TECHNIKEN

7 Methoden, um mit DPP das Beste aus deinen Bildern herauszuholen

Entdecke die Vorteile der Digital Photo Professional RAW-Verarbeitungs- und Bildbearbeitungssoftware von Canon, die ein neues Bildverarbeitungstool mit neuronalen Netzen umfasst.
Ein aufgeklappter Laptop, auf dem ein Landschaftsbild in der Digital Photo Professional Software auf dem Bildschirm bearbeitet wird. Daneben liegen eine Canon EOS R3 Kamera und ein RF 15-35mm F2.8L IS USM Objektiv auf dem Tisch.

Die Digital Photo Professional (DPP) RAW-Verarbeitungs- und Bildbearbeitungssoftware von Canon holt das Meiste aus den RAW-Dateien von Canon Kameras heraus. Das leistungsstarke Bildverarbeitungstool mit neuronalen Netzen kann mithilfe von Deep-Learning-KI Bilder sogar automatisch verbessern.

Die Nachbearbeitung ist ein wesentlicher Bestandteil der Workflows vieler Profifotografen und ein unverzichtbarer Schritt bei RAW-Aufnahmen. Aber erzielst du dabei auch die besten Ergebnisse? Die Digital Photo Professional (DPP) RAW-Verarbeitungs- und Fotobearbeitungssoftware von Canon ist leistungsstärker, als dir vielleicht bewusst ist.

Warum DPP? DPP ist das ideale RAW-Verarbeitungsprogramm, da es speziell für die Arbeit mit Dateien von Canon Kameras entwickelt wurde und optimale Unterstützung für Funktionen wie Bildstile, Auto Lighting Optimizer (Automatische Belichtungsoptimierung) und Objektiv-Aberrationskorrektur bietet. Das zeigt sich am deutlichsten, wenn du RAW-Bilder mit dem monochromen Bildstil aufnimmst: Wenn du die Datei mit einer anderen Software öffnest, wird sie als Farbbild und nicht als Schwarzweißbild geöffnet. Du kannst in DPP natürlich auch den Bildstil entfernen oder ändern oder ihn durch einen anderen ersetzen. Das Wichtigste ist jedoch, dass andere RAW-Verarbeitungsprogramme zwar ihre eigenen Annäherungen anwenden, deine Bildeinstellungen aber nicht wirklich verstehen. Das schließt auch den benutzerdefinierten Weißabgleich, die erweiterte Rauschunterdrückung und andere Einstellungen ein. Sie werden einfach nicht wie vorgesehen angewendet.

Die neuste DPP-Version, 4.17, bietet noch mehr und zwar ein leistungsstarkes, neues Bildverarbeitungstool mit neuronalen Netzen. Dieses im Rahmen eines Abonnements verfügbare Tool basiert auf Deep-Learning KI. Es analysiert automatisch verschiedene Bildbereiche und wendet eine Reihe an selektiven Verbesserungen an, um ein noch nie dagewesenes Maß an Qualität zu erzielen. Du kannst mit diesem Tool auch Zeit sparen, weshalb es sich perfekt für vielbeschäftigte Profis und alle anspruchsvollen Fotografen eignet, die nur wenig Zeit haben.

Ein Foto einer Frau mit Strohhut in einem Garten. Das Bokeh des Vordergrunds wird in der Digital Photo Professional Software von Canon angepasst.

Mit der Digital Photo Professional-Software von Canon stehen dir umfassende Bearbeitungsoptionen für Bilder zur Verfügung, die im Format Dual Pixel RAW aufgenommen werden. Ein Format, das von Canon Kameras wie der EOS R5 und der EOS R6 Mark II unterstützt wird. Dazu gehören Mikroanpassungen der Position des Schärfepunkts und die Verschiebung von Bokeh-Bereichen im Bild.

Wenn du dein Bild optimieren möchtest, bietet DPP ebenfalls Vorteile gegenüber vielen gängigen RAW-Bearbeitungsprogrammen von Drittanbietern. DPP umfasst beispielsweise exklusive erweiterte Funktionen wie das Tiefenkompositions-Tool für Focus-Stacking (die Kombination aus einer Reihe von Bildern in einer Auslöseserie zu einem einzelnen Bild mit einer größeren Schärfentiefe und somit einem scharfen Fokus, ganz gleich, ob es sich um ein Makroobjekt oder eine Landschaft handelt). Wenn du eine Kamera verwendest, die das Dual Pixel RAW-Format nutzen kann, kann DPP die DPRAW-Schärfentiefedaten interpretieren und Mikroanpassungen an der Position des Schärfepunkts vornehmen. Während einige andere Programme dir die Möglichkeit bieten, deine Einstellungen für die vorherige Konvertierung auf die nächste geöffnete RAW-Datei anzuwenden, kannst du in DPP benutzerdefinierte Anpassungen als Rezepte speichern. Diese Rezepte können beliebig viele Einstellungen enthalten und jederzeit auf andere Bilder angewendet werden.

Ein Techniker mit weißen Handschuhen reinigt den Sensor einer Canon Kamera.

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Hier gehen wir nur auf einige der wichtigsten Funktionen in DPP ein. Dazu verrät der Senior Product Specialist bei Canon Europe Mike Burnhill seine Expertenmeinung. Des Weiteren erfährst du, wie du DPP einsetzen kannst, um das Beste aus deinen Bildern herauszuholen. DPP wird regelmäßig aktualisiert, um neue Kameras und Funktionen von Canon zu unterstützen. Suche also nach der neuesten Version, und lade sie herunter, um das Beste aus deinen Bildern herauszuholen.

Ein Blick über die Schulter eines Benutzers, auf dessen Laptop die Digital Photo Professional Software läuft. Daneben liegt eine Canon EOS R7 Kamera auf dem Tisch.

Durch das Bildverarbeitungstool mit neuronalen Netzen der DPP-Version 4.17 wurde die digitale Objektivoptimierung im Vergleich zu entsprechenden Funktionen in älteren Versionen deutlich verbessert. Das neue System umfasst Verbesserungen, die auf erfassten Daten für individuelle Canon Objektive bei allen möglichen Einstellungen basieren. Dazu kommen Bildinformationen aus einzelnen Bereichen jedes beliebigen Bildes. Da mit dem Bildverarbeitungstool mit neuronalen Netzen Linien und Kanten sowie andere besonders detaillierte Bereiche in Bildern erkannt werden können, bietet es besonders scharfe diagonale Linien und Formen, ohne dass diese unregelmäßig oder unförmig aussehen. Die Funktion eignet sich besonders gut für Makro- und extreme Nahaufnahmen. Sie erhalten damit eine noch nie dagewesene Detailgenauigkeit.

1. Die volle Kraft der Bildverarbeitung mit neuronalen Netzen nutzen

Bei der Bildverarbeitung mit neuronalen Netzen handelt es sich um ein revolutionäres neues System, das auf Deep-Learning KI basiert. Die Funktion tauchte zum ersten Mal 2022 auf image.canon auf. Sie findet sich nunmehr in der DPP-Version 4.17 und kann im Rahmen eines Abonnements genutzt werden. Das Tool analysiert verschiedene Bereiche eines jeden Bildes auf intelligente Art und Weise und nutzt im Anschluss neuronale Netze zum Demosaicing, Objektivoptimierungs- sowie Rauschunterdrückungsalgorithmen für selektive Verbesserungen.

„Einige Bereiche in einem Bild, etwa die Haare einer Person oder die Federn eines Vogels, können deutlich mehr Details aufweisen als andere, beispielweise ein blauer Himmel“, erklärt Burnhill. Das System erkennt Motive in verschiedenen Bereichen des Bildes und ermittelt, wie es diese individuell verarbeiten kann, um das bestmögliche Ergebnis zu liefern. In Bereichen mit feinen Texturen können Moiré-Effekte und Farb-Halo-Effekte auftreten. Die Bildverarbeitung mit neuronalen Netzen kann diese jedoch korrigieren und gleichzeitig die Schärfe verbessern, um so viele Details wie möglich abzubilden. Wenig detaillierte Bereiche wie der Himmel müssen hingegen nicht nachgeschärft werden. Dies könnte nämlich zu vermehrtem Bildrauschen führen. Dank künstlicher Intelligenz passt sich das System automatisch an. Wie ein Maler, der verschiedene Pinsel für separate Bereiche eines Bildes nutzt.

Burnhill fährt fort: „Anstatt Pixel für Pixel zu arbeiten, befasst sich die KI mit dem gesamten Bild und konzentriert sich auf größere Bereiche des Bildes. Sie kann Facetten wie diagonale Linie und Formen „wahrnehmen“ und im Anschluss automatische Verbesserungen vornehmen. So werden die Bilder detailreicher und wirken dabei nicht unregelmäßig oder unförmig. Für eine Rauschunterdrückung in detailreichen und weniger detailreichen Bereichen wendet das Tool nach Bedarf automatisch und selektiv eine Helligkeits- und Farbrauschunterdrückung an, um die optimale Schärfe und Textur und möglichst wenig Körnigkeit und Farbflecken zu gewährleisten. In der Praxis bedeutet das, dass du durch die Verbesserung der Feindetails und die Reduzierung des Bildrauschens ein Bild, das mit einem ISO-Wert von 25600 aufgenommen wurde, so aussehen lassen kannst, als wäre es mit einem ISO-Wert von 6400 aufgenommen worden.“

Durch das System wird auch die Korrektur von Objektivfehlern von DPP verbessert. „Wir haben unsere Objektive und ihr Verhalten bei verschiedenen Blendenöffnungen und Fokussierabständen sowie im Falle von Zoomobjektiven bei verschiedenen Brennweiten erfasst“, verrät Burnhill. „Auch hier setzt unser System mit neuronalen Netzen völlig neue Maßstäbe. Das Bild wird analysiert, um genau zu erfassen, was passiert und so die bestmöglichen Verbesserungen vornehmen zu können. Neben einer verbesserten Schärfe und möglichst niedrigem Bildrauschen korrigiert das System auch automatisch chromatische Aberrationen, Verzerrungen und eine Peripheriebeleuchtung.“

Ein Bild von zwei Männern am Führerstand einer Dampflokomotive, in Farbe und monochrom in der DPP-Software von Canon.

Wenn du Schwarzweißbilder aufnimmst und vielleicht sogar direkt im elektronischen Sucher spiegelloser Canon EOS R System Kameras komponierst, erweist sich die DPP-Fähigkeit, die Bildstile der Kamera zu verwenden, als besonders nützlich. Software von Drittanbietern ignoriert die Metadateneinstellungen hingegen und liefert nicht das Ergebnis, das du eigentlich erreichen wolltest.

Das Fenster „Kopieren von Rezepten“ in der DPP-Software von Canon, in dem die Einstellungen angezeigt werden, die im Rezept integriert oder nicht integriert werden können.

Wenn ein Bild nach der Bearbeitung deinen Vorstellungen entspricht, kannst du mit DPP ganz einfach die gleichen Einstellungen auf andere Aufnahmen der gleichen oder anderer Sessions anwenden: Speichere deine Korrekturen als Rezept, das du dann mit einem Klick anwenden kannst. Gehe zum Menü Bearbeiten und wähle Ausgewählte Rezepteinstellungen kopieren aus. So kannst du genau angeben, welche Anpassungen im Rezept enthalten sein sollen.

2. Mit HEIF-Dateien und HDR-Displays arbeiten

Die Canon EOS-1D X Mark III führte im Januar 2020 erstmals das HEIF-Bildformat ein, das einen größeren Dynamik- und Farbumfang als JPEG sowie Kompatibilität mit den neuesten HDR-Displays auf mobilen Geräten, Monitoren und HD-Fernsehgeräten bietet. Das Dateiformat ist nun auf einer Vielzahl von anderen Kameras verfügbar, darunter die EOS R3, die EOS R5, die EOS R6, die EOS R7 und die EOS R10.

Wenn du im HEIF-Format aufnimmst, werden deine Bilddateien wie JPEG-Dateien in der Kamera verarbeitet. „HEIF-Dateien ähneln JPEGs stark, besitzen aber 10-Bit-Daten. Dadurch bieten sie einen größeren Dynamikumfang und du kannst mehr Leistung ohne Posterisation herausholen“, so Burnhill. Mit dem Canon HEVC-Codec kannst du HEIF-Dateien in DPP bearbeiten und sogar RAW-Dateien als HEIFs speichern.

Ein HDR-Monitor und insbesondere ein Monitor der den breiten Rec.2020 Farbraum unterstützt, ermöglicht dir, das erweiterte Farbspektrum und die glattere Abstufung der Highlights von HEIF-Dateien optimal zu erleben. Wenn du jedoch keinen dieser Bildschirme hast, kann DPP den Effekt auf älteren Monitoren (SDR-Monitore, wie sie jetzt genannt werden) effektiv simulieren.

Querschnitt des Autofokus-Systems einer Canon EOS R3 Kamera und eines RF Objektiv von innen.

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Eine Vorher-Nachher-Ansicht einer Innenaufnahme mit einem warmen Farbstich, der in der DPP-Software von Canon korrigiert wird.

DPP verfügt über eine Reihe leistungsstarker Werkzeuge zur Korrektur von Farbstichen, für Schnellkorrekturen mit einem Klick und zur präzisen Farbtemperaturanpassung sowie erweiterte Farbbalanceregler.

3. Farbstiche entfernen

Eine einfache und effektive Methode zur Korrektur eines Farbstichs in deinen Bildern ist die Weißabgleichanpassung in der Werkzeugpalette für Grundeinstellungen und Tonanpassungspalette in DPP. Wähle das Pipettensymbol aus, und klicke auf einen Bereich im Bild, der weiß sein sollte, Details aufweist und nicht überbelichtet ist. Die gesamte Farbe im Bild wird entsprechend angepasst. Wenn das Bild kein Weiß enthält, kannst du stattdessen einen Bereich verwenden, der einem neutralen Grau entspricht.

Zur Feinabstimmung oder für kreative Effekte kannst du den Farbtemperaturregler verwenden oder die Temperatur sogar in Grad Kelvin (in Schritten von 10 K) angeben. Alternativ kannst du die Blau/Bernstein- und Magenta/Grün-Schieberegler im Feinanpassungsfenster bewegen oder eine Farbe aus dem Farbfeld neben den Reglern hineinziehen.

Wenn du im kabelgebundenen Modus (per Fernzugriff mit einem Kabel) arbeitest und das ergänzende EOS Utility installiert hast, kannst du DPP verwenden, um die Farben basierend auf den genauen Umgebungsbedingungen deines Shootings zu korrigieren. „DPP 4 liest den Weißabgleich aus RAW-Dateien, wie sie von deiner Canon Kamera geschrieben wurden, sodass du einen Punkt auswählen kannst, um den Weißabgleich in der Bildvorschau auf dem Computerbildschirm einzustellen. Dieser wird dann in der Kamera selbst registriert und in den RAW-Dateien der Kamera gespeichert.“

Mit dem neuen Bildverarbeitungstool mit neuronalen Netzen kannst du außerdem Probleme mit Falschfarben automatisch beheben.

Eine Vorher-Nachher-Ansicht eines Fotos von einem jungen Mädchen, das an einem Strand entlangläuft. In der DPP-Software von Canon wurden selektive Farbkorrekturen vorgenommen.

Eine allgemeine Sättigungserhöhung könnte dazu führen, dass die helle Kleidung des Motivs zu grell wird. Stattdessen wurden selektive Farbkorrekturen verwendet, um die Farben des Himmels und Meers zu verstärken und andere Farbtöne im Bild zu verfeinern.

4. Selektive Farbkorrekturen

Anstelle eines allgemeinen Farbstichs möchtest du oft bestimmte Farben anpassen, um beispielsweise einen stumpfen Himmel zu verstärken, ohne Hauttöne unnatürlich erscheinen zu lassen. Rufe dazu die Farbanpassungs-Werkzeugpalette von DPP auf, in der eine Reihe von acht Farbfeldern mit jeweils drei Einstellungsschiebereglern angezeigt wird. Mit diesen Reglern kannst du den Farbton, die Sättigung und die Luminanz des spezifischen Farbumfangs im angrenzenden Farbfeld anpassen. Klicke unter jedem Farbfeld auf den nach Rückwärtspfeil, um alle an diesem Farbumfang vorgenommenen Anpassungen wieder zu entfernen.

Selektive Korrekturen sind eine gute Möglichkeit, Farben zu optimieren, die vielleicht nicht ganz so dargestellt sind, wie du sie in Erinnerung hast. „Himmel, Laub und Hauttöne sind naheliegende Beispiele dafür. Sie können alle separat angepasst werden, ohne die anderen Bereiche zu beeinträchtigen“, sagt Burnhill. „Um beispielsweise den Himmel dunkler zu gestalten, bewege die Schieberegler ‚Aqua‘ und ‚Blue L‘ (Luminanz) von der mittleren Position aus nach links.“

„Oben in der Palette befinden sich zwei Schieberegler für Farbton und Sättigung“, fügt Burnhill hinzu. „Diese nehmen globale Anpassungen vor. Sie können zwar nützlich sein, um beispielsweise die Sättigung schnell zu erhöhen, sollten nach der selektiven Anpassung aber als Hauptsteuerung verwendet werden.“

Ein Landschaftsfoto in der DPP-Software von Canon mit einem roten Overlay auf Highlights in den Wolken und einem blauen Overlay auf Schatten im dunklen Vordergrund.

Die Überbelichtungs- und Schattenwarnung in DPP (rot bzw. blau) kann dich auf Bereiche hinweisen, die zu Clipping neigen. Du kannst den Schwellenwert anpassen, um während der Arbeit einen besseren Eindruck der Auswirkungen deiner Anpassungen zu gewinnen.

Gebäude in tiefen Schatten, die in der DPP-Software von Canon erhellt werden, um Details zu enthüllen, ohne ausgewählte Bereiche im Himmel im Hintergrund zu überstrahlen.

Der Schattenregler in DPP kann Details in Schattenbereichen wiederherstellen, ohne andere Töne zu beeinträchtigen, die du nicht ändern möchtest.

5. Schatten wiederherstellen

Wenn du Szenen mit hohem Kontrast aufnimmst und die Belichtung an den Highlights ausgerichtet hast, damit die Details erhalten bleiben, möchtest du wahrscheinlich die Informationen in den Schatten wiederherstellen, die unterbelichtet erscheinen. DPP bietet verschiedene Werkzeuge, die hier hilfreich sein können. Eine gute Option sind die Schatten- und Belichtungsregler im Bereiche „Erweitert“ der Werkzeugpalette für Basisanpassungen von DPP. Diese Regler bieten eine fein abgestimmte Steuerung der Helligkeitsstufen in den angegebenen Bereichen des Tonwertbereichs, während eine allgemeine Helligkeitsanpassung andere Töne beeinflussen würde, die du nicht ändern möchtest.

Bevor du Anpassungen vornimmst, solltest du die Schatten- und Überbelichtungswarnung aktivieren, um zu sehen, welche Bereiche zu Clipping neigen. „Ändere den Clipping-Schwellenwert, um dir einen zusätzlichen Sicherheitspuffer zu verschaffen“, empfiehlt Burnhill. „Natürlich kannst du selbst experimentieren, aber ein guter Ausgangspunkt ist eine Schatteneinstellung von 5 und eine Überlichtungseinstellung von 250. Damit deckst du Glanzlichter ab, damit diese eher wie bei Schwarzweiß-Aufnahmen gedruckt werden.“

Eine Vorher-Nachher-Ansicht eines Fotos von einer Kirche und Grabsteinen, das in der digitalen Objektivoptimierung in der DPP-Software von Canon verarbeitet wird.

Die leistungsstarke digitale Objektivoptimierung in DPP kann eine Reihe von Aberrationen automatisch korrigieren, indem sie objektivspezifische Canon Objektivprofile verwendet. Die DPP-Version 4.17 setzt mit dieser Funktion völlig neue Maßstäbe. Das Bildverarbeitungstool mit neuronalen Netze kann das Bild analysieren und gezieltere Korrekturen und Verbesserungen vornehmen.

6. Objektivkorrekturen

Mit den Objektivkorrekturwerkzeugen von DPP kannst du auf sehr effektive Weise chromatische Aberrationen, Verzerrungen und andere objektivbezogene Fehler manuell korrigieren. Der Prozess lässt sich jedoch auch automatisieren, und du kannst zusätzliche Korrekturen basierend auf den Objektivmetadaten mithilfe der digitalen Objektivoptimierung anwenden. Lade dazu einfach das kostenlose Objektivprofil für jedes verwendete Objektiv herunter.

„Diese Funktion ist unglaublich leistungsstark“, sagt Burnhill. „Die digitale Objektivoptimierung mit dem Objektivprofil ist in der Lage, Dinge wie Beugung und Tiefpassfilter, die von der Kamera verwendet werden, sowie alle Objektiv-Aberrationen für dieses Objektivmodell zu korrigieren. Sie verarbeitet wesentlich mehr Artefakte als die meisten anderen Objektivprofile von Dritten wie Halo-Effekte, Koma und axiale Farbsäume. Das Bildverarbeitungssystem mit neuronalen Netzen in der DPP-Version 4.17 setzt in Sachen digitale Objektivoptimierung völlig neue Maßstäbe. Damit kannst du noch so kleine Details sowie Texturen herausarbeiten und gleichzeitig das Bildrauschen so niedrig wie möglich halten.“

Vergewissere dich, dass in der normalen Objektivkorrektur-Werkzeugpalette neben den Objektivdaten „Ja“ angezeigt wird. Wenn nicht, klicke auf den gebogenen Pfeil links, gib das Objektiv an, mit dem das Bild aufgenommen wurde, und klicke auf „Start“, um das fehlende Objektivprofil herunterzuladen. Wenn du fertig bist, aktiviere die digitale Objektivoptimierung. Passe bei Bedarf die Stärke der automatischen Profilkorrekturen mit dem Regler an, und entscheide, ob du weitere hinzufügen möchtest.

„Wenn du diese Korrekturen aktivierst, werden sie vollständig angewendet. Du kannst sie bei Bedarf jedoch anpassen“, sagt Burnhill. „Manchmal ist beispielsweise eine geringe Vignettierung wünschenswert. Lasse das Kontrollkästchen aktiviert, und verschiebe dann den Regler, um die Anpassung vorzunehmen. Stelle außerdem die Bildschärfung auf Null ein, oder deaktiviere sie, bevor du die digitale Objektivoptimierung ausführst, da es so einfacher ist, die Korrekturen zu beurteilen.“

Eine Nahaufnahme eines roten Admirals, der in der DPP-Software von Canon mit „Unscharf maskieren“ nachgeschärft wird.

Mit den Optionen für die Unscharfmaskierung von DPP kannst du Bilder genauer scharf stellen und Artefakte wie Halo-Effekte und Bildrauschen vermeiden.

7. Stelle Details scharf

„Die standardmäßigen Schärfeeinstellungen variieren je nach Kamera, basierend auf dem Tiefpassfilter und Verbesserungen der Verarbeitung in der Kamera, die möglich sind“, sagt Burnhill. Mit dem Bildschärfungswerkzeug von DPP in der Basisanpassungs-Palette kann der Kontrast entlang der Bildkanten verbessert werden, um einen Eindruck von mehr Schärfe zu erhalten. Die Unscharfmaskierung (verfügbar für RAW-Bilder) bietet jedoch eine detailliertere Kontrolle.

Da DPP die Fokuspunktinformationen deiner Canon Kamera beibehält, kannst du mit dieser Funktion überprüfen, wo fokussiert wurde. Klicke auf die Schaltfläche unter dem Bildfenster mit einem AF-Gittersymbol und wähle AF-Messfeldern im Fokus anzeigen aus. Vergrößere nun die Ansicht, um die Schärfe bei 100 % Vergrößerung zu überprüfen. Verwende im Bereich „Erweitert“ der Werkzeugpalette das Popup-Menü, um von „Schärfe“ zu „Unschärfemaske“ zu wechseln.

Hier findest du drei Schieberegler. Die Stärke bestimmt den Umfang der Bildschärfung (d. h. wie stark der Kantenkontrast erhöht wird), während die Feinheit die Ausbreitung des Kontrasts an den Kanten steuert und verwendet werden kann, um Halo-Effekte und andere Artefakte zu steuern. Der Schwellenwert bestimmt, wie groß der anfängliche Kontrastunterschied sein muss, ab dem ein Bereich als Kante betrachtet wird. In der Praxis steuert dieser Regler also die Effekte der beiden anderen. Eine gute Strategie besteht darin, den Schwellenwert zunächst auf Null zu setzen und die anderen beiden Regler zu bewegen, um die gewünschte Schärfe mit den wenigsten Artefakten zu erzielen. Erhöhe dann den Schwellenwert auf 1,0 oder 2,0. „Es funktioniert genau anders herum, wie man anfangs denkt. Um den Effekt zu verringern, musst du also den Regler nach rechts bewegen“, erklärt Burnhill.

Wenn du ein Bild mit der Dual Pixel RAW-Funktion auf einer Kamera aufgenommen hast, die diese Funktion unterstützt, kannst du mithilfe der Tiefeninformationen in der DPRAW-Datei Mikroanpassungen an der Position des Schärfepunkts vornehmen. Öffne ein DPRAW-Bild, das möglicherweise etwas zu weit vorne oder hinten fokussiert ist, und wähle dann im Werkzeugmenü Dual Pixel RAW Optimizer starten aus. Aktiviere die Bild-Mikroanpassung und verschiebe anschließend die Position des Schärfepunkts mit dem Regler nach vorne bzw. hinten, bis der gewünschte Teil des Motivs scharf gestellt ist.

Mit dem Bildverarbeitungstool mit neuronalen Netzen in der DPP-Version 4.17 können Feindetails automatisch nachgeschärft werden, um die bestmöglichen Effekte zu erzielen. Gleichzeitig erhalten Bildbereiche ohne Details eine glatte Abstufung und sie weisen kein Bildrauschen auf.

Kevin Carter, Alex Summersby and Matthew Richards

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