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8 Funktionen des Canon EOS R Systems, von denen du noch nie gehört hast

 A photographer's hands hold a Canon EOS RP as she photographs a smiling woman in a dimly-lit interior.
Die AF Augenerkennung kann bei der Canon EOS R5, Canon EOS R6, Canon EOS R und Canon EOS RP im One-Shot-AF-, Servo-AF- und Movie-Servo-AF-Modus eingesetzt werden, sodass sowohl statische als auch sich bewegende Motive mit präzisem Fokus auf die Augen festgehalten werden.

Die meisten von uns kennen die Hauptfunktionen der sensationellen Vollformat-Systemkameras von Canon mit EOS R System. Wir wissen, dass das Spitzenmodell Canon EOS R5 einen 45-MP-CMOS-Sensor, leise Aufnahmen mit bis zu 20 Bildern pro Sekunde mit dem elektronischen Verschluss und 8K-RAW-Videoaufnahmen bietet.

Dir ist wahrscheinlich auch bekannt, dass die Canon EOS R6 über eine kleinere 20,1-MP-Auflösung für Standbilder verfügt und 4K-Videos mit bis zu 60p aufnimmt, aber auch viele Funktionen mit der EOS R5 gemeinsam hat, darunter die gleiche schnelle Geschwindigkeit für Reihenaufnahmen von 20 Bildern pro Sekunde, die Bildstabilisierung mit bis zu 8 Stufen sowie den intelligenten Dual Pixel CMOS AF II Autofokus, der Augen, Gesichter und Tiere erkennt.

Die wegweisende Canon EOS R ist die Kamera, die das EOS R System hervorbrachte. Sie verfügt über einen 30,3-MP-Vollformat-CMOS-Sensor, Dual Pixel CMOS AF für schnellen und präzisen Autofokus sowie eine individuell anpassbare Multifunktionsleiste. Mit ihr wurde das revolutionäre, schnelle RF Objektivbajonett vorgestellt, das die Entwicklung einer wachsenden Auswahl schneller, leistungsstarker RF Objektive ermöglichte.

Darüber hinaus bietet sie weitere wichtige Funktionen wie einen dreh- und schwenkbaren Touchscreen, extrem leise Aufnahmen und einen optionalen Bajonett-Adapter mit Einsteckfilter, mit dem du deine vorhandenen EF Objektive nicht nur verwenden, sondern ihre Ergebnisse noch weiter verbessern kannst. Diese Eigenschaften sind auch in den anderen Kameras mit EOS R System verfügbar, einschließlich der kleineren und leichteren Canon EOS RP mit 26,2 MP.

Diese beeindruckenden Funktionen haben jedoch andere technologische Innovationen in der kompakten Canon EOS R System-Kamerareihe aus dem Rampenlicht gedrängt. Um uns genauer mit den Vorteilen dieser Kameras vertraut zu machen, haben wir uns mit Mike Burnhill unterhalten, seines Zeichens Professional Imaging Product Specialist von Canon Europe.

Laut Burnhill gibt es noch viel mehr zu entdecken, was diese bahnbrechenden Kameras bieten können. „Wenn eine neue Kamera eingeführt wird, heben wir die wichtigsten Funktionen hervor, aber ihn ihnen stecken noch viele andere Dinge, die tatsächlich eine große Wirkung haben“, sagt er. „Einige dieser wirklich coolen, interessanten Technologien verstecken sich in den technischen Daten.“

Hier möchten wir dir acht weniger bekannte, aber dennoch wichtige Funktionen der Canon EOS R5, EOS R6, EOS R und EOS RP vorstellen, die du möglicherweise noch nicht kennst.

A close-up view of the Canon EOS RP's display.
Das Display der Canon EOS RP zeigt den Autofokus-Rahmen um das Gesicht des Motivs und den AF Augenerkennungs-Rahmen um das Auge herum. Du kannst die AF Augenerkennung auch dann verwenden, wenn du die Bewegung des Motivs verfolgst.
A portrait of a smiling woman with foreground foliage and background detail both out of focus.
Ein Porträt mit wundervoll unscharfem Vorder- und Hintergrund und den Augen des Motivs in scharfem Fokus. Aufgenommen mit einer Canon EOS 6RP mit einem Canon EF 50mm f/1.8 STM Objektiv, Verschlusszeit 1/400 Sek., Blende 1:2,2 und ISO 100. © Jitka Smelhausova

1. AF Augenerkennung im Tracking-Modus für gestochen scharfe Augen

Die Gesichtserkennungs- und Tracking-Funktion ist schon seit mehr als einem Jahrzehnt auf dem Markt, aber mit der AF Augenerkennung, die mit der Canon EOS RP eingeführt wurde und über ein Firmware-Update auch auf der Canon EOS R verfügbar ist, geht Canon noch einen Schritt weiter. Sie ermöglicht es der Kamera, die Augen des Motivs zu erkennen und zu fokussieren, was natürlich ein wichtiger Bestandteil von Porträts ist.

„Bei jedem Portrait müssen in erster Linie die Augen scharf sein“, sagt Burnhill. „Der Gesichtserkennung-AF eignet sich hervorragend für Porträtaufnahmen aus einer gewissen Entfernung. Je näher man sich aber dem Motiv nähert, desto deutlicher wird das Auge und desto auffälliger wird die Feldtiefe. In diesem Moment ist die Fokussierung auf die Augen wesentlich wichtiger als auf das Gesicht als Ganzes.“

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„Die AF Augenerkennung stellt sicher, dass die Augen scharf sind. Das bedeutet, dass du viel schneller mit deinem Motiv interagieren und den Ausdruck und die Emotion des Motivs festhalten kannst, sodass die Kamera kein störendes Hindernis zwischen dir und deinem Motiv mehr ist. So kannst du dich beispielsweise bei der Aufnahme von Hochzeiten voll und ganz auf die Bildkomposition und die Umgebung konzentrieren.“

Diese Funktion ist besonders nützlich bei Porträtaufnahmen mit großen Blendenöffnungen bei Objektiven wie dem Canon RF 50mm F1.2L USM oder Canon RF 85mm F1.2L USM. Burnhill erklärt: „Jetzt kannst du mit diesen schönen schnellen Objektiven die Magie der Porträtaufnahmen erleben, ohne dir Gedanken darüber zu mache, ob die Augen deines Motivs scharf sind.“

Die AF Augenerkennung lässt sich über das Menü aufrufen, wenn du das AF-Messfeld auswählst. Du kannst optional die Gesichtserkennung auswählen und dann die Infotaste drücken, um die AF Augenerkennung ein- oder auszuschalten. Wenn du die AF Augenerkennung verwendest und die Augen des Motivs für kurze Zeit nicht sichtbar sind, kehrt die Kamera automatisch zum Gesichtserkennung-AF zurück. Wenn dein Motiv dann wieder auf die Kamera blickt, kehrt sie zur AF Augenerkennung zurück.

Die Canon EOS R5 und EOS R6 bieten ein völlig neues Niveau der AF Augenerkennung, da sie mithilfe von KI die Augen von Menschen, aber auch Tieren erkennen können. „Die Kamera wurde mit einer großen Tierfoto-Datenbank programmiert, sodass sie Katzen, Hunde und Vögel in einer Szene erkennen kann“, so Burnhill. „Das System funktioniert auch mit anderen Tieren, aber nicht mit der gleichen Genauigkeit. Wenn das Tier dich nicht ansieht, was häufig der Fall ist, kann das System dennoch die Körperform des Tieres erkennen. Sobald sich das Tier dann umdreht, werden die Augen fokussiert.“

Das System ist nicht nur präzise, sondern auch flexibel, da du der Kamera über die Option ‚Zu erkennendes Motiv’ im AF-Menü mitteilen kannst, ob Menschen oder Tiere vorrangig erfasst werden sollen. „Angenommen, du fotografierst einen Hund, eine Person und einen Karton, wobei sich der Karton in der Mitte des Bildes im Vordergrund befindet“, erläutert Burnhill. „Wenn du Tiere als Priorität wählst, fokussiert die Kamera den Hund. Wenn der Hund aus dem Bild geht, fokussiert die Kamera als Nächstes die Person. Wenn du jedoch Menschen als Priorität wählst, ignoriert die Kamera den Hund und geht zuerst zur Person. Und wenn du keine Priorität wählst, fokussiert die Kamera das Objekt im Vordergrund, was in diesem Fall der Karton ist.“

A cutaway image of a Canon EOS R body with an RF lens.
Das spiegellose Canon EOS R Vollformatsystem in Kombination mit den bahnbrechenden RF Objektiven bietet eine Reihe von innovativen Technologien und eröffnet Fotografen und Filmemachern neue kreative Möglichkeiten.

2. Fv: Ein neuer, flexibler Belichtungsmodus

Jeder kennt die vorhandenen Belichtungsmodi der Canon Kameras: P (Programm), Av (Zeitautomatik), Tv (Blendenpriorität) und M (Manuell). Die Canon EOS R5, EOS R6, EOS R und EOS RP bieten jedoch einen zusätzlichen Modus namens Fv (Flexible Automatik). Aber wie unterscheidet er sich von den vorhandenen Belichtungsmodi?

„Um zwischen verschiedenen Modi zu wechseln, z. B. von P zu Av, musst du in der Regel die Modustaste drücken und dann von einem Modus zum anderen wechseln“, sagt Burnhill. „Das kann unpraktisch sein, wenn die Situation eine schnelle Reaktion erfordert. Mit dem Fv-Modus kannst du innerhalb des gleichen Modus zwischen der Steuerung von Blende, Verschlusszeit, Belichtungskompensation und ISO wechseln.“

„Mir persönlich reicht der Av-Modus bei 90 % meiner Fotos aus, aber gelegentlich hat man es mit Konstellationen zu tun, die den Belichtungsmesser täuschen. Jetzt kannst du im Fv-Modus schnell vom Av-Modus zur Anpassung der Belichtungskompensation oder sogar zur Auswahl einer vollständig manuellen Belichtung wechseln. Dann kannst du mit nur einem Tastendruck wieder in den Av-Modus zurückkehren, ohne das Auge vom Sucher zu nehmen.“

Wenn du eine Einstellung im Fv-Modus anpasst, werden die verbleibenden automatisch angepasst, um eine korrekte Belichtung beizubehalten. Die Steuerung der Belichtung zwischen diesen Variablen ist daher viel schneller und einfacher.

A close-up image of the back of a lens and the image sensor inside a Canon EOS R System camera.
Das Herzstück des Canon EOS R Systems ist das innovative RF-Bajonett, das die Entwicklung neuer Objektive mit beispielloser optischer Qualität ermöglicht.

3. Hervorragender IS dank RF-Bajonett

Ein wichtiges Merkmal des Canon EOS R Systems ist das innovative RF-Bajonett, das einen kurzen Flanschabstand hat und die Entwicklung bahnbrechender neuer Objektive ermöglicht. Darüber hinaus besitzt es eine revolutionäre 12-polige Verbindung, die eine schnellere Kommunikation zwischen Objektiv und Gehäuse mit höherer Bandbreite ermöglicht und die Bildqualität auf verschiedene Weise verbessert.

„Zu den Vorteilen dieser verbesserten Kommunikation gehört die Echtzeitoptimierung digitaler Objektive, mit der sich Verzerrungen, Abweichungen und Beugungen korrigieren lassen und die den Puffer nicht beeinträchtigen“, so Burnhill. „Wenn man diese Funktionen bei früheren Kameras aktivierte, verlangsamten sie die Kamera. Man konnte nicht mehr so schnell aufnehmen, oder der Puffer schrumpfte auf die Hälfte, während er Bilder verarbeitete. Jetzt gibt es keinen Leistungsunterschied mehr, egal ob die Funktion ein- oder ausgeschaltet ist. Du erhältst einfach nur erstklassige Bilder.“

A cutaway image showing a cross-section inside a Canon EOS R camera and RF lens.

Antworten auf zwölf häufig gestellte Fragen zum Canon EOS R System

Ist die spiegellose Vollformat-Systemkamera das Richtige für dich? Wir beantworten zwölf häufig gestellte Fragen zur EOS R5, EOS R6, EOS R, EOS RP und zu RF Objektiven.

Dank der schnelleren Kommunikation mit höherer Bandbreite können Fotografen in Echtzeit auf Informationen zur Fokusentfernung zugreifen, die im Sucher angezeigt werden. Bei älteren Objektiven war diese aufgrund der Zeitverzögerung durch die langsamere Übertragungsgeschwindigkeit nicht genau. Außerdem lassen sich die Blendeneinstellungen von RF Objektiven schneller und in kleineren Schritten anpassen.

Ein weiterer großer Vorteil der verbesserten Kommunikationsgeschwindigkeit ist eine bessere Bildstabilisierung. „Das von Canon verwendete objektivbasierte IS-System ist sehr effektiv, erkennt aber geringe Vibrationen nicht so gut“, sagt Burnhill. „Die Gyroskope im Objektiv erkennen Bewegungen wie ein leichtes Zittern der Hände, aber geringe Vibrationen wie Herzschlag und Vibrationen durch die Atmung sind nicht so leicht zu erfassen.“

„Bei der Canon EOS R5, EOS R6, EOS R und EOS RP erkennt der Sensor diese Faktoren und überträgt die zusätzlichen Informationen an das System, was zu einem besseren Bildstabilisierungseffekt führt. Zwar sprechen wir beispielsweise von einem 5-stufigen Bildstabilisator bei einem Objektiv, allerdings ist dieser eigentlich viel besser als andere ähnliche Systeme, da er sowohl die kleinen als auch die großen Vibrationen beseitigt, wodurch die Bildschärfe verbessert wird.“

Die Canon EOS R5 und EOS R6 sind in der Lage, mithilfe ihrer kamerainternen 5-Achsen-Bildstabilisierung (IBIS) eine bis zu 8-stufige Stabilisierung zu erzeugen. Dabei werden Kameraverwacklungen kompensiert, indem der Bildsensor selbst bewegt wird, um das Bild ruhig zu halten. Sie arbeitet auf koordinierte Weise nicht nur mit IS-Objektiven zusammen, um einen größeren Verwacklungsbereich zu korrigieren, sondern kann das Bild auch stabilisieren, wenn du keine IS-Objektive verwendest.

„Wie du dir vorstellen kannst, hast du bei einer Aufnahme mit 20 Bildern pro Sekunde nur eine sehr kurze Zeitspanne zur Verfügung, um beide optischen Systeme so zu bewegen, dass eventuelle Vibrationen korrigiert werden, wobei diese absolut synchron laufen müssen“, erklärt Burnhill. „Sie müssen als Team zusammenarbeiten und Verwacklungen auf unterschiedliche Weise kompensieren, ohne dass das eine System die Wirkung des anderen zunichtemacht. Die Hochgeschwindigkeitskommunikation, die wir von Anfang an in das RF Bajonett eingebaut haben, ermöglicht es der Bildstabilisierung des Objektivs, mit der kamerainternen Bildstabilisierung zu kommunizieren und umgekehrt, und das alles in Bruchteilen von Sekunden.“

A diagram showing communications between the lens microprocessor and image processor in the Canon EOS R System.
Dank der extrem schnellen Kommunikation zwischen Objektiv und Gehäuse des RF Objektivs kann das Canon EOS R System ausgeklügelte Technologien nutzen, die die Bildqualität noch weiter verbessern, einschließlich einer besseren Bildstabilisierung und einer noch reaktionsschnelleren Steuerung.

4. HDR-Movie-Aufnahmen mit Lichtregistrierung

Mit der Canon EOS R und Canon EOS RP können Fotografen Filme in HDR aufnehmen, wodurch der Kontrastbereich zwischen den hellsten Highlights und den dunkelsten Schatten vergrößert wird. Aber wie funktioniert die HDR-Filmaufnahme mit diesen Kameras?

Burnhill erläutert: „Die EOS R und die EOS RP nehmen HDR-Videos mit 60 Bildern/Sek. auf. Wenn sie jedoch mit dieser Geschwindigkeit aufnehmen, nehmen sie eigentlich zwei 30 Bilder/Sek. mit zwei unterschiedlichen Belichtungen auf – eine Hälfte unterbelichtet und die andere normal belichtet. Die Kamera kombiniert diese beiden Videos automatisch. So bleiben die Highlights erhalten, der Dynamikumfang wird erweitert, und du erhältst ein Full HD 30p-Video.

„In einer Aufnahmesituation mit hohem Kontrast, z. B. eine Person in einem Auto mit Himmel im Hintergrund, macht HDR einen großen Unterschied. Das Fahrzeuginnere ist ein sehr dunkler, schattiger Bereich, und ohne HDR wird der Himmel überbelichtet, da die Belichtung so stark abweicht. Mit Aufnahmen im HDR-Filmmodus auf der EOS R oder EOS RP bekommt man wirklich schöne, editierbare Videoclips, die sofort und ohne zusätzliche Verarbeitung verwendet werden können. So lassen sich sehr einfach professionelle Ergebnisse erzielen!

Für echte HDR-Videos bieten die Canon EOS R5 und EOS R6 die Möglichkeit, in HDR PQ aufzunehmen. „Hier kombinieren wir ein hybrides HDR-Signal mit einem normalen Signal“, erklärt Burnhill. „Das heißt, es entsteht ein größerer Dynamikumfang, der extrahiert und bearbeitet werden kann, aber auch brauchbares Filmmaterial direkt aus der Kamera. Man kann es einfach auf dem Fernseher wiedergeben, und es sieht gut aus. Auf einem HDR-kompatiblen Fernseher erhält man sogar ein noch besseres Bild. Die Aufzeichnung erfolgt zudem mit 10 Bit, sodass man mit einem größeren Dynamikumfang und einer flexibleren Farbkorrektur arbeiten kann, wenn man dies möchte.“

The sun rising over a hilly landscape, with fields of crops in the foreground. Photograph by David Noton.
Dieses Standbild von David Noton zeigt den Sonnenaufgang an einem Sommermorgen über der Landschaft in der Nähe von Compton Pauncefoot, Somerset, England. Die Aufnahme im HDR-Film-Modus eignet sich ideal für Videos mit kontrastreichen Szenen wie dieser. Aufgenommen mit einer Canon EOS R mit einem Canon EF 100-400mm f/4.5-5.6L IS II USM Objektiv bei 200 mm, Verschlusszeit 1/8 Sek., Blende 1:11 und ISO 200. © David Noton

5. Zeitrafferaufnahmen in 4K UHD oder Full HD

Zeitraffervideos, die Minuten oder Stunden in Sekundenschnelle zeigen, sind eine beliebte und kreative Alternative zu Fotos, insbesondere für Genres wie Natur- oder Straßenfotografie. In der Vergangenheit war ihre Erzeugung jedoch kompliziert. Traditionell wurde dazu ein externes Intervallmessgerät an eine Kamera angeschlossen und als Fernauslöser verwendet. Es ermöglichte die Einstellung der Belichtungshäufigkeit und der Dauer, über die die Kamera mit der Belichtung fortfahren soll. Nach der Aufnahme musste man dann die einzelnen Bilder mithilfe einer Bearbeitungssoftware zusammenfügen, um ein Zeitraffervideo zu erstellen.

Die Canon EOS R5, EOS R6, EOS R, EOS RP und sogar die auf Astrofotografie spezialisierte Kamera Canon EOS Ra ermöglichen die kamerainterne Erstellung von Zeitraffervideos in 4K UHD oder Full HD. Dank ihres hochauflösenden Sensors kann die Canon EOS R5 auch 8K-Zeitraffer-Movies erstellen.

Die integrierte Software ermöglicht Aufnahmen mit Intervallen von zwei Sekunden oder mehr über bis zu 99 Stunden, 59 Minuten und 59 Sekunden bei einer endgültigen Aufnahmedauer von bis zu 3.600 Bildern. Einer der großen Vorteile von Aufnahmen mit den Kameras mit Canon EOS R System besteht darin, dass das Zeitraffervideo dann in der Kamera zusammengefügt wird.

Burnhill sagt: „Diese Kameras verfügen über einen integrierten Intervall-Timer. Du richtest deine Kamera ein, nimmst die Bilder auf, speicherst sie alle und fügst sie zusammen, um am Ende den Film zu erstellen. Du benötigst also kein Zubehör, sondern nur eine permanente Stromversorgung oder einen Akku, je nachdem, wie lange deine Aufnahme sein soll.“

„Um längere Zeitraffervideos zu erstellen, kannst du ein spezielles externes Intervallmessgerät wie das Canon TC-80N3 verwenden. Bei der EOS R5 und EOS R6 kannst du mit dem eingebauten Intervall-Timer in Intervallen von einer Sekunde oder mehr bis zu 99 Stunden, 59 Minuten und 59 Sekunden aufnehmen und eine unbegrenzte Anzahl von Aufnahmen als Standbilder in deinem bevorzugten Format (JPEG oder RAW) speichern. In beiden Fällen musst du anschließend eine Software verwenden, um die Standbilder zu einem Video zusammenzufügen.

„Mit der kamerainternen Zeitraffer-Movie-Funktion allerdings bieten alle Kameras mit EOS R System die großartige Möglichkeit, sich an das Filmen mit Zeitraffer heranzubegeben und in den gesamten Prozess einzuarbeiten. Du berechnest einfach, wie groß der Abstand zwischen den Bildern sein soll und wie lange du aufnehmen möchtest, und die Kamera erledigt den Rest – und das mit dem zusätzlichen Vorteil von 4K UHD- oder Full HD-Qualität bzw. sogar 8K bei der EOS R5.“

6. Fokus-Bracketing: Schärfe von vorne bis hinten auf Knopfdruck

Wenn man durchgehend scharfe Bilder vom Vordergrund bis zum Hintergrund erstellen möchte, kann man die Blende verringern und eine lange Belichtung verwenden. „Traditionell“, sagt Burnhill, „erreicht man so eine maximale Feldtiefe. Dabei tritt jedoch ein sogenannter Beugungseffekt auf, sodass man die Schärfe verliert, je kleiner die Blende wird. Das Problem bei der Makrofotografie besteht auch darin, dass die Feldtiefe selbst bei einer Einstellung von 1:22 sehr gering ist.“

Fokusreihen mit Fokus-Bracketing werden vor allem in Genres wie Stillleben oder Architekturfotografie verwendet. Im Wesentlichen wird dabei dasselbe Bild sehr schnell mehrmals aufgenommen, wobei der Fokuspunkt in sehr kleinen Schritten geändert wird. Anschließend werden diese Bilder gemischt oder aufeinandergelegt, um eine gestochen scharfe Aufnahme zu erzeugen. Dabei kann es sich um ein Bild von einem großen Objekt, wie einem Gebäude, oder einem sehr kleinen Objekt, wie einer Blume oder einem Insekt, handeln.

„Diese Technik gibt es schon eine ganze Weile, aber bisher haben Fotografen den Vorgang manuell durchgeführt“, sagt Burnhill. „Es war eine Technik, die man erst erlernen und dann meistern musste. Mit der Canon EOS RP, EOS R5 und EOS R6 kannst du jetzt einfach die Kamera einschalten, ausrechnen, wie groß das Objekt ist und wie viele Belichtungen erforderlich sind, und schon kann es losgehen.“

Mit allen drei Kameras kann man bis zu 999 Aufnahmen machen, wobei der Fokus automatisch nach Bedarf erhöht wird, sodass die Bilder in der Canon Software Digital Photo Professional übereinandergelegt werden können.

„Wie bei den anderen Funktionen des Canon EOS R Systems geht es beim Fokus-Bracketing vor allem darum, die neueste Technologie zu verwenden, um es Fotografen zu erleichtern, ihr kreatives Potenzial zu entfalten und großartige Ergebnisse zu erzielen.“

A red squirrel stands alert in the fork of a tree, with bright green foliage out of focus around it.
Canon Botschafter Robert Marc Lehmann nutzte verschiedene Objektive für seine ersten Aufnahmen von Tieren in freier Wildbahn mit der Canon EOS R5, darunter das Canon EF 70-200mm f/2.8L IS III USM und das Canon EF 200-400mm f/4L IS USM Extender 1.4x, die beide mit einem EF-EOS R Bajonett-Adapter befestigt wurden. „Ich wollte testen, ob der Autofokus auch bei diesen Objektiven so gut funktionierte – und das tat er, es gab überhaupt keine Auswirkungen auf die Qualität“, sagt er. Aufgenommen mit einer Canon EOS R5 und einem Canon EF 70-200mm f/2.8L IS III USM Objektiv, Verschlusszeit 1/320 Sek., Blende 1:4 und ISO 5000. © Robert Marc Lehmann

7. Verbesserte Leistung von EF Objektiven mit Canon EF-RF Bajonett-Adaptern

Wenn du von einer Canon EOS DSLR auf eine Canon EOS R System-Kamera umsteigen möchtest, kannst du deine Lieblingsobjektive mitnehmen. Es sind drei Canon EF-EOS R Bajonett-Adapter erhältlich, mit denen praktisch alle EF und EF-S Objektive nahtlos an Kameras mit RF Bajonett funktionieren.

Der standardmäßige Bajonett-Adapter EF-EOS R bietet eine einfache Möglichkeit, ein EF oder EF-S Objektiv an einer Canon EOS R System-Kamera anzubringen und von den Vorteilen der Kamera zu profitieren, wie z. B. dem extrem schnellen Autofokus und der Leistung bei schlechten Lichtverhältnissen. Der Bajonett-Adapter EF-EOS R mit Steuerungsring verfügt über einen anpassbaren Objektiv-Steuerungsring wie bei einem RF Objektiv und bietet damit eine praktische zusätzliche Kontrollmöglichkeit für EF Objektive, während es der Bajonett-Adapter EF-EOS R mit Einsteckfilter ermöglicht, 52-mm-Einsteckfilter zu verwenden.

„Die meisten Adapter auf dem Markt haben einen Übersetzungschip, da sie Informationen von einem Objektivtyp für einen anderen Gehäusetyp konvertieren“, so Burnhill. „Aber wenn die verschiedenen Sprachen und Protokolle nicht korrekt übersetzt werden, kann es zu Fehlinterpretationen kommen – und einige Funktionen sind möglicherweise gar nicht verwendbar. Das EOS R System ist jedoch im Wesentlichen zweisprachig. Es spricht sowohl die EF- als auch die RF-Sprache, sodass keine Übersetzung nötig ist, wenn man ein EF Objektiv über den Adapter aufsetzt.

„Das bedeutet, dass die Leistung eines EF Objektivs an einer Kamera mit EOS R System genauso gut ist wie an einer Kamera mit EF-Bajonett, wenn nicht sogar besser. Eine Kamera mit EOS R System enthält Objektivvermessungen für jedes EF Objektiv. Wenn du also ein EF Objektiv aufsetzt, kennt sie alle optischen Eigenschaften des Objektivs und kann diese elektronisch verbessern. So erhältst du mit dem gleichen Objektiv auf einer EOS R System-Kamera tatsächlich ein schärferes Ergebnis als auf einem EF-Gehäuse, weil sie chromatische Aberration, Vignettierung, Beugung und so weiter besser herausarbeiten kann.“

A split image. Left, a portrait of a smiling woman in a red hoodie with a body of water in the background; right, the same image with the woman's face noticeably lightened.
Canon Botschafterin Ulla Lohmann nutzte die Porträt-Aufhellung der Canon EOS R5, als sie die Kamera bei einer anspruchsvollen Naturaufnahme testete. Dank der vom Sensor erfassten Dual Pixel RAW-Schärfentiefe-Informationen ist es möglich, die Schatten im Gesicht des Motivs nachträglich in der Kamera aufzuhellen. © Ulla Lohmann

8. Dual Pixel RAW: verbesserte Verarbeitung mit DIGIC X

Die Dual Pixel RAW-Aufnahme, die ihr Debüt in der Canon EOS 5D Mark IV feierte und auch in der Canon EOS R zum Einsatz kommt, nimmt zwei Bilder auf einmal auf. Ein Bild verwendet die kombinierten Daten der beiden Fotodioden jedes Pixels auf dem Sensor, das andere verwendet die Daten von nur einer der Fotodioden. Der feine Versatz zwischen den beiden Bildern ermöglicht es dem Bildprozessor-Chip, Schärfentiefe-Informationen in die von der Kamera gespeicherte RAW-Datei einzubetten, was eine neue Ebene der Nachbearbeitung in der Canon Software Digital Photo Professional ermöglicht.

„Bisher waren uns mit Dual Pixel RAW Dinge möglich wie die Fokusverschiebung, mit der man Bilder korrigieren konnte, bei denen die Schärfe leicht vor oder hinter dem Motiv lag, oder die Perspektivverschiebung, um die Menge an Streulicht zu reduzieren oder zu erhöhen“, erklärt Burnhill. „Aber die leistungsstarke Datenverarbeitung des DIGIC X Prozessors hat es uns ermöglicht, einige neue kamerainterne Dual Pixel RAW-Funktionen in der EOS R5 einzuführen.“

„Eine dieser neuen Funktionen ist die sogenannte Porträt-Aufhellung. Sie nutzt die Dual Pixel RAW-Schärfentiefe-Informationen, um zu sehen, woher das Licht in einem Porträt einer Person kommt, und ermöglicht es, die Schatten im Gesicht des Motivs zu verstärken oder abzuschwächen. Du kannst das Licht nach der Aufnahme effektiv verschieben und auch die Ausdehnung des Lichts anpassen.“

„Hintergrund-Klarheit ist ebenfalls neu. Damit kannst du den Kontrast im Hintergrund einer Aufnahme gezielt verstärken, was besonders bei Aufnahmen an diesigen Tagen sehr effektiv ist. Die Dual Pixel-Technologie kann das Motiv erkennen und maskieren, sodass nur die Töne im Hintergrund betroffen sind, was den Gesamteindruck des Bildes verbessert.“

Verfasst von David Clark and Marcus Hawkins


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