, und es war ein unfassbarer Zoom, ein sehr langsamer, schleichender Zoom“, ergänzt Murray. „Du konntest quasi fühlen, dass sie sich dir annähert, aber konntest nicht ganz verstehen, wie es passiert. Der Hintergrund blieb weich und sie blieb scharfgestellt.“

Dynamisch und detailreich

Als Teil des modernen, natürlichen Narrativs der Aufnahme und um den Dynamikumfang der Kombination aus Canon EOS C500 Mark II und des CN-E20-50mm T2.4 L F / FP voll auszuschöpfen, wollte Murray für eine Szene unbedingt Sonnenlicht nutzen. Die Sonne war an diesem Tag jedoch bereits untergegangen, was bedeutete, dass er improvisieren musste: Dazu machte er parallellaufende Lichtstrahlen zu Reflektoren für parallellaufende Schatten, die lebensnahes Sonnenlicht nachbildeten. Dabei wurde ein Reflektor so eingefangen, dass er aussah, als sei er Sonnenlicht, das durch eine Wolke hindurchschien.

„Wir ließen das Motiv kreuz und quer durch die Aufnahme laufen“, so Murray. „Man sah auf das Bild und dachte, es gäbe keine Reflexionen, aber als das Motiv das Bild durchlief, konnte man erkennen, wie der linke und der rechte Kontrast plötzlich tiefer wurden. Man konnte also die Reflexionen verschwinden sehen. Das zeigte uns, dass das Objektiv Reflexionen erzeugt, allerdings sehr feine Reflexionen. Außerdem behält es einen guten Kontrast auch bei direkter Lichteinstrahlung bei.“

Im modernistischen Haus mit großen Fenstern aus Flachglas posierte das Motiv dann unter direkter Lichteinstrahlung und mit dem düsteren Dämmerungshimmel im Hintergrund, wodurch ein geschichtetes, malerisches Gefühl erzeugt wurde. „Auch hier war die Haut des Motivs wunderschön – sogar ohne Make-up und ohne Diffusion auf den Lichtern. Das zeigt, dass das CN-E20-50mm T2.4 L F / FP über Eleganz verfügt“, so Murray. „Zusammen mit der EOS C500 Mark II bietet es eine ausgezeichnete Auflösung, Räumlichkeit, ein schönes Bokeh, Schärfeabfall und cremefarbene Hauttöne. Es ist nicht wie ein gewöhnliches modernes Vollformatobjektiv, das einfach sehr rein ist und nicht heraussticht. Es strahlt eine gewisse Raffinesse und Fülle aus. Es ist ein geeignetes Kinoobjektiv.“

In die Zukunft blicken

Branchentrends wie die Verschiebung von Super 35 hin zu Vollformat, um ein immersiveres Kinoerlebnis zu erzeugen, das Streben nach realistischen, schmeichelnden Hauttönen und schönem, weichem Bokeh sowie die stetig steigende Nachfrage nach Inhalten hat Videofilmer und Kameraleute angeregt, neue Möglichkeiten in Sachen Ausrüstung zu erkunden, die ihnen die Chance geben, schneller und intelligenter zu arbeiten und immer schönere Aufnahmen zu erzeugen. Die neuesten Flex Zoom Objektive – das CN-E20-50mm T2.4 L F / FP und das CN-E-45-135mm T2.4 L F / FP – sind nur einige Beispiele für die vielen innovativen Produkte, die Canon entwickelt, um modernen Filmemachern Freiheit und Flexibilität zu ermöglichen, damit sie ihre kreative Vision umsetzen können.

Tim Coleman

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