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Aufnehmen von Videos für soziale Medien – Strategie, Techniken und Ausrüstung

Harry Seaton, Experte für soziale Medien, gibt Tipps und Tricks für das Aufnehmen von erfolgreichen Inhalten. Außerdem erklärt er, warum die Canon EOS C70 und Canon EOS R5 ideale für diese Aufgabe sind.
Ein junger, in schwarz gekleideter Mann steht an einer Straßenecke. Er hält eine Canon EOS R5 Kamera auf Brusthöhe, und schaut auf seinen LCD-Monitor.

Content Creator und Marketing Director Harry Seaton rät professionellen Videografen Plattformen wie TikTok ernst zu nehmen. „Bei Reels auf TikTok und Instagram geht es längst nicht mehr nur ums Tanzen. Es gibt viele seriöse, äußerst talentierte und berühmte Filmemacher und Redakteure, die auf diesen Plattformen ihr Können unter Beweis stellen.“ © Harry Seaton

Content Creator Harry Seaton war erst 16, als er mit dem eigenständigen Aufnehmen von Videos für soziale Medien begann. Nachdem er zwei Marketing-Agenturen im Bereich Medien gegründet hatte, ist er Experte für die Erstellung strategischer und kreativer Inhalte für verschiedene soziale Medien.

Hier teilt er seine Tipps für das Erstellen professioneller Videoinhalte für soziale Medien.

Kreative Steuerung

Bevor du überhaupt etwas aufnimmst, ist es wichtig, den derzeitigen Markt zu verstehen, in dem man sich als Videograf tätig ist. Seaton erklärt, dass die kreative Verbindung zwischen Videografen und deren Kunden flüssiger geworden ist. Dennoch gibt es immer noch Herausforderungen für alle, die nach kreativer Kontrolle suchen. „Viele Marketing-Manager sind auf sozialen Medien unterwegs. Das heißt, sie sehen Filmemacher schon fast als eine Komplettlösung – von der Idee bis hin zur Umsetzung“, sagt er. „Ältere Marken hingegen, vor allem in schwierigeren Branchen wie dem Finanzsektor, geben immer noch strenge Anweisungen.“

Wer von Anfang bis Ende an der kreativen Phase beteiligt sein will, sollte mit Start-Ups zusammenarbeiten, schlägt Seaton vor. „Start-Ups können als Hauptkunde ganz gut zahlen, und sind oft etwas offener.“

Die Zusammenarbeit mit älteren Marken bedeutet aber nicht, dass der kreative Einfluss leidet. „Du findest am besten heraus, wie offen sie für Ideen sind, wenn du gleich zu Beginn Empfehlungen gibst“, meint er. „Ob das nun so einfach ist, wie deine Auswertung des Materials, oder ob der Inhalt auch eine kreative Richtung einschlagen soll – du musst so etwas gleich am Anfang festlegen.“

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Ein Publikum aufbauen

Die Reise durch die sozialen Medien beginnt mit einer plattformzentrierten Denkweise. „Bei Marken ist es am einfachsten, von hinten nach vorn vorzugehen, und sich über grundlegende Benutzerprofile Gedanken zu machen“, rät Seaton. „Ab hier kannst du dann Folgendes überlegen ‚Diese Person ist eher auf Instagram unterwegs, deshalb sollte ich sicherstellen, dass meine Videos ein rechteckiges Format haben. Es gibt verschiedene Zuschnitte, das Video darf nicht länger als 60 Sekunden sein, und vielleicht veröffentliche ich eine 15 Sekunden lange Instagram Story‘.“

Obwohl es für Inhalte auf sozialen Medien kein festgelegtes Erfolgsrezept gibt, ist Seaton der Meinung, dass Transparenz immer wichtiger wird. „Derzeit gibt es einen Trend, sein Geschäft in der Öffentlichkeit aufzubauen“, erklärt er. „Viele Geschäftsführer und Gründer von Startups haben Profile, die öffentlich zugänglich sind. Auf ihren Profilen sprechen Sie über alles, was sich hinter den Kulissen abspielt – auch einige größere Marken adaptieren dies zunehmend. Gib Einblicke hinter die Kulissen, und zeige ausführlich, wie etwas gemacht wird. Denn das ist es, was sehr viele interessiert.“

Ein Kamera-Bildschirm zeigt eine Frau im rosa Trainingsanzug, die sich nach vorne lehnt.

Die Canon EOS R5 verfügt über Dual Pixel CMOS AF II mit Gesichts-/Augenerkennung. Diese Funktion sorgt für scharfe Bilder, und ermöglicht beeindruckende Pull-Fokus-Übergänge in allen Videomodi. © Ivan D'Antonio

Auf die richtige Ausrüstung kommt es an

Für Seaton kommt es bei der passenden Fotografie-Ausrüstung auf die Funktionalität an. „Kann ich Inhalte auf mein Smartphone übertragen? Fährt die Kamera schnell hoch? Hat die Kamera einen Autofokus? Die Canon EOS R5 und die EOS C70 erfüllen alle dieser Anforderungen“, meint er.

Inhalte auf sozialen Medien erfordern ein gewisses Maß an Vielseitigkeit, dass du mit einer Hybridkamera wie der EOS R5 erreichen kannst. „Wenn du Inhalte für einen Kunden erstellst, die leicht im Fernsehen veröffentlicht und auch als Video für soziale Medien genutzt werden können, ohne die CPU ihres Computers zu beschädigen, und dazu noch am selben Tag fantastische Fotos machen kannst, dann wäre das wirklich das volle Programm“, meint Seaton.

Weitere Vorteile der EOS R5 sind ihre Geschwindigkeit und Handhabung am Set. „Bei Shootings mit Menschen und Shootings, die sehr schnell vor sich gehen, kann es sein, dass du dir Aufnahmen entgehen lässt“, fügt er hinzu. „Das Setup kann dein schlimmster Albtraum sein. Wegen ihrer kleinen Größe, Bildstabilisierung im Gehäuse (IBIS) und Motivnachführung hast du mit der EOS R5 keines dieser Probleme.“

Ein Techniker mit weißen Handschuhen reinigt den Sensor einer Canon Kamera.

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Der hintere Bildschirm einer Canon EOS C70 zeigt eine Frau, die gefilmt wird, und deren Arme hinter dem Kopf verschränkt sind.

Laut Seaton nimmt der Trend für weniger als Drehbuch verfasste und dadurch unvorhersehbarere Aufnahmen für YouTube-Inhalte zu. Außerdem sind Funktionen wie der AF mit Gesichts-/Kopfverfolgung der Canon EOS C70 entscheidend. „Bei unvorhersehbaren Bewegungen und unvorhersehbarem Verhalten ist es wirklich wichtig, dass du mit der Kamera immer fokussiert bleibst“, sagt er.

Die Canon EOS C70 ist Seatons Wahl für längere Inhalte auf sozialen Medien, wie zum Beispiel seine Arbeit an Musikvideos. „Ich glaube, viele professionelle Filmemacher hätten Probleme, den Unterschied zwischen dem Material der EOS C70 und einer Kamera, die mehr als 50.000 Euro kostet zu erkennen. Vor allem wenn sie von der richtigen Person verwendet und richtig eingestellt wird“, meint er.

Die integrierten ND-Filter der EOS C70 sind für Seaton eine Eigenschaft, die hervorsticht: „Man muss keine Aufnahmen verpassen, weil man draußen ist und sich das Licht ändert. Wenn du dich in einem Studio befindest und die Sonne plötzlich durch ein Fenster scheint, kann dir etwas Tolles entgehen. Durch das Drücken von ein paar Knöpfen alles so aussehen zu lassen, wie man es möchte, wird enorm unterschätzt.“

In Sachen Objektiven bevorzugt Seaton das Canon RF 28-70mm F2L USM. Wie er selbst zugibt, arbeitet er nur mit einem Objektiv, und seiner Meinung nach erfüllt dieses Objektiv alle seine Bedürfnisse in Bezug auf die Brennweite. Er sagt, dass das IBIS der EOS R5 mit diesem Objektiv wahre Wunder vollbringt. SO kann er die Aufnahme fokussieren, ohne sich über ein längere Nachbereitung Gedanken machen zu müssen.

Ein Finger, der den ND-Filterknopf an der Seite einer Canon EOS C70 Videokamera drückt.

Die Canon EOS C70 verfügt über eine integrierte, sehr dünne ND-Filtereinheit, die 2/4/6/ und erweiterte 8/10 Stufen. So kannst du auch mit einer großen Blendenöffnung eine flache Feldtiefe erzielen.

Die richtigen Einstellungen wählen

Bezüglich Kameraeinstellungen hat Seaton ein paar einfache Regeln. „Wenn du eine Canon Kamera benutzt, bei der die Farben hervorragend dargestellt werden, solltest du das Bildprofil meiner Meinung nach lieber ausschalten“, meint er. „Wenn ich draußen bin und manuelle Belichtung ein echtes Problem darstellt, probiere ich ein wenig an der Blende herum, damit ich diese Feldtiefe beibehalten kann. Ich verwendete Zeitautomatik mit einer kürzeren Verschlusszeit. Ich weiß, dass eine kurze Verschlusszeit eher ein Tabu ist, und viele eher eine längere Verschlusszeit wollen, um ein kinoähnliches Video zu erstellen. Mir gefällt es aber, dass ich dennoch die Möglichkeit habe, später zu einem leichteren, langsameren Modus zu wechseln, da bereits so viele Daten festgehalten wurden.“

Fast alles, was Seaton macht, läuft auf Effizient hinaus. Das hervorragende 35mm-Seitenverhältnis der EOS C70 ist sein Lieblingsformat. „Bei Videos auf sozialen Medien ist es nicht ungewöhnlich, wenn du in einem Moment an einem bestimmten Ort filmst, und im nächsten Moment dann in einem winzigen Raum. Ich mache meine Aufnahmen mit einem Zoomobjektiv im Format Super 35mm. Das eignet sich für jede Situation“, erklärt er. Mit der EOS R5 Vollformatkamera können Benutzer Aufnahmen in 4K mit einem Crop-Faktor von 1,6x und einer Bildfrequenz von bis zu 59,94 B/s machen. Dies ist eine ähnliche Größe wie Super 35mm.

„Am liebsten mag ich die personalisierte Taste für den Fokus-Zoom“, meint Seaton. „Ich zoome konstant in die Aufnahme hinein und stelle sicher, dass sie perfekt fokussiert ist. Wenn ich Inhalte für sozialen Medien filme, und die Aufnahmen auch auf größeren Bildschirmen aufgerufen werden, plane ich oft die Profileinstellungen des Bildes. So kann ich den Canon Log ein- und ausschalten und kein Bildprofil einsetzen, wenn die Lichtbedingungen ein wenig seltsam sind und ich die Aufnahme in der Nachbearbeitung wiederherstellen muss.“

Ein Filmemacher, der bei der Canon EOS R5 ein RF Objektiv auswechselt.

Die Vorteile der Verwendung von Canon RF Objektiven für Videos

Die innovativen RF Objektive von Canon bieten eine superschnelle Fokussierung und hervorragende optische Qualität. Sie sind damit also eine ideale Wahl für Filmemacher.

Das Bearbeiten nicht vergessen

In sozialen Medien arbeitet man laut Seaton im Hochformat. Es ist wichtig, eine vertikale Aufnahme zu machen, anstatt die Aufnahme in der Nachbearbeitung zuzuschneiden. Wenn du letzteres machst, bist du „immer von dir genervt, weil du die Aufnahme horizontal gemacht hast, um gewisse Details mit einzubeziehen. Diese Details gehen dann aber beim Zuschneiden verloren. Wenn du horizontal aufnimmst, kannst du deine Motive nicht nah beieinander darstellen. Beim Zuschneiden musst du also immer zwischen dem Winkel der einen und dem Winkel der anderen Person wechseln – du kannst sie nicht zusammen darstellen.“

Seaton findet es auch vorteilhaft, B-Roll separat aufzunehmen. „Ich mache lieber zwei Aufnahmen. So kannst du dich mehr auf das Ergebnis der B-Roll konzentrieren. Wenn du alles gleichzeitig aufnimmst, kann es sein, dass dir wichtige Momente der A-Roll entgehen.“

Der letzte Rat von Seaton kann für perfektionistische Profis etwas schwer nachvollziehbar sein. Er ergibt jedoch in einer Branche Sinn, die ständige Ergebnisse erfordert. „4K ist nicht das A und O. 4K ist eine fantastische Eigenschaft, wenn man denn genügend Zeit hat, oder wenn du ein Tutorial aufnehmen willst. So hast du beim Zuschneiden mehr Möglichkeiten, und büßt nichts an Qualität ein“, erklärt er. „Wenn ich allerdings schnell Inhalte auf sozialen Medien erstellen will, verwende ich 1080p. Deswegen ist Canon auch so gut – die Farben sind direkt von der Kamera aus fantastisch. Dadurch bleiben die Dateigrößen klein, du erhältst jedoch dennoch eine hohe Qualität, da die Kamera sehr leistungsstark ist.“

Eine Canon EOS C70 Kamera wurde hochkant befestigt, um eine sitzende Frau im Porträt-Modus zu filmen.

Zusätzlich zu den Stativbefestigungslöchern an der Unterseite der Canon EOS C70 ist die Kamera durch ein weiteres Befestigungsloch am Handgriff für längere Aufnahmen im Hochformat geeignet – egal ob auf einem Stativ oder einem Gimbal.

Tipps für die Nachbearbeitung

Seaton fügt in der Nachbearbeitung gerne noch über Adobe Premiere Pro Zeitlupe hinzu.* „Ich glaube am praktischsten ist es, das Projekt auf verschachtelte Sequenzen aufzuteilen, da alles gerne chaotisch werden kann – vor allem, wenn du mit mehreren verschiedenen Clips arbeiten musst“, sagt er. „Manchmal fällt ein Videoclip in Zeitlupe nur schwer auf. Durch verschachtelte Sequenzen hast du etwas mehr Flexibilität.“

Jump Cuts sind nichts Ungewöhnliches, sparen Zeit und geben der Bearbeitung etwas Prägnantes. „In den sozialen Medien gibt es keine Anforderungen, wie viel Abstand es zwischen den Sätzen geben soll“, erklärt Seaton. „Ich zoome stark in den Audio-Bereich meines Materials und mache einen Schnitt, wenn die Welle nach unten geht. Wenn sie wieder nach oben geht, mache ich noch einen Schnitt, und ziehe alles wieder zusammen.“

Obwohl diese leicht aggressive Art der Bearbeitung Profis mit der Neigung für kinoähnliche Videos fremd erscheinen mag, ist sie wichtig für die Erstellung von Inhalten, die auf sozialen Medien veröffentlicht werden. „YouTube Shorts und Instagram Reels dürfen jeweils nur 60 Sekunden lang sein“, erklärt Seaton. „Du würdest dich wundern, wie viele Sekunden du mit Jump Cuts einsparen kannst. Und jede Sekunde zählt.“

* Adobe und Adobe Premiere sind entweder Marken oder eingetragene Marken von Adobe in den USA und/oder anderen Ländern.

Jack Fittes

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