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Tim Flach ist kein herkömmlicher Naturfotograf. Er ist bekannt für seine makellos beleuchteten Studio-Porträts von Tieren – von Hunden und Pferden bis hin zu Affen und Löwen –, die besonders ihre ausdrucksstarken, menschenähnlichen Qualitäten hervorheben. In seinem fünften Buch mit dem Titel „Endangered“ (In Gefahr) geht Tim ganz ähnlich vor, doch will er uns hier auch eine Botschaft vermitteln – unsere Beziehung mit der Natur steht am Abgrund.
„Die heutige Zeit ist einzigartig in unserer Geschichte. Wir müssen uns kulturell verändern – und zwar ganz dringend“, sagt Tim. „Zum ersten Mal bedrohen nicht Naturgewalten die Tier-und Pflanzenwelt und hinterlassen ihre Spuren auf unserem Planeten, sondern wir Menschen. Früher hat man die Natur für robust und uns Menschen für schutzbedürftig gehalten. Heute ist die Natur schutzbedürftig.“
Die heutige Zeit ist einzigartig in unserer Geschichte. Wir müssen uns kulturell verändern – und zwar ganz dringend.
„Endangered“ unterscheidet sich auch dadurch von seinen anderen Büchern, dass Tim die Tiere hier nicht in seinem Studio fotografiert hat, sondern die Aufnahmen in einer Vielzahl unterschiedlicher Umgebungen entstanden sind. Über zweieinhalb Jahre lang reiste Tim um die Welt und fotografierte, zum Beispiel weiße Nashörner in Kenia, Monarchschmetterlinge in Mexiko und Adler in den Philippinen. Dabei ging es ihm darum, uns nicht nur die offensichtlich charismatischen Tierarten wie Elefanten, Pandas oder Tiger zu zeigen, sondern auch weniger aufsehenerregende Lebensformen – wie beispielsweise Stabheuschrecken oder Flechten.
Bei der Auswahl der Motive wurde Tim von dem Zoologen Jonathan Baillie beraten, der auch einen Prolog und Epilog für das Buch geschrieben hat. Außerdem verfasste er die Begleittexte zu den 180 Bildern, die alle von Experten streng auf ihre Richtigkeit geprüft wurden. „Ich habe hart daran gearbeitet, interessantes Material zusammenzustellen, und sie haben mir dann dabei geholfen, alles zu Papier zu bringen“, so Tim. „Es kam darauf an, den richtigen Ton zwischen Dichtkunst und Fachwissen zu finden. Wir wollten Nähe schaffen, die Menschen einbeziehen.“
Das Buch enthält eine gelungene Mischung aus stilisierten Tierporträts vor schlichtem Hintergrund und Bildern, die die Lebewesen in ihrer natürlichen Umgebung zeigen – ein Ansatz, den Tim hier zum ersten Mal verfolgt. „Bei einigen der Porträts trügt der Schein, da ich hier einen schwarzen Hintergrund im Freien aufgestellt und dann gewartet habe, bis ein Vogel vorbeiflog. Sie sind nicht alle in einem Zoo und schon gar nicht alle im Studio entstanden. Ein Gorilla lässt sich wohl ohnehin schlecht in ein Studio bringen.“
Doch besonders wenn man sich das Bild eines Wasser trinkenden Gorillas anschaut, das so detailliert ist und so „inszeniert“ wirkt, ist schwer zu glauben, dass das Foto bei Tageslicht aus der Ferne aufgenommen wurde. „Das Foto ist von einem Boot aus gemacht worden – man kann die Reflexionen des Wassers auf den Fingern des Gorillas sehen“, verrät uns Tim.
Mit seiner Canon Ausrüstung ist ihm „etwas gelungen, was vor vier oder fünf Jahren noch gar nicht möglich gewesen wäre. Ganz ohne Rauschen mit ISO 1.600 zu fotografieren, das war gar nicht möglich, und Bilder wie diese waren aus freier Hand von einem Boot aus erst recht undenkbar.“ Mit der EOS 5DS – mit ihren 50,6 Megapixel und ihrem Vollformat-CMOS-Sensor – konnte Tim selbst bei schlechten Lichtverhältnissen Fotos mit einer extrem hohen Auflösung machen.
„[Für „Endangered“] musste ich mit langen Objektiven fotografieren. Dazu oder auch, um Aufnahmen von Motiven wie z. B. den Glühwürmchen in der Dunkelheit zu machen, für die Langzeitbelichtung erforderlich war, habe ich oft ein Canon EF 800mm f/5.6 Objektiv verwendet.“ Alles ist gleich auf Anhieb gelungen – ein Beweis dafür, was mit dem 61-Punkt hochdichten Raster-AF-System der Kamera, das 41 AF-Kreuzsensoren umfasst, und mit EOS iTR-AF möglich ist.
„Ich finde, Fotografie ist besonders interessant, wenn sie unseren Erfahrungshorizont erweitert, wenn wir damit Dinge sehen können, die unseren eigenen Augen verborgen bleiben“, erklärt Tim. „Mit dem Canon Objektiv, das ich verwendet habe, konnte ich ganz nah heranfahren. So waren die Eier des Laubfrosches unglaublich detailliert erkennbar, und ich konnte Vögel im Flug bei hoher Geschwindigkeit beobachten und dabei ganz klar erkennen, wie sich die Flügel unter dem Druck des Fliegens biegen.“
Das Gehäuse der EOS 5DS ist so kompakt, dass man damit leicht auf sich bewegende Tiermotive reagieren kann, und sie bietet gleichzeitig eine dem Mittelformat entsprechende Auflösung. „Da die Kamera über eine größere Dateigröße verfügt, kann ich diese Fotos für Ausstellungen großformatig ausdrucken – so können sie auch in Museen und nicht nur in einem Buch gezeigt werden.“
Letztendlich hofft Tim, mit dem Projekt ein möglichst breites Publikum zu erreichen. „Man kann eine kleine Kunstszene beeinflussen, aber es sollen auch zukünftige Politiker, Wissenschaftler und Umweltschützer angesprochen werden. Vielleicht können wir sie damit zu einem Richtungswechsel anregen.“
Tim versteht sich als „Communicator“. Wenn er etwas schaffen kann, das sowohl künstlerisch anspruchsvoll als auch einem breiten Publikum zugänglich ist, dann ist er ganz in seinem Element. „Es ist immer eine besondere Herausforderung, etwas zu schaffen, das vielschichtig ist“, erklärt er. „Einerseits lernt man möglicherweise etwas Neues über eine Tierart, andererseits erinnert einen ein bestimmtes Tier vielleicht an eine Science-Fiction-Figur, z. B. Yoda oder die Leuchtkäfer in dem Film Avatar. Im Laufe diese Prozesses des Wiedererkennens und der Assoziation fängt man an, infrage zu stellen, wie Menschen die Natur traditionsgemäß dargestellt haben. Es ist sehr wichtig, dass wir das Andersartige uns näher bringen und dass wir dadurch, dass wir es unsere Welt einbringen, die Herzen und Gefühle der Menschen berühren.“
Weitere Informationen zur EOS 5DS finden Sie auf der Produktseite.
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