Jedes Mal, wenn du ein Foto mit einer Digitalkamera aufnimmst, werden neben den Bilddaten zahlreiche „Hintergrundinformationen“ gespeichert. Diese werden Metadaten genannt und können Details zur Kamera, zum Objektiv und zu den verwendeten Aufnahmeeinstellungen sowie optionale Infos über den Fotografen, den Ort der Aufnahme und vieles mehr umfassen. Metadaten für digitale Fotos werden in Form von EXIF-Daten gespeichert, was viele praktische Vorteile bietet. Sie bilden nicht nur einen kompletten Datensatz eines Bildes, sondern können auch das Auffinden von Dateien in deiner Fotosammlung erleichtern und somit deinen Workflow optimieren.
Hier beantworten wir die häufigsten Fragen über Metadaten in digitalen Fotos und erklären, wie man die EXIF-Daten eines Bildes findet, sie bearbeitet oder entfernt, wie man zusätzliche Informationen wie Stichwörter und Bildunterschriften einfügt, und vieles mehr.
Was sind EXIF-Daten?
Welche EXIF-Daten werden von einer Canon EOS Kamera aufgezeichnet?
Wie füge ich Stichwörter und Bildunterschriften zu EXIF-Daten hinzu?
Wie kann ich die EXIF-Daten eines Fotos anzeigen?
Wie kann ich EXIF-Daten verwenden, um ein Foto zu finden?
Wie entferne ich EXIF-Daten?
KAMERAFUNKTIONEN
Alles Wissenswerte rund um EXIF und Bild-Metadaten
Was sind EXIF-Daten?
EXIF steht für Exchangeable Image File Format. Es handelt sich um eine standardisierte Art der Speicherung von nützlichen Metadaten in digitalen Bilddateien. Diese umfassen zahlreiche technische Informationen über die Entstehung des Bildes, darunter Uhrzeit und Datum der Aufnahme, verwendete Kamera und Objektiv und Aufnahmeeinstellungen.
Es gibt einige standardmäßige EXIF-Felder, die alle Kamerahersteller nutzen, um gewöhnliche Kamerafunktionen wie Verschlusszeit, ISO und Blendenöffnung aufzuzeichnen. Zusätzlich gibt es herstellerspezifische EXIF-Felder, mit denen verschiedene Hersteller Informationen über spezifische Funktionen ihrer Kameras erfassen können. Diese Daten können daher u. U. nicht vollständig von allen Programmen gelesen werden.
EXIF-Daten sind nicht die einzige Art von Metadaten, die einer digitalen Bilddatei hinzugefügt werden können. IPTC (International Press Telecommunications Council) und XMP (Extensible Metadata Platform) können ebenfalls Teil des Datenprofils eines digitalen Fotos sein. Wie unterscheiden sich EXIF- also von IPTC- und XMP-Metadaten? Kurz gesagt wird EXIF hauptsächlich verwendet, um technische Informationen über ein Bild zu speichern, während IPTC-Metadaten den Inhalt des Bildes und die damit verbundenen Bildrechte beschreiben. Während EXIF sich eher auf Details wie Brennweite, Belichtungs- und Blitzeinstellungen konzentriert, kann IPTC auch den Copyright-Status, Bildunterschriften und Stichwörter beinhalten.
XMP-Metadaten wurden von Adobe entwickelt. Sie ähneln IPTC, da sie das Hinzufügen von beschreibenden Informationen zu einer Bilddatei ermöglichen. Sie sind jedoch moderner und flexibler. Anders als IPTC ermöglicht XMP neben standardisierten Metadaten das Hinzufügen von benutzerspezifischen Metadaten. Wenn du beispielsweise eine RAW-Datei in Photoshop bearbeitest, werden die Bearbeitungsdetails in einer separaten XMP-Datei gespeichert, wodurch die ursprüngliche RAW-Datei unberührt bleibt.
Welche EXIF-Daten werden von einer Canon EOS Kamera aufgezeichnet?
Canon Kameras erfassen jedes Mal, wenn du ein Foto aufnimmst, EXIF-Daten zusammen mit den Bildinformationen. Das gilt für alle Aufnahmemodi, von der vollständig automatischen Motiverkennung bis zu den Kreativ-Programmen und dem manuellen Modus.
Die aufgezeichneten Metadaten beinhalten Informationen über die verwendete Ausrüstung, wie Kameramodell, Objektiv (plus Brennweite im Fall von Zoomobjektiven) und Details über angebrachte Canon Bajonettadapter oder Extender.
Darüber hinaus werden genauere Kameraeinstellungen und Aufnahmeinformationen in die digitale Bilddatei geschrieben. Die EXIF-Daten können Folgendes umfassen:
- Einstellungen von Blende, Belichtungszeit und ISO
- Aufnahmemodus
- Einstellungen für die Bildqualität
- Messmethoden
- AF-Funktion
- Belichtungskompensation (falls verwendet)
- Weißabgleich
- Bildstil
- Automatische Belichtungsoptimierung
Ausgewählte EOS Kameras sind zudem in der Lage, als Teil der EXIF GPS-Daten zu speichern, die den exakten Ort der Aufnahme angeben. Dafür kann es allerdings erforderlich sein, die Kamera über dieCanon Camera Connect App mit einem Smartphone zu verbinden, um die Standortdaten des Telefons zu protokollieren. Der Canon GP-E2 GPS-Empfänger ermöglicht das Geotagging für Bilder für eine breitere Auswahl von Kameras.
Welche EXIF-Daten standardmäßig bei der Aufnahme eines Bildes aufgezeichnet werden, lässt sich nicht anpassen. Du kannst jedoch einstellen, dass deine Kamera automatisch den „Autor“ und Copyright-Informationen zu jedem geschossenen Bild hinzufügt. Diese Option ist im Reiter „Setup“ oder „Funktionseinstellungen“ im Kameramenü verfügbar. Alternativ kannst du die Kamera mit einem Computer verbinden und Canon EOS Utility nutzen, um die Copyright-Informationen einzustellen oder zu prüfen.
Wie füge ich Stichwörter und Bildunterschriften zu EXIF-Daten hinzu?
Neben den Copyright-Informationen können noch weitere benutzerspezifische Metadaten für ein digitales Bild erfasst werden. Du kannst mithilfe von Programmen und Apps zur Bildbearbeitung und -verwaltung im Nachhinein zusätzliche IPTC- oder XMP-Metadaten nach Industriestandard zu Dateien hinzufügen. Bildunterschriften und Stichwörter, die den Namen und die Berufsbezeichnung einer Person, eine Tierart oder eine Veranstaltung beschreiben, können beispielsweise eine hilfreiche Ressource zur späteren Bezugnahme darstellen. Wenn du ein professioneller Agenturfotograf bist, sind solche Zusätze nicht nur ein nettes Extra, sondern wesentliche Geschäftsanforderungen. Solche Informationen in einer Bilddatei gespeichert zu haben, kann z. B. dann von unschätzbarem Wert sein, wenn du bei einem Auftrag bist und Bilder über FTP an eine Bildredaktion oder einen Redakteur sendest.
Verbinde deine Canon Kamera mit einem Computer, damit du EOS Utility verwenden kannst, um IPTC-Metadaten vor einem Dreh auf der Kamera zu registrieren:
- Wähle Kameraeinstellungen im Hauptfenster von EOS Utility aus.
- Wähle IPTC-Informationen registrieren aus der Liste der Optionen aus.
- Fülle aus einer umfassenden Reihe von Informationen alles aus, was du möchtest, ob Bildunterschrift, Stichwörter oder Kontaktangaben, und klicke anschließend auf Auf Kamera anwenden. Diese Informationen werden dann automatisch all den Bildern hinzugefügt, die du danach mit der Kamera aufnimmst.
Mithilfe der App werden Daten wie dein Name, Copyright-Informationen und Bildunterschriften direkt als „IPTC Header“ an die Kamera gesendet und in die Bilder integriert. Wenn du die IPTC-Textfelder vor einem Einsatz ausfüllst, sparst du später Zeit. Die MFT App ermöglicht zudem, im Moment der Aufnahme mit einer kompatiblen Kamera Geotags hinzuzufügen, wie auch Memoaufnahmen, sodass du zusätzliche Details oder Anweisungen bereitstellen kannst.
Wie kann ich die EXIF-Daten eines Fotos anzeigen?
Um die EXIF-Daten in digitalen Bilddateien auf einem Windows PC anzeigen zu lassen, gehe einfach per Rechtsklick auf die Bilddatei, wähle „Einstellungen“ und klicke den Reiter „Details“ an. Auf einem Mac kannst du das Bild in der Vorschau öffnen, zum Menü „Werkzeuge“ gehen, „Inspektor einblenden“ auswählen und auf den EXIF-Reiter klicken. In der Foto-App auf einem Mac gehst du per Rechtsklick auf die Bilddatei und wählst „Info erhalten“ aus. Nun siehst du die wichtigsten EXIF-Informationen und kannst eine Bildunterschrift, Stichwörter oder Standortinformationen hinzufügen.
Wenn du Bilder auf den cloudbasiertenFotomanagementdienst von Canon (image.canon) hochlädst, kannst du dir ihre Metadaten auf der Weboberfläche oder in der image.canon App ansehen.
Viele Tools eröffnen dir weitere Möglichkeiten, von kostenlosen EXIF-Bearbeitungsprogrammen bis zu kostenpflichtiger Bildbearbeitungssoftware wie Adobe Photoshop Lightroom. Durch die Auswahl von Dateiinfo (oder dem Äquivalent) kannst du die EXIF-Daten häufig noch gründlicher einsehen. Es sind jedoch nicht alle EXIF Viewer gleich. Einige EXIF-Daten können als bloße Zahlen extrahiert und dargestellt werden, die schwer zu interpretieren sein können.
Die kostenloseDigital Photo Professional (DPP) Software von Canon stellt eine aussagekräftigere Zusammenfassung der EXIF-Daten für EOS Kameras bereit, die du über „Ansicht > Info“ abrufen kannst. DPP zeigt die Aufnahmeinformationen mit denselben Bezeichnungen und Einstellungen an, die im Kameramenü verwendet wurden, was die Analyse der EXIF-Daten vereinfacht. Zudem können die XMP-/IPTC-Metadaten im selben Informationsfenster angezeigt werden, sowie Rezeptdetails, die alle Bearbeitungen zusammenfassen, die in DPP an der Datei vorgenommen wurden.
Wie kann ich EXIF-Daten verwenden, um ein Foto zu finden?
Einer der nützlichsten Aspekte von EXIF-Daten ist die Möglichkeit, Bilder zu filtern und zu sortieren, damit du deine Fotosammlung organisieren und Dateien leichter finden kannst. In DPP kannst du Bilder beispielsweise nach verwendetem Objektiv, ISO, Verschlusszeit, Blendenwert und weiteren Metadaten filtern. In Lightroom Classic kannst du die Bibliotheksfilterleiste oben in der Rasteransicht des Bibliotheksmoduls verwenden, um Fotos nach EXIF- und IPTC-Metadaten zu filtern. Auch Stichwörter, Bildunterschriften und Dateinamen können verwendet werden, um eine Suche zu beginnen oder zu verfeinern.
EXIF und andere Metadaten haben viele weitere Vorteile in einer Reihe von Situationen. Wenn du ein Profifotograf bist, der Bilder an Redakteure oder Kunden liefert, können alle ggf. geforderten Aufnahmeinformationen einbezogen werden, bis hin zu Bildunterschriften und Copyright-Hinweisen. Juroren eines Fotowettbewerbs können bestätigen, dass ein bestimmter Effekt kameraintern erzielt wurde.
Wie entferne ich EXIF-Daten?
Auch wenn EXIF-Daten sehr nützlich sind, kann es vorkommen, dass du keine Details teilen möchtest, die dich, deinen Standort oder deine Kameraausrüstung erkennbar werden lassen.
Wenn du Bilder online hostest und veröffentlichst, werden Metadaten aus Datenschutzgründen von einigen Services automatisch entfernt. Der cloudbasierte Fotomanagementdienst image.canon bietet die Option, eine „Thumbnail“-Version eines Bildes zu generieren (eine JPEG bis 2.048 Pixel), die sich für die Web- oder Appnutzung eignet. Dieser Thumbnail enthält dann nicht die Metadaten des Bildes.
EXIF-Daten können auch unbeabsichtigt aus einem digitalen Foto entfernt werden, wenn du eine Nachbearbeitung durchführst, wie das Zusammensetzen von Bildern. Doch wie kannst du EXIF-Daten bewusst entfernen oder bestimmte Informationen löschen, die du nicht weitergeben möchtest?
Es finden sich zwar diverse eigenständige Tools zum Entfernen von EXIF-Daten, doch es gibt einfachere Optionen. Wenn du Windows verwendest, kannst du das direkt im Datei-Explorer erledigen:
- Gehe per Rechtsklick auf das Bild und wähle Einstellungen aus. Klicke anschließend auf den Reiter Details.
- Klicke unten im Fenster auf Eigenschaften und persönliche Informationen entfernen.
- Du erhältst die Option, eine Kopie des Bildes zu erstellen, in der alle Metadaten entfernt wurden, oder einige bzw. alle der EXIF-Daten aus der bestehenden Datei zu entfernen.
- Gehe zu Datei > Konvertieren und speichern.
- Halte im neuen Fenster das Drop-down-Menü nebenEinstellung der Aufnahmeinformationen gedrückt.
- Du kannst entweder die Aufnahmeinformationen oder nur die GPS-Informationen entfernen – oder alle Aufnahmeinformationen intakt lassen.
Adobe, Lightroom und Photoshop sind entweder Warenzeichen oder eingetragene Warenzeichen von Adobe in den USA und/oder anderen Ländern.
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