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Landschaftsaufnahmen auf neuem Niveau mit Teleobjektiven von Canon

A snowy mountain rising above an autumnal forest. Taken by Vladimir Medvedev.
Für diese Landschaftsaufnahme verwendete Vladimir Medvedev ein Canon Teleobjektiv und nutzte den großen Abstand zwischen den Bergen, um den Blick des Betrachters auf den konstrastierenden Vordergrund zu lenken, bei dem die Tannen ein interessantes Muster bilden. Aufgenommen mit einer Canon EOS 5D Mark II (mittlerweile ersetzt durch die Canon EOS 5D Mark IV) mit einem Canon EF 70-200mm f/4L IS USM Objektiv (mittlerweile ersetzt durch das Canon EF 70-200mm f/4L IS II USM) bei 70 mm, Verschlusszeit 1/200 Sek., Blende 1:11 und ISO 100. © Vladimir Medvedev

Für Landschaftsaufnahmen nimmt man ein Weitwinkelobjektiv. Vollkommen logisch, oder nicht? Ein gutes Teleobjektiv kann den kreativen Spielraum eines Landschaftsfotografen enorm vergrößern – ganz gleich ob zur besseren Herausarbeitung natürlicher Muster, die bei der Betrachtung durch ein Weitwinkelobjektiv an Klarheit verlieren, oder zur Verdichtung einer Szene, um die Größenverhältnisse natürlicher darstellen zu können.

Landschaftsfotograf Vladimir Medvedev ist der Ansicht, dass Teleobjektive in der Landschaftsfotografie nicht nur ein vorübergehender Trend sind, sondern der Schlüssel zu wahrhaft einzigartigen Bildern. „Die Nutzung unterschiedlicher Brennweiten ist eine der effektivsten künstlerischen Techniken, die einem Fotografen zur Verfügung stehen“, erklärt er. „Mit Teleobjektiven kann man Details so herausarbeiten, wie es mit einem Weitwinkelobjektiv nie möglich wäre. Egal wie gut du die Fotos bearbeitest – ein Objektiv mit langem Fokus kann man nicht ersetzen. Eine Entdeckungsreise ohne Teleobjektiv kann ich mir gar nicht mehr vorstellen.“

Hier werfen wir einen Blick auf die kreativen Vorteile von Teleobjektiven für die Landschaftsfotografie und die am besten geeigneten Canon Teleobjektive. Die Einblicke stammen von Vladimir Medvedev und zwei weiteren Landschaftsfotografen, David Noton und Radomir Jakubowski, und von Canon Produktspezialist John Maurice.

A frosty autumnal morning, Minterne Magna, Dorset, England, UK. Taken by David Noton.
David Noton erzeugt mithilfe der Baumreihen, sanften Hügel und Nebel eine verschlafene morgendliche Herbstlandschaft. Der Fokus liegt dabei auf den Bäumen im Vordergrund, um einzelne Details herauszuarbeiten. Aufgenommen mit einer Canon EOS 5DS R mit einem Canon EF 100-400mm f/4.5-5.6L IS II USM Objektiv bei 100 mm, Verschlusszeit 0,6 Sek., Blende 1:11 und ISO 100. © David Noton
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Isolierte Details und weniger Feldtiefe

Noton ist der Meinung, dass die Fähigkeit von Objektiven mit langer Brennweite, Details zu isolieren, besonders nützlich ist, wenn man dem Betrachter ein Gefühl für die Größenverhältnisse vermitteln möchte. Er nutzt diese Technik oft, um ein Motiv von einem größeren Hintergrund abzusondern. „Landschaftsaufnahmen in Nahaufnahme sind für mich besonders reizvoll, wenn ich die Erhabenheit einer Landschaft zeigen möchte“, erzählt er. „Man schafft es einfach nicht, alles aufs Bild zu bekommen – aber einen Baum vor einem im Hintergrund aufragenden Berg herausgreifen, das geht.“

Jakubowski verwendet diese Technik ebenfalls und nutzt dazu noch die geringere Feldtiefe, die man bei Teleobjektiven grundsätzlich erhält. „Mit einem Weitwinkelobjektiv steht der Vordergrund im Fokus, und alles im Hintergrund wirkt irgendwie klein und unbedeutend“, sagt er. „Ein Teleobjektiv rückt die Elemente im Bild deutlich näher aneinander. Ich kann mit einem Teleobjektiv eine Landschaftsaufnahme machen, die sehr viel persönlicher ist.“

Für Landschaftsfotografen, die kompakte Geräte mit großer Reichweite benötigen, empfiehlt John Maurice, European Product Marketing Manager bei Canon Europe, das Canon EF 100-400mm f/4.5-5.6L IS II USM Objektiv. „Das 100-400mm ist ideal für alle auf der Suche nach einem tragbaren, professionellen Telezoom-Objektiv mit großer Reichweite“, sagt er.

A rocky canyon in the middle of the Gobi desert. Taken by Vladimir Medvedev.
In diesem Canyon inmitten der mongolischen Wüste Gobi teilen Felsen den Sand, als wären sie die Mauern einer antiken Stadt. Medvedev nutzte ein Canon Teleobjektiv, um den Fokus auf die Steinmauern im Vordergrund zu richten und so eine erstaunliche Detailfülle in seinem Bild festzuhalten. Aufgenommen mit einer Canon EOS 5D Mark II mit einem Canon EF 70-200mm f/4L IS USM Objektiv bei 116 mm, Verschlusszeit 1/125 Sek., Blende 1:9 und ISO 200. © Vladimir Medvedev

Außerdem weist Maurice darauf hin, dass das Canon RF 70-200mm F2.8L IS USM Objektiv – das dritte der Dreierserie von Zoomobjektiven mit RF Bajonett von Canon mit einer konstanten Blende von 1:2,8 – für Benutzer der Canon EOS R eine herausragende Bildqualität in einem kompakten Format ermöglicht, das sich deutlich von anderen Objektiven mit einer Blende von 1:2,8 abhebt. „Durch das kompakte Format lässt sich dieses 1:2,8-Zoomobjektiv im Vergleich zu ähnlichen Objektiven erstaunlich leicht tragen“, fährt er fort, „und dank der große Blendenöffnung können Motive isoliert werden, während Landschaftsaufnahmen gleichzeitig komprimiert werden.“

Telezoom-Objektive haben in der Regel die Oberhand, wenn es um den Zoombereich geht – ein festes Teleobjektiv wie das Canon EF 300mm f/2.8L IS II USM kann für eine bessere Schärfe sorgen und bietet eine größere Blendenöffnung, was bei wenig Licht hilfreich sein kann. Maurice meint: „Ein hervorragendes Teleobjektiv, bei dem man selbst bei einer Blende von 1:2,8 oder mit Telekonverter für eine größere Reichweite Bilder mit beeindruckender Feldtiefe und gestochen scharfen Details erhält.“

A misty morning over The Gallup from East Hill, near Milborne Port, Somerset. Taken by David Noton.
Mit einem Teleobjektiv hob Noton einige Elemente im Vordergrund der Szenerie hervor, insbesondere die Äste der Bäume. Das Ergebnis ist diese pastellfarbene Aufnahme eines nebligen Morgens bei The Gallup von East Hill nahe Milborne Port in Somerset. Aufgenommen mit einer Canon EOS 5DS R mit einem Canon EF 100-400mm f/4.5-5.6L IS II USM Objektiv bei 100 mm, Verschlusszeit 3,2 Sek., Blende 1:11 und ISO 100. © David Noton

Verschiedene Kompositionen von einem einzigen Standort

Die flexible Brennweite von Teleobjektiven ermöglicht es Fotografen, die Komposition ihrer Landschaftsmotive zu verändern, ohne dabei die Aufnahmeposition wechseln zu müssen. Bei Landschaftsaufnahmen mit Teleobjektiv bevorzugt Noton Telezoomobjektive, da sie robust sind und ihm Flexibilität bei der Komposition bieten.

Seiner Meinung nach sind „sowohl das Canon EF 100-400mm f/4.5-5.6L IS II USM als auch das Canon EF 70-200mm f/2.8L IS III USM Objektiv optisch herausragende Objektive mit einem praktischen Brennweitenbereich und dazu noch tragbar, robust und wetterfest.“ „Die Arbeit mit Zoom ermöglicht mir eine genaue Bildkomposition, ohne dass ich die Aufnahme zuschneiden muss. Schließlich ist jedes Pixel wertvoll.“

A ship on still waters, with kayaks rowing past.

7 Wege, Geld mit der Tierfotografie zu verdienen

Die Naturfotografen Marina Cano, Vladimir Medvedev und Radomir Jakubowski berichten, wie sie mit Naturfotografie Geld verdienen.

Noton fügt hinzu, dass die Objektive der L-Serie Canon EF 100-400mm f/4.5-5.6L IS II USM und Canon EF 70-200mm f/2.8L IS III USM einige tolle Funktionen für Landschaftsaufnahmen mit Teleobjektiven bieten, die Fotografen das Leben erleichtern. „Wind ist bei Landschaftsaufnahmen oft ein Problem. Selbst das stabilste Stativ der Welt kann bei starkem Wind ein Teleobjektiv nicht wirklich ruhig halten“, sagt er. „In solchen Situationen kann ich oft nur handgeführte Aufnahmen machen, wenn nötig mit einem höheren ISO-Wert. Und ich muss mich dabei möglichst auf die Bildstabilisierung des Objektivs verlassen – das ist für Landschaftsfotografen von fundamentaler Bedeutung.“

Jakubowski ist derselben Ansicht. Auch er benötigt ein Objektiv mit Bildstabilisierung, da viele seiner Aufnahmen handgeführt entstehen. „Ich mag es, handgeführt mit Bildstabilisierung aufzunehmen. Ich finde, so erhält man leichter scharfe Ergebnisse und kann längere Belichtungszeiten verwenden, ohne dass die Bilder unscharf werden“, berichtet er. „Wenn ich allerdings mit Stativ und Fernauslöser arbeite, schalte ich die Bildstabilisierung aus [da der Fernauslöser das Risiko von Verwacklungen reduziert].“

Maurice empfiehlt außerdem das Canon EF 70-300mm f/4-5.6 IS II USM Objektiv, das sich durch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis auszeichnet und mit einem dreistufigen Bildstabilisator ausgestattet ist. „Das 70-300mm ist sowohl praktisch als auch hochwertig und bietet eine ausgezeichnete Reichweite“, so Maurice. „Durch sein leichtes Gewicht eignet sich dieses Objektiv perfekt für diejenigen, die viel unterwegs sind, zum Beispiel Wanderer.“

Mist coming down the mountainside into the forest below. Taken by Radomir Jakubowski.
„Jedes Jahr reise ich in die Schweiz. Dort verwende ich meistens Teleobjektive, um den Wechsel der Jahreszeiten einzufangen“, erzählt Jakubowski. „2019 regnete es tagelang, bis ganz plötzlich die Wolken aus dem Tal aufstiegen und ich diese Herbstaufnahme machen konnte.“ Aufgenommen mit einer Canon EOS 5DS R mit einem Canon EF 100-400mm f/4.5-5.6L IS II USM, Verschlusszeit 5 Sek., Blende 1:11 und ISO 160. © Radomir Jakubowski

Satte Farben

Laut Medvedev ist Zoom vor allem dann sinnvoll, wenn man von einem verdeckten Standort aus aufnimmt oder Plätze mit guter Aussicht rar sind. Außerdem stellt er fest, dass Landschaftsaufnahmen mit Teleobjektiv oft einen besseren Kontrast und genauere Farben bieten als mit einem Weitwinkelobjektiv, da Teleobjektive generell über eine längere Streulichtblende verfügen und sich so Reflexionen des Sonnenlichts besser vermeiden lassen.

„Aufnahmen mit Teleobjektiv mache ich immer mit Streulichtblende“, so Medvedev. „Dadurch erhöht sich der Mikrokontrast, es gibt keine störenden Reflexionen, und das optische Glas wird geschützt. Meiner Meinung nach sind Streulichtblenden auf Teleobjektiven am effektivsten. Man kann damit sogar gegen die Sonne fotografieren und erhält trotzdem Aufnahmen in satten Farben.“

A bright orange sky peeks over a dark and shadowy mountaintop.  Taken by Radomir Jakubowski.
„Eines frühen Morgens war ich in den Alpen auf der Suche nach Alpenschneehühnern [ein Federwild], als mir auffiel, dass die Wolken und Berge aussahen wie Mordor in der „Herr der Ringe“-Trilogie“, schildert Jakubowski. Mit einem Teleobjektiv vergrößerte er den dramatischsten Teil der Szenerie. Aufgenommen mit einer Canon EOS 5DS R mit einem Canon EF 100-400mm f/4.5-5.6L IS II USM Objektiv, Verschlusszeit 1/80 Sek., Blende 1:6,3 und ISO 200. © Radomir Jakubowski

Die goldene Stunde

Die beiden besten Zeitpunkte für Landschaftsaufnahmen sind die goldenen Stunden bei Sonnenaufgang und -untergang, wenn das Dämmerlicht den Himmel in tiefe Blautöne taucht. Doch schlechtere Lichtverhältnisse bringen auch ein Problem mit sich: eine längere Belichtungszeit. Um möglichen Kamera-Unschärfen entgegenzuwirken, arbeitet Jakubowski gerne mit einer weit offenen Blende, um so viel Licht wie möglich hineinzulassen. „Nachts benutze ich am liebsten ein lichtstarkes Objektiv wie das Canon EF 70-200mm f/2.8L IS III USM“, sagt er. „Man braucht eine extragroße Blendenöffnung von 1:2,8, um mehr Licht hineinzulassen. Nur so kann man auch bei Nacht etwas durch den Sucher erkennen.“

Maurice stimmt ihm zu. „Das Canon EF 70-200mm f/2.8L IS III USM Objektiv ist bekannt für seine Zuverlässigkeit und die konstante Blende von 1:2,8“, erklärt er. „Es ist vielseitig einsetzbar und bietet eine gute Bildstabilisierung und Schärfe.“

Jakubowski weist jedoch darauf hin, dass andere Teleobjektive mit maximalen Blenden von 1:4 oder mehr nicht ebenfalls nützlich sein können. Alles hängt vom Licht ab, das dem Fotografen für die Aufnahme zur Verfügung steht. „Benutzt man das Canon EF 100-400mm f/4.5-5.6L IS II USM Objektiv mit weit geöffneter Blende von 1:4,5 für Aufnahmen bei wenig Licht oder nachts“, meint er, „muss man einfach nur darauf achten, dass der Mond genug Licht spendet, um durch den Sucher alles zu erkennen.“

Noton findet, dass er seine besten Landschaftsaufnahmen in den Stunden der Dämmerung macht, wenn über einen längeren Zeitraum hinweg wenig Licht vorhanden ist. „Während dieser eindrucksvollen Stunden voller Blau- und Goldtöne bin ich mit meinem Stativ draußen und warte auf das Licht“, erzählt er. „Die Nacht bietet einem so viele Möglichkeiten. Bei so schlechten Lichtverhältnissen Aufnahmen zu machen, ist nicht leicht, aber eine hohe Lichtstärke und ein sensibler Autofokus helfen.“

Verfasst von Jason Parnell-Brookes


Die Ausrüstung von Vladimir Medvedev

Die wichtigsten Teleobjektive, die Profis für Landschaftsaufnahmen verwenden

Vladimir Medvedev shooting with a Canon camera and lens by a stream with mountains in the background. © Vladimir Medvedev

Objektive

Canon EF 300mm f/2.8L IS II USM

„Ein hervorragendes Teleobjektiv, bei dem man selbst bei einer Blende von 1:2,8 Bilder mit beeindruckender Feldtiefe und gestochen scharfen Details erhält“, sagt Maurice.

Canon EF 70-300mm f/4-5.6 IS II USM

„Sowohl praktisch als auch hochwertig mit einer ausgezeichneten Reichweite“, schwärmt Maurice. „Durch sein leichtes Gewicht eignet sich dieses Objektiv perfekt für diejenigen, die viel unterwegs sind, zum Beispiel Wanderer.“

Canon RF 70-200mm F2.8L IS USM

Ein vielseitiges Zoomobjektiv für Benutzer von Canon EOS R Systemkameras. „Durch seine kompakte Bauweise ist dieses 1:2,8-Zoomobjektiv im Vergleich zu ähnlichen Objektiven extrem leicht“, erklärt Maurice.

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