Um ein attraktives Bokeh einzufangen, benötigt man ein „lichtstarkes“ Objektiv mit einer großen maximalen Blendenöffnung, idealerweise Blende F2.8 oder größer (kleinere Blendenzahl). Dies ist einer der Hauptgründe, warum man eine lichtstarke Festbrennweite in der Ausrüstungstasche haben sollte – auch dann, wenn diese Brennweite bereits vom im Kit enthaltenen Zoomobjektiv abgedeckt wird.
Lichtstarke Objektive mit einer Brennweite von 50mm oder länger eignen sich im Allgemeinen am besten für die Bokeh-Fotografie, da die Unschärfe des Hintergrunds mit Weitwinkelobjektiven schwieriger zu erreichen ist. Das liegt daran, dass kürzere Brennweiten eine größere Schärfentiefe bei einem gegebenen Fokusabstand und einer gegebenen Blende erzeugen, so dass ein größerer Teil des Motivs vom Vordergrund bis zum Hintergrund scharf wiedergegeben wird und weniger Bokeh entsteht.
Zu den besten Objektiven für ein schönes Bokeh gehören das Canon RF 50mm F1.8 STM und das RF 85mm F2 MACRO IS STM. Dennoch solltest du Weitwinkelobjektive nicht von vorn herein ausschließen. Sowohl das RF 35mm F1.8 MACRO IS STM als auch das RF 24mm F1.8 MACRO IS STM eignen sich wirklich gut für einen Bokeh-Hintergrund bei Nahaufnahmen, da die Schärfentiefe bei kürzeren Entfernungen vom Motiv abnimmt.
Bei extremen Nahaufnahmen sorgt eine sehr kurze Brennweite für eine geringe Schärfentiefe und maximiert damit das Bokeh-Potenzial. Hier kommen die 0,5-fachen Makrofunktionen der Objektive RF 85mm F2 MACRO IS STM, RF 35mm F1.8 MACRO IS STM und RF 24mm F1.8 MACRO IS STM zum Tragen. Das Canon RF 16mm F2.8 STM Objektiv ist dank seines weiten Bildfeldes auch eine gute Wahl, wenn es darum geht, ganz nah an das Hauptmotiv einer Szene heranzukommen und es vor einem unscharfen, aber großflächigen Hintergrund zu isolieren. Das kann ein weiteres kreatives Element in die Bildkomposition bringen.
Im Allgemeinen ergibt ein Objektiv mit mehr Blendenlamellen ein attraktiveres kreisförmiges Bokeh, da jeder unscharfe Lichtpunkt die Form der Blende spiegelt. Das ist nicht so ein großes Thema, wenn man mit weit geöffneter Blende fotografiert (kleinste Blendenzahl), weil die Öffnung ohnehin kreisförmig ist – aber das ist nicht immer der Fall. In den technischen Daten auf der Canon Website kannst du herausfinden, wie viele Blendenlamellen dein Objektiv hat. Sieben Lamellen sind großartig für ein attraktives Bokeh, aber neun sind noch besser. Die beiden oben genannten Makro-Objektive haben neun Blendenlamellen, während die anderen sieben haben.
Mit dem praktischen Canon Objektiv-Finder kannst du dir auf der Grundlage deiner Kamera und des gewünschten Aufnahmegenres Objektivempfehlungen geben lassen.