Geht man bei der Arbeit an Vince Clements vorbei, wird er einem ein Lächeln schenken. Denn so ist er nun einmal: Er hat ein großes Herz und für alle ein freundliches Wort. Aber Vince Clements hat auch ein kleines Geheimnis. Tagsüber arbeitet er als Tender Support Professional für Canon Europe. Neben seinem alltäglichen Job ist er jedoch ein echter Superheld.
Natürlich ist das nicht die offizielle Bezeichnung für die fast 60.000 offiziellen Pflegeeltern in Großbritannien. Wir sind allerdings der Meinung, dass diese Bezeichnung auf jeden Fall als Definition in das Wörterbuch aufgenommen werden sollte. Der Grund dafür ist ganz klar: Vince und sein Ehemann, die sich bereits um ihren Vollzeitjob, zwei Kinder, zwei Hunde, eine Katze und ihre Eltern kümmern, die in einem Nebengebäude leben, haben zwei weitere Kinder in ihr geschäftiges Haus aufgenommen. Ein Geschwisterpaar, das in einer turbulenten Zeit ihres jungen Lebens dringend Stabilität und Liebe brauchte.
„Die organisatorischen Fähigkeiten, die ich in meiner beruflichen Laufbahn erworben habe, haben mir bei der Betreuung von vier Kindern sehr geholfen“, lacht Vince Clements. „Vor allem jetzt, wo alle vier auf verschiedene Schulen gehen. Das bedeutet: vier Schulwege, vier Hausaufgaben und vier verschiedene WhatsApp-Gruppen für die Eltern. Diese Gruppen sind unbezahlbar, weil sie mich auf dem Laufenden halten.“
Wer bis hierher gelesen hat und sich fragt, wie um alles in der Welt er das an einem durchschnittlichen Tag alles schaffen kann, ist sicher nicht allein mit der Frage. Aber – wie man so schön sagt – um Kinder aufzuziehen, braucht man ein Dorf, und für Pflegekinder ist dieses Dorf ein aktives Dorf. Mit einer eng verbundenen Großfamilie, vertrauten Freund:innen, einem unterstützenden Arbeitsumfeld, anderen Pflegeeltern, Fachdiensten und Sozialarbeiter:innen haben sie ein wunderbares Netzwerk hinter sich. Dennoch wäre es falsch zu behaupten, dass die Pflege von Kindern buchstäblich ein Kinderspiel ist. Auch wenn Vince Clements offen über die Herausforderungen spricht, würde er nichts daran ändern wollen.
„Man geht mit weit offenen Augen in die Aufgabe als Pflegeeltern. Man bekommt einen Kumpel, der sehr ehrlich zu einem ist – ebenso wie die Sozialarbeiter. Aber natürlich ist es etwas ganz anderes, das wirklich zu leben, als nur davon zu hören“, sagt er. „Und es gibt vor allem in den Teenagerjahren einige Herausforderungen. Das ist nie ein gerader Weg.“ Es war ein langer Prozess der Zusammenarbeit mit den Sozialdiensten, um die bestmögliche Lösung für die Kinder und ihre eigenen familiären Umstände zu finden (Vince Clements jüngster Sohn ist Autist, was natürlich bei allen Entscheidungen eine Rolle spielte). Nachdem alles geklärt war, konnten sie die Geschwister in einer sogenannten „langfristigen Vereinbarung“ aufnehmen. „Es gibt kurzfristige, langfristige und dauerhafte Maßnahmen. Etwas Kurzfristiges kam für uns nicht in Frage, da wir auf das Umfeld unseres Sohnes Rücksicht nehmen mussten. Darum wollten wir uns langfristig engagieren.“
Das Ziel, so Vince Clements, ist „klare Stabilität, Routine und Struktur. Kinder fühlen sich wohl, wenn sie wissen, was als Nächstes kommt, und sich keine Sorgen machen müssen, was passieren wird.“ Mit einem autistischen Kind im Haushalt muss zwingend ein gleichmäßiger Tagesrhythmus herrschen. Das schafft genau die Beständigkeit und emotionale Ruhe, die auch den Pflegekindern zu Gute kommt. „Innerhalb von ein oder zwei Wochen war ihre Angst vor der Schule verschwunden. Ihr Verhalten zu Hause war hervorragend. Ich denke, das liegt daran, dass sie immer genau wissen, was von ihnen erwartet wird, und dass wir vom ersten Tag an ein wirklich ruhiges Umfeld für sie geschaffen haben.“
Ihre sanfte Erziehung hat den Kindern auch geholfen, ihre Schuldgefühle zu überwinden. „Pflegekinder wollen eigentlich bei ihren Eltern bleiben, sie wollen sie nicht verlassen – das ist alles, was sie kennen", erklärt Vince Clements. „Deshalb glauben viele von ihnen, dass sie sich in ihrer neuen Pflegefamilie nicht wohlfühlen dürfen. Das braucht Zeit.“ Sie sprechen oft über die Zukunft der Kinder und die Beziehung, die sie zu ihren Eltern haben können, wenn sie älter sind. Vince Clements und sein Mann ermutigen sie auch, ihren leiblichen Eltern Briefe zu schreiben und zu besonderen Anlässen Geschenke und Karten zu schicken. „Wir unterstützen ihre Beziehungen zu ihrer Familie, so dass sie sich nicht schuldig fühlen müssen, wenn sie nicht bei ihnen sind.“
Für Vince Clements und seinen Mann sind sie jetzt einfach zu sechst. Ihre Pflegekinder bleiben bei ihnen, bis sie 18 Jahre alt sind. Das ist aber für alle nur eine juristische Zahl. „Sie gehen vielleicht auf die Universität. Es wird nichts anders sein als bei unseren eigenen Kindern. Sie sind ein Teil unserer Familie.“ War Vince Clements angesichts der individuellen Bedürfnisse von vier Kindern und der vielen logistischen Aufgaben jemals in Versuchung, seine Arbeit aufzugeben und Vollzeit-Elternteil zu werden? Auf keinen Fall.
„Kinder aufzuziehen ist so lohnend, und es ist ein Privileg, unseren Pflegekindern helfen zu dürfen. Aber ich wollte meinen Beruf nicht aufgeben – ich bin gerne im Büro und wollte das unbedingt beibehalten“, erklärt Vince Clements. „Personalbüro und Management sind sehr flexibel und unterstützen mich. Sie sagten im Grunde: ‚Was ihr macht, ist großartig, lasst uns einfach wissen, was ihr braucht, und wir werden für euch da sein‘. Außerdem habe ich einen fantastischen Mann und eine großartige Familie. Wir sind der Beweis dafür, dass man Karriere machen und gleichzeitig Pflegeeltern sein kann. Das ist beides durchaus möglich.“
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