Erleichterung für Patient:innen: Komfort und Freundlichkeit für den Diagnoseprozess

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A healthcare professional in blue scrubs gently holding the hands of a seated person, offering comfort and support. A stethoscope is visible around the professional’s neck, suggesting a medical or clinical setting.

„Ich würde Sie gerne zu einer Scan-Untersuchung schicken, um ein genaueres Bild von dem zu bekommen, was los ist.“

Wer so etwas in der Art schon einmal vom Arzt gehört hat, weiß genau, wie man sich dabei fühlt. Es ist eine Kombination aus „okay, je eher ich das untersuchen lasse, desto besser“ und, nun ja ... einfach Angst. Es ist in Ordnung, ängstlich zu sein – und vollkommen normal –, wenn man sich Tests jeglicher Art unterziehen muss. Aber der Gedanke an einen Scan kann selbst den Mutigsten unter uns Angst einflößen.

Man denkt zum Beispiel sofort daran, was für einen Scan man haben wird und wie sich das wohl anfühlt. „Zum Thema MRT hört man viele Geschichten“, sagt Dr. Wolter de Graaf, European Clinical Scientist für Magnetresonanz bei Canon Medical Systems Europe. „Und die meisten davon stimmen nicht so ganz. Deshalb nehmen sich Röntgenassistent:innen gleich zu Beginn sehr viel Zeit für die Patient:innen. Sie sprechen mit ihnen und stellen sicher, dass sie sich so wohl wie möglich fühlen. Sie wollen Angst und Unwohlsein weitestgehend verhindern. Nervöse Menschen können nämlich nicht gut stillhalten. In dem Fall muss der Scan aber möglicherweise abgebrochen und neu begonnen werden. So kann Komfort auch dazu führen, dass wir schneller fertig werden.“

Bei der Entwicklung der Lösungen von Canon Medical werden sowohl die Perspektive der Patient:innen als auch die des medizinischen Fachpersonals berücksichtigt. Das ist der Schlüssel zum Erfolg. Darum gab es bei Wolter de Graafs Fachgebiet enorme Innovationen – bei der Art und Weise, wie Patient:innen die Scans erleben, und bei der Bildqualität, die das medizinische Fachpersonal daraus gewinnt. In einer perfekten Welt wäre jeder Scan ein blitzschneller Prozess, aber, wie Wolter de Graaf erklärt, „so ein Scan entsteht Zeile für Zeile. Verallgemeinert kann man sagen, dass jedes Klopfgeräusch, das man während eines MRTs hört, eine Zeile ist.“ Das kann ziemlich langsam gehen. Eine Beschleunigung des Prozesses beeinträchtigt aber die Qualität des Bildes – und wirkt sich so auf den Diagnoseprozess aus.

Front view of a Canon Vantage Fortian MRI machine with MR Theater, showing a calming nature-themed interior display of a field of daisies under a blue sky.

Hier hat das Aufkommen der künstlichen Intelligenz einen großen Durchbruch für die medizinische Bildgebung gebracht. AiCE (Advanced intelligent Clear‑IQ Engine) ist eine Deep-Learning-Technologie unserer medizinischen Forschungsabteilung. Sie bereinigt die Scan-Bilder der Vantage MRT-Systeme von Canon Medical, die mit erhöhter Geschwindigkeit erstellt wurden. Die Patient:innen sind dadurch nicht so lange im MRT, aber die Ärzt:innen haben trotzdem scharfe und detaillierte Bilder, die ihnen eine Diagnose ermöglichen.

Das ändert natürlich nichts an der Tatsache, dass man sich in den Scanner legen muss. Speziell wenn jemand unter Angstzuständen leidet, macht das eine ohnehin schon kritische Situation noch schwieriger. Manchmal wird auch eine spezielle Kontrastflüssigkeit eingesetzt, um bestimmte Bereiche deutlicher sichtbar zu machen. Das ist insbesondere bei Gehirnscans oft der Fall. Allerdings muss diese Flüssigkeit mit eine Spritze injiziert werden, wovor viele Angst haben. „Wir sind berühmt für eine ganz besondere Technik namens Time-SLIP“, erklärt Wolter de Graaf. „Damit können wir das Blut, das durch den Körper fließt, ohne Kontrastmittel verfolgen. Natürlich ist der Einsatz eines Kontrastmittels eine Entscheidung, die Radiolog:innen je nach Bedarf und von Fall zu Fall treffen müssen. Mit Time-SLIP bieten wir aber eine weitere Option an.“

Klaustrophobie ist sowohl für Patient:innen als auch für Ärzt:innen ein echtes Problem. Daher müssen einige extrem phobische Patient:innen vor der Untersuchung sediert werden. Scanner mit einer breiteren Öffnung von 70 cm sind inzwischen weit verbreitet. Die zehn Zentimeter mehr gegenüber der herkömmlichen 60-cm-Öffnung wirken sich aber auf die Bildqualität aus – eine weitere Herausforderung. Man muss sich also darauf konzentrieren, andere Möglichkeiten zu finden, um die Erfahrung weniger stressig zu machen. Man kann z. B. die unmittelbare Umgebung anpassen, den Lärm reduzieren und sogar Ablenkungstaktiken anwenden!

Vor kurzem haben wir bei Mobile Imaging Solutions Bilder unserer Canon-Ambassador:innen eingesetzt, die zusammen mit sanfter Beleuchtung und Farben ein beruhigendes sensorisches Erlebnis schaffen. Diese mobilen Kliniken sind mit modernster Scantechnologie ausgestattet. Sie werden in der Regel in Krankenhäusern eingesetzt, die kurzfristig einen erhöhten Bedarf haben. Doch während Krankenhäuser einfach dankbar für diese erstaunliche Bereicherung sind, haben Patient:innen darin oft ganz unerwartet schöne Erfahrungen. „Wir wollten einen Raum schaffen, der so beruhigend wie möglich ist. Wir wissen, dass die meisten Patient:innen keine Ahnung haben, was sie erwartet, wenn sie ankommen“, erklärt Johan Vochteloo, Director of Refurbished & Mobile Imaging Solutions.

Eine mobile Einheit von Canon Medical, ausgestattet mit einem Canon Aquilion CT-Scanner. Innen ist ein großes Bild von zwei Leopardenjungtieren auf einer grasbewachsenen Lichtung zu sehen.

MRT-Scans haben den Ruf, unglaublich laut zu sein. Wolter de Graaf betont zwar, dass ein gewisses Maß an Lärm unvermeidlich ist, aber er kann deutlich gemildert werden. „Seit etwa 1999 haben wir eine Technik namens Pianissimo. Es ist ein italienisches Wort aus der Musikwelt und bedeutet ‚sehr leise‘“, erklärt er. „Bei dieser Technologie sind die Gradientenspulen (die Teile der Maschine, die vibrieren und laute Geräusche machen) in einer Vakuumkammer eingeschlossen. Und da sich Schall im Vakuum nicht ausbreiten kann, werden alle Töne um bis zu 33 dB gedämpft. Ein Gehörschutz ist immer noch nötig, aber die Technologie hilft sehr.“ Und obwohl wir sogar fast ganz leise Sequenzen haben, so Wolter de Graaf, hat sich herausgestellt, dass ein gewisser Geräuschpegel tatsächlich notwendig ist: „Wenn die Patient:innen nicht erkennen können, ob wir scannen oder nicht, kratzen sie sich vielleicht an der Nase und wir müssen von vorne anfangen!“

Es ist ziemlich schwer zu vergessen, dass man sich in einem MRT-Scanner befindet. Einige Krankenhäuser bieten aber eine Art „Inflight“-Unterhaltung an. Das so genannte MR-Theater spielt während der Untersuchung Musik und Bilder oder Videos ab. Theoretisch könnte man einen Film oder eine Fernsehserie übertragen, während die Scan-Untersuchung läuft. Das kann aber seine eigenen Probleme mit sich bringen. „Das wurde in einem Kinderkrankenhaus in den USA mit Bob der Baumeister Zeichentrickfilmen für zappelige Kinder getestet. Das funktionierte allerdings so gut, dass die Kinder nicht mehr herauskommen wollten, bevor die Folge zu Ende war! Man muss also das, was gezeigt wird, genau auf die Dauer der Untersuchung abstimmen.“

Canon Medical versteht sehr gut, wie die Schaffung einer ruhigen, unterstützenden Umgebung dazu beiträgt, dass wir uns sicher, gesehen und in Kontrolle fühlen, wenn wir am verletzlichsten sind. „Auch das ist die Aufgabe von Radiolog:innen. Es ist ja im Interesse aller, gute Bilder zu bekommen“, sagt Wolter de Graaf. „Sie nehmen sich Zeit mit den Patient:innen, damit diese sich wohl fühlen. Denn eins wissen wir genau: Nur wenn sie sich wohl fühlen, bekommen wir optimale Ergebnisse.“

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