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Beleuchtung wie bei den niederländischen Meistern: Interview mit Carla van de Puttelaar

A woman with red hair stands side-on, facing the camera. On either side of her are women facing the other way, wearing old-fashioned white servant-style hats and dresses. They’re against a black background.
Eine Aufnahme aus Carla van de Puttelaars Serie „Artfully Dressed“ zeigt die Modehistorikerin und Autorin Amber Butchard im Stil der niederländischen Meister des 17. Jahrhunderts. Aufgenommen mit einer Canon EOS 5DS R mit einem Canon EF 24-70mm f/2.8L II USM Objektiv mit einer Verschlusszeit von 1/60 Sek., Blende 1:7,1 und ISO 640. © Carla van de Puttelaar

Die niederländische Fotografin Carla van de Puttelaar ließ sich von den Malern des 17. Jahrhunderts, den sog. „Holländischen Meistern“, inspirieren und nutzt die 50,6-MP-Auflösung der Canon EOS 5DS, um alle feinen Details ihrer Motive bei natürlichem Licht festzuhalten. „Ich war schon immer von Haut und Licht fasziniert. Ich beobachte, wie Licht auf Menschen fällt und wie der Stoff schimmert und Falten wirft. Ich verzehre mich regelrecht nach Kunst“, sagt sie.

Die Fotografin ist bestens gerüstet, um diesen Hunger zu stillen. Über schottische Porträtmalerei des 17. Jahrhunderts hat sie promoviert und Vorlesungen an der Royal Academy of Art in Den Haag gehalten. Sie sagt, dass ihre Faszination für Licht, Schatten und Texturen durch holländische Maler wie Jan Davidszoon de Heem und Rachel Ruysch genährt wurde.

Van de Puttelaar konzentriert sich in der Regel auf den weiblichen Körper, aber in ihrem Buch „Adornments“ betrachtet sie Blumen mit demselben Blick. Sie erfasst die Empfindlichkeit und Sinnlichkeit der Blütenblätter mit einem solchen Detailreichtum, dass es sich für den Betrachter fast anfühlt, als könne er die Blüten mit den Augen berühren.

A pink rose is lit from the right-hand side of the picture, casting the other side in shadow. It’s seen against a black background.
„Man muss das Gefühl haben, dass Magie im Foto steckt“, sagt van de Puttelaar. In diesem Foto aus ihrem Buch „Adornments“ tragen der einfache schwarze Hintergrund und die natürliche Beleuchtung zu dieser „Magie“ bei. Aufgenommen mit einer Canon EOS 5DS R mit einem Canon EF 24-70mm f/2.8L II USM Objektiv mit einer Verschlusszeit von 1/200 Sek., Blende 1:11 und ISO 320. © Carla van de Puttelaar
A pink rose with only a few wilted petals left is seen against a black background.
Für ihre Blumenporträts beschafft sich van de Puttelaar große Mengen von Blumen und beobachtet, wie sich jede einzelne verändert und verwelkt. Aufgenommen mit einer Canon EOS 7D mit einem Canon EF-S 15-85mm f/3.5-5.6 IS USM Objektiv mit einer Verschlusszeit von 1/6 Sek., Blende 1:11 und ISO 250. © Carla van de Puttelaar

Das perfekte Modell

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Damit ein solches Foto erfolgreich sein kann, – egal, ob es sich um eine in edle Stoffe gehüllte Frau oder eine zarte Blüte mit spannender Struktur handelt, – besteht Carla van de Puttelaar darauf, dass die Chemie zwischen ihr und dem Motiv stimmen muss. „Das Gefühl muss da sein. Es muss eine gewisse Art Magie im Foto geben. Das ist für mich mit das Wichtigste“, sagt sie.

Aus diesem Grund nimmt sie das „Casting“ ihrer Motive sehr ernst, selbst wenn es sich dabei um eine Blume handelt. „Ich bewahre gerne eine riesige Menge von Blumen auf und beobachte sie, wie sie blühen, sich verändern und verwelken. Für mich sind sie wie Modelle. Nicht alle sind geeignet“, sagt sie. „Manchmal sehe ich in einem riesigen Strauß Blumen eine bestimmte und sage: ‚Oh, dich muss ich haben. Du bist die perfekte Blume.‘ Einige Blumen haben einfach eine Form und Subtilität, die mich anspricht.“

„Manchmal gehe ich durch den Raum und bemerke, wie sie sich im Licht verändern. Dann renne ich los, hole meinen schwarzen Hintergrund und stelle ihn direkt an Ort und Stelle auf, um eine Blume in ihrem schönsten Licht einzufangen.“

A lady in a pink and white striped dress lounges on a chair with her feet up. She casts an elegant profile in her shadow across the back wall.
Zoe Whitley, Kuratorin für internationale Kunst des Tate Modern in London, England, ist in diesem Foto aus van de Puttelaars Serie „Artfully Dressed“ bei natürlichem Licht zu sehen. Aufgenommen mit einer Canon EOS 5DS R mit einem Canon EF 24-70mm f/2.8L II USM Objektiv mit einer Verschlusszeit von 1/80 Sek., Blende 1:5,0 und ISO 400. © Carla van de Puttelaar

Das Gleiche gilt für die Auswahl der menschlichen Modelle von van de Puttelaar. In der Regel sucht sie bei Kunstmessen und Ausstellungen nach Modellen, eben an Orten, an denen sie sich sicher sein kann, dass die Motive ein Interesse an Kunst haben. „Ich mag die persönliche Begegnung. So kann ich das gleiche Gefühl wie bei den Blumen bekommen, dieses: ‚Das ist die Richtige. Das ist jemand, von dem ich ein wirklich gutes Foto machen könnte.‘“

Manchmal entdeckt sie aber auch einfach jemanden auf der Straße. „Einmal radelte ich mit zwei meiner Kinder zum Zirkus, eines vorne auf dem Fahrrad und eines hinten. Ich sah jemanden und dachte: ‚Die muss ich wirklich fragen.‘ Also wendete ich mein Fahrrad mit den beiden Kindern darauf und radelte wie der Wind, um sie einzuholen. Wir haben es trotzdem pünktlich zum Zirkus geschafft“, lacht sie.

Der Einsatz von natürlichem Licht

Van de Puttelaar verwendet für ihre Fotos immer Tageslicht. Ihr Setup ist so einfach, dass sie es sowohl zu Hause als auch vor Ort oder in ihrem Studio verwenden kann: ein tragbarer, schwarzer Hintergrund und Licht von einem Fenster. „Ich verwende oft kühles Licht von einem nach Norden ausgerichteten Fenster, aber in letzter Zeit habe ich öfter auch variiert – gelegentlich sogar direktes Sonnenlicht“, sagt sie.

Die Blumen lassen sich oft am besten zu Hause fotografieren, findet van de Puttelaar. „Bei den Blumen ist es so, dass ich sie beobachten möchte, während sie sich verändern und welken, damit ich sie im richtigen Moment einfangen kann. Ich verwende das Licht, das auf die Blütenblätter fällt und durch sie hindurchscheint, um die Magie zum Vorschein zu bringen“, sagt sie.

A woman with red hair tied in a plait faces away from the camera. She wears a low-backed dress that shows off her milky white skin.
Ein schönes Porträt aus van de Puttelaars „Rembrandt“-Serie mit natürlichem Licht. Aufgenommen mit einer Canon EOS 5DS R mit einem Canon EF 24-70mm f/2.8L II USM Objektiv mit einer Verschlusszeit von 1/60 Sek., Blende 1:7,1 und ISO 640. © Carla van de Puttelaar
A woman with short blonde hair wears a green dress and scarf and stands against a black background.
Maria Balshaw, Direktorin der Tate-Museen und -Kunstgalerien in Großbritannien, aus van de Puttelaars Serie „Artfully Dressed“. Van de Puttelaar fotografierte Maria im Tate Britain und platzierte sie von einem schwarzen Hintergrund an einem Ort mit wunderbarer Beleuchtung. Aufgenommen mit einer Canon EOS 5DS R mit einem Canon EF 24-70mm f/2.8L II USM Objektiv mit einer Verschlusszeit von 1/100 Sek., Blende 1:2,8 und ISO 640. © Carla van de Puttelaar
A woman in a green embellished bodice and glamorous makeup runs a fern frond over her forehead. She stands in front of a green and red floral background.

Großartige Frauen in der Fotografie: Mimi Haddon

Getty-Fotografin Mimi Haddon erzählt, wie ihre Helden – und ein Kostümverleih – sie zu künstlerischen Fotos in lebendigen Farben inspirierten.

Bei einem ihrer jüngsten Projekte namens „Artfully Dressed“ porträtierte van de Puttelaar Frauen aus der Kunstwelt in ausgefallener Designerkleidung und luxuriösen Stoffen. Sie reiste nach London, New York und Paris, um die wichtigsten Frauen der Kunstszene in ihrem unverkennbaren Stil zu fotografieren. „Als ich die Tate-Direktorin Maria Balshaw fotografierte, fand ich einen sehr schönen Platz im Tate Britain, stellte meinen Hintergrund auf und fotografierte sie dort“, sagt sie.

Früher musste van de Puttelaars eine Mittelformatkamera verwenden, um die feinen Details in ihren Bildern einzufangen. Heute nutzt sie hingegen die Canon EOS 5DS Vollbildkamera. „Die 5DS habe ich gespannt erwartet und wollte sie sofort haben, als sie auf dem Markt kam“, erzählt sie.

„Ihre hohe Lichtempfindlichkeit und Pixel eröffnen mir Dinge, die vorher nicht möglich waren. Man kann Details untersuchen und zeigen, die man mit bloßem Auge gar nicht erkennt. Das finde ich wirklich faszinierend. Genauso, wie man auf einem Computer und einer Festplatte mehr Informationen speichern kann als im eigenen Kopf, kann man mit der Kamera auch das eigene Sehvermögen erweitern.“

A woman in a pale silk dress lies on a black floor, flowers trailing over her dress and foliage hanging from above.
Van de Puttelaars Porträt von Lidewij de Koekkoek, Direktorin des Rembrandt House Museum in Amsterdam, Niederlande, kombiniert ein atemberaubendes Kleid aus Seide mit Blumen und Blättern. Aufgenommen mit einer Canon EOS 5DS R mit einem Canon EF 24-70mm f/2.8L II USM Objektiv mit einer Verschlusszeit von 1/60 Sek., Blende 1:8 und ISO 640. © Carla van de Puttelaar

Dank der hohen Auflösung der Canon EOS 5DS konnte sie an großformatigen Fotografien arbeiten und mehrere Bilder zu einem monumentalen Werk zusammenfügen, ohne dabei auf die Flexibilität einer Handkamera verzichten zu müssen. „Man kann es in meinen Fotos vielleicht nicht sehen, weil sie eine gewisse Stille in sich tragen, aber ich bin tatsächlich eine sehr dynamische Fotografin und bewege mich ständig vor und zurück. Die Canon EOS 5DS hat mir so sehr geholfen, da ich dank ihres Umfangs und der Monumentalität etwas wirklich Besonderes schaffen kann, das früher nur mit Mittelformatkameras möglich war“, sagt sie.

Aus dem gleichen Grund greift van de Puttelaars meistens zum Canon EF 24-70mm f/2.8L II USM Objektiv. „Als dynamische Fotografin habe ich gerne die Freiheit, zu zoomen und meine Perspektive schnell zu verändern, und dafür ist es ein wirklich tolles Objektiv. Außerdem liebe ich das Canon EF 85mm f/1.4L IS USM – es ist einfach ein großartiges Porträtobjektiv“, erklärt sie.

In naher Zukunft will van de Puttelaar mit Kerzenlicht experimentieren. „Ich überlege, in meinen Fotos Kerzenlicht zu verwenden, aber auf neue Weise“, sagt sie. „Ich bin noch dabei herauszufinden, wie ich es tatsächlich mache, aber ich weiß, dass ich dazu eine Kamera wie die Canon EOS 5D Mark IV brauche, um die Kerzen so einzusetzen, wie ich es möchte. Ich liebe natürliche Lichtquellen und finde es sehr spannend, mit ihnen zu experimentieren. Das eröffnet mir zahlreiche neue Möglichkeiten.“

Verfasst von Kathrine Anker


Carla van de Puttelaars Ausrüstung

Die essentielle Ausrüstung für malerische Porträts

A Canon EOS 5DS camera sits against a black background.

Kamera

Canon EOS 5DS

„Die Canon EOS 5DS hat mir sehr geholfen, da ich dank ihres Umfangs und der Monumentalität etwas wirklich Besonderes schaffen kann“, sagt van de Puttelaar über die DSLR mit 50,6-Megapixel-Auflösung, die jederzeit jedes feine Detail erfasst.

Objektive

Canon EF 24-70mm f/2.8L II USM

„Als dynamische Fotografin habe ich gerne die Freiheit, zu zoomen und meine Perspektive schnell zu verändern, und dafür ist es ein wirklich tolles Objektiv“, berichtet van de Puttelaar über das Zoomobjektiv der L-Serie, das wegen seiner Flexibilität sehr beliebt ist.

Canon EF 85mm f/1.4L IS USM

„Es ist ein großartiges Porträtobjektiv“, sagt sie über das schnelle Teleobjektiv der L-Serie mit fortschrittlicher Optik, das sich für kreative Porträtfotografie perfekt eignet.

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