In der Auffangstation wollten Cat und Michael die Tiere nicht in ihren Käfigen fotografieren. „Man will natürlich vermeiden, sie ‚hinter Gittern‘ zu fotografieren“, sagt Michael. „Indem man die Geschichte eines bestimmten Tieres aufgreift, kann man andere Menschen dazu bringen, sich mit seiner Rettung zu beschäftigen und möglicherweise das Interesse an allen Tieren im Tierheim wecken.“
Es ist auch eine gute Idee, einen Blickwinkel zu wählen, der liebenswerte Charakterzüge hervorhebt. Dies gilt insbesondere für gerettete Tiere, da es ihnen helfen könnte, ein neues Zuhause zu finden. „Setze sie leicht schräg und lasse sie über die Schulter schauen, wenn das möglich ist“, fährt Michael fort.
Die Pose, in der du dein Haustier aufnehmen solltest, hängt ganz von seiner Größe ab. „Wenn du zum Beispiel mit einem kleinen Hund arbeitest, kannst du versuchen, ihn irgendwie hochzuheben“, sagt sie. „Wenn es ein sehr aktiver Hund ist, der nicht stillsitzen kann, kann man vielleicht ein paar Action-Aufnahmen machen, aber normalerweise fotografiere ich solche Hunde dann an der Leine.“ Es ist ratsam, Hunde nur dann ohne Leine zu fotografieren, wenn sie Kommandos befolgen und stillsitzen können.
Auch aus der Nähe können beeindruckende Bilder entstehen. Cat empfiehlt, von unten auf dem Boden aufzunehmen, damit du mit dem Tier auf Augenhöhe bist, es aber nicht einschüchterst. Versuche möglichst die Augen scharf abzubilden, denn das verleiht den Bildern Emotionen. Der AF mit Augenerkennung der Canon EOS R6 ist dafür perfekt.
Wenn du eine dynamische Aufnahme anstrebst, kannst du auch aus einem hohen Blickwinkel über dem Tier fotografieren. Das ist bei geretteten Tieren nicht immer empfehlenswert, da sie vielleicht etwas nervös sind, wenn sie von oben fotografiert werden, aber es ist ideal für deine eigenen Haustiere, wenn sie von Natur aus selbstbewusst sind.
„Wenn man erst einmal eine gewisse Beziehung aufgebaut hat, kann man ein Leckerli vor das Objektiv halten oder einen Ball hin und her bewegen und sich dann über das Tier beugen, um es zu fotografieren, während es zu dir hoch blickt. Das kann ein wirklich ansprechendes Bild ergeben“, sagt Cat.
Wenn du keinen Helfer hast oder ein Winkel besonders knifflig ist, solltest du versuchen, die Kamera aus der Ferne auszulösen, aber erzwinge die Aufnahme nicht, wenn du merkst, dass dein Motiv unruhig oder aufgeregt wird. „Wenn sie übermäßig aufgeregt oder gestresst sind, solltest du nicht weitermachen“, erklärt Cat. „Wenn das so mit der Aufnahme nichts wird, probiere einfach etwas anderes aus. Ein Tier muss sich entspannt fühlen, damit es seine Persönlichkeit entfalten kann.“