Die besten Upgrades zum Kit-Objektiv: Welches Vollformat-Zoom solltest du wählen?

Canon Kit-Objektive sind die Objektive, die oft beim Kauf einer Kamera mitgeliefert werden, wie z.B. das Canon RF 24-105mm F4-7.1 IS STM oder das RF 24-50mm F4.5-6.3 IS STM. Sie bieten einen Brennweitenbereich, der sich hervorragend für den Einstieg in die kreative Fotografie eignet. Diese kompakten, leichten und vielseitigen Zoomobjektive eignen sich für alle Arten von Aufnahmen, von Porträts über Familienfeiern bis hin zu Landschaften, Architektur und Nahaufnahmen.

Aber was ist, wenn du mehr willst, als dein Kit-Objektiv bietet? Was ist, wenn du ein bestimmtes Genre der Fotografie erforschen, mit der Schärfentiefe spielen oder Aufnahmen bei wenig Licht machen (beides Vorteile eines lichtstarken Objektivs) oder wenn du einfach mehr aufs Bild bekommen oder weiter entfernte Objekte näher heranholen möchtest?

Mit einem neuen Zoomobjektiv kannst du deine Fotografie noch weiter verbessern. Allerdings kann die Auswahl bei dem umfangreichen Angebot schwierig werden. Auf welche Merkmale solltest du also beim Kauf eines neuen Kameraobjektivs achten? Und welches Objektiv solltest du als Upgrade zu einem Kit-Objektiv kaufen?

Zunächst gilt: Mit Ausnahme einiger weniger Spezialobjektive wie dem Canon RF 5.2mm F2.8 L DUAL FISHEYE, das nur mit bestimmten Kameras verwendet werden kann, können alle RF Objektive mit jeder Kamera des EOS R Systems verwendet werden. Wenn du jedoch eine Kamera mit einem APS-C-Sensor wie die EOS R7, die EOS R100 oder die EOS R10 besitzt, erhöht sich die effektive Brennweite des Objektivs um den Faktor 1,6. Hier erfährst du mehr über APS-C-Kameras und den Brennweitenumrechnungsfaktor.

Die erste Überlegung betrifft die Brennweite. Suchst du etwas, mit dem du den Bildwinkel erweitern kannst, um z.B. mehr von einer Landschaft einzufangen, oder brauchst du eine längere Brennweite, um Wildtiere oder andere weiter entfernte Motive näher heran zu holen?

Die Lichtstärke oder auch maximale Blendenöffnung ist ein weiteres wichtiges Merkmal, auf das man achten sollte. Damit wird gesteuert, wie viel Licht in die Kamera gelangt, wobei eine höhere Lichtstärke (niedrigere Blendenzahl) eine bessere Bildqualität bei Low-Light-Aufnahmen gewährleistet. Außerdem beeinflusst die Lichtstärke (Größe der Blendenöffnung) auch die Schärfentiefe – also wie viel von einem Bild scharf abgebildet wird. Ein Objektiv mit einer Lichtstärke von z.B. 1:2,8 erleichtert das Erreichen einer geringen Schärfentiefe und verwischt Details im Vorder- und Hintergrund, die den Betrachter sonst ablenken könnten.

Große Blendenöffnungen ermöglichen auch kürzere Belichtungszeiten (kürzere Verschlusszeiten), mit denen man Bewegungen einfrieren kann. Beachte hierbei, dass einige Zoomobjektive wie z.B. das RF 24-240mm F4-6.3 IS USM eine variable Lichtstärke haben. In diesem Fall bedeutet das, dass es am 24mm-Ende des Brennweitenbereichs eine Lichtstärke von 1:4 bietet, die mit zunehmender Brennweite geringer wird und am 240mm-Ende bei 1:6,3 liegt.

Wenn du eine Kamera hast, die keine kamerainterne Bildstabilisierung (IBIS) bietet, hilft ein Objektiv mit einem leistungsstarken optischen Bildstabilisator dabei, schärfere Fotos und ruhigere Videos aus der freien Hand aufzunehmen. (Verfügt deine Kamera über IBIS, ergänzt sich dieser mit dem optischen IS des Objektivs und erreicht so eine noch bessere Stabilisierung. Es lohnt sich also immer, ein Objektiv mit IS in Betracht zu ziehen.)

Wenn du deine Kamera gerne in der freien Natur einsetzt, ist ein Objektiv mit Witterungsschutz eine gute Wahl. Und wenn du viel unterwegs bist und deine Kamera den ganzen Tag mit dir herumträgst, dann brauchst du wahrscheinlich ein Objektiv, das relativ kompakt und leicht ist.

Um dir die Wahl deines nächsten Objektivs zu erleichtern, findest du hier eine Liste mit Empfehlungen, die einen Brennweitenbereich von 15 bis 300 mm abdecken. Mark Kendrick und Tibor Szövetes, Product Marketing Specialists bei Canon Europe, geben dazu ihren Einblick in die Vorzüge der jeweiligen Produkte.

Dieses Kit-Objektiv-Upgrade bietet eine Reihe von Features, die neue kreative Möglichkeiten eröffnen. Da wäre zunächst einmal die Lichtstärke von 1:2,8, die über den gesamten Zoombereich konstant bleibt. In Verbindung mit dem 5,5-Stufen-Bildstabilisator macht diese hohe Lichtstärke das RF 28-70mm F2.8 IS STM zu einer hervorragenden Wahl für kreative und Low-Light-Aufnahmen – egal ob du Porträts in Innenräumen oder Landschaften in der blauen Stunde fotografierst.

„Der Weitwinkel ist zwar etwas geringer als beim RF 24-50mm F4.5-6.3 IS STM oder dem RF 24-105mm F4-7.1 IS STM, aber mit diesem Objektiv kann man die geringe Schärfentiefe, die 1:2,8 ermöglicht, voll ausnutzen“, erklärt Mark. „Wenn du dieses Objektiv bei 70mm verwendest, kannst du wunderschöne Porträts aufnehmen, die an den richtigen Stellen gestochen scharf sind, aber auch eine attraktive Hintergrundunschärfe haben.“

Das kompakte, leichte und witterungsbeständige Design hat um den kombinierten Steuer-/Fokusring, den Zoomring und das RF Objektivbajonett Gummidichtungen. Der leistungsstarke Bildstabilisator des RF 28-70mm F2.8 IS STM sorgt dafür, dass du auch ohne Stativ scharfe und stabile Bilder aufnehmen kannst.

Wenn du dein erstes Objektiv der Canon L-Serie erwerben möchtest und ein Zoomobjektiv brauchst, das eine Vielzahl von Brennweiten für alltägliche Foto- und Videoaufnahmen bietet, dann ist das RF 24-105mm F4 L IS USM eine ausgezeichnete Wahl.

Es hat eine ähnliche Größe und ein ähnliches Gewicht wie das RF 28-70mm F2.8 IS STM. Die Entscheidung hängt also letztendlich davon ab, ob du eher die höhere Lichtstärke von 1:2,8 oder die längere Brennweite mit der Qualität der L-Serie benötigst.

Das RF 24-105mm F4 L IS USM bietet einen Staub- und Spritzwasserschutz sowie eine Fluorbeschichtung von Front- und Hinterlinse für eine mühelose Reinigung. Ein 5-Stufen-Bildstabilisator hilft, Kamerawackler zu kompensieren, während spezielle Steuer-, Fokus- und Zoomringe eine schnelle und präzise manuelle Einstellung ermöglichen.

„Es ist ein Objektiv, auf das man sich tagein, tagaus für eine sehr lange Zeit verlassen kann“, sagt Mark. „Es bietet einen größeren Brennweitenbereich als das RF 28-70mm F2.8 IS STM. Wenn du also ein Objektiv suchst, das in der Lage ist, jedes beliebige Motiv aufzunehmen, einen größeren Bildwinkel zu erfassen und das Motiv weiter heranzuzoomen, dann ist dieses Objektiv die perfekte Wahl.“

Mit seinem 10fach-Superzoom bietet das RF 24-240mm F4-6.3 IS USM die Möglichkeit, alles von Weitwinkel-Landschaftsaufnahmen bis zu Wildlife-Nahaufnahmen mit ein und demselben Objektiv aufzunehmen. Kombiniert man das RF 24-240mm F4-6.3 IS USM mit einer Vollformatkamera des EOS R Systems, kann man besonders schnell reagieren und spontan fotografieren.

Mark ist der Meinung, dass dies ein sehr praktisches Reise-Objektiv ist. „Es wiegt nur ca. 750 g und lässt sich auf eine Länge von nur 12 cm einfahren. Damit ist es leicht zu transportieren, und der 5-Stufen-Bildstabilisator sorgt dafür, dass du mobil bleibst und trotzdem scharfe Aufnahmen aus der freien Hand machen kannst. Außerdem ist es mit einem schnellen und nahezu geräuschlosen Nano USM Fokusantrieb ausgestattet, den wir normalerweise nur bei High-End- oder professionellen Objektiven der L-Serie finden.“

Wenn du von einem Standard-Kit-Objektiv wie dem RF 24-50mm F4.5-6.3 IS STM auf ein RF 24-240mm F4-6.3 IS USM upgradest, werden die kreativen Möglichkeiten durch eine Fülle an verfügbaren Brennweiten massiv erweitert. Es verfügt zwar nicht über die hohe Lichtstärke des RF 28-70mm F2.8 IS STM oder die professionelle L-Serie-Konstruktion des RF 24-105mm F4 L IS USM, aber das macht es durch seine Vielseitigkeit wieder wett.

Die große Reichweite dieses Telezoom-Objektivs ermöglicht es dir, entfernte Objekte ins Blickfeld zu holen. Mit einem Gewicht von nur 507 g ist das RF 75-300mm F4-5.6 ein Leichtgewicht und damit eine praktische Option für Nahaufnahmen von Motiven, an die du nicht nahe herankommst, z. B. Spieler bei einem lokalen Fußballspiel oder Tiere, die du nicht stören möchtest.

Kombiniere das RF 75-300mm F4-5.6 mit einer APS-C-Kamera wie der EOS R100 oder der EOS R50, und es stellt dir einen Brennweitenbereich von 120-480 mm bereit, sodass du einen Super-Telebereich ganz ohne zusätzliches Gewicht abdecken kannst.

Das RF 75-300MM F4-5.6 ist ein Einsteigerobjektiv für die Wildlife-Fotografie, das eine flexible Möglichkeiten für Aufnahmen größerer Tiere und Vögel bietet, und seine Naheinstellgrenze von 1,5 Metern erlaubt Aufnahmen mit noch mehr Details. Der schmale Blickwinkel ermöglicht es dir, dein Motiv vor dem perfekten Hintergrund zu isolieren, wobei die größte Blende des Objektivs dazu beiträgt, schöne unscharfe Hintergründe zu erzielen.

„Das optimierte, benutzerfreundliche Design dieses Objektivs ist eine gute Ergänzung einer für Einsteiger geeigneten Vollformat-Kamera wie der EOS RP oder derEOS R8”, so Tibor. „Mit seiner beeindruckenden Brennweite von 75 bis 300 mm ist es kein Alltagsobjektiv, aber es ist kompakt und leicht zu transportieren, sodass du es zusammen mit einem Standard-Kit-Zoomobjektiv mitnehmen kannst, um bereit zu sein, falls dir eine Situation begegnet, in der du ein längeres Objektiv benötigst.“

„Wenn du Motive fotografieren möchtest, die noch weiter weg sind, ziehe das Canon RF 100-400mm F5.6-8 IS USM in Betracht“, schlägt Tibor vor. „Er ist etwas schwerer, hat aber mehr Teleleistung, und kann sogar mit Canon RF Extendern eingesetzt werden, um noch mehr Reichweite zu erzielen.“

Mit einem Kit-Objektiv hast du bei der Landschafts- und Stadtfotografie viele verschiedene Möglichkeiten für den Bildausschnitt: Du kannst herauszoomen, um einen weiten Bildwinkel zu erreichen, und dann etwas näher heranzoomen, um interessante Elemente einer Szene zu isolieren. Wenn du auf den Geschmack solcher weiten Ansichten gekommen bist, dann ist das Ultraweitwinkel-Vollformatobjektiv RF 16-28mm F2.8 IS STM der ideale Ersatz für dein Kit-Objektiv.

„Es ist ein ideales Objektiv für alle, die großartige Stadtansichten oder eine Landschaften einfangen wollen“, sagt Mark, „aber sein ultraweites Bildfeld eignet sich auch für Architektur, Innenräume und das Vlogging aus der freien Hand. Die über den gesamten Zoombereich konstante Lichtstärke von 1:2,8 macht es auch zu einem hervorragenden Objektiv für Aufnahmen bei wenig Licht und damit für die Astrofotografie.“

Das RF 16-28mm F2.8 IS STM hat ein ähnliches Design wie das RF 28-70mm F2.8 IS STM und verfügt über einen optischen Bildstabilisator für 5,5 Belichtungsstufen, eine 9-Lamellen-Irisblende, einen kombinierten Steuer-/Fokusring und einen Witterungsschutz. Auch die Abbildungsqualität ist sehr hoch und kommt an die eines Objektivs der L-Serie heran, was das RF 16-28mm F2.8 IS STM zu einem der besten Ultraweitwinkel-Zoomobjektive auf dem Markt macht.

Um die geringe Größe des Objektivs beizubehalten – es wiegt nur ca. 445 g und ist im eingefahrenen Zustand nur ca. 9 cm lang – wird eine eventuelle Weitwinkelverzeichnung nicht optisch im Objektiv, sondern durch die kamerainterne Bildverarbeitung korrigiert. „Die Kameras des EOS R Systems sind in der Lage, das Bild intern in Echtzeit zu korrigieren“, erklärt Mark. „Wenn wir alles über die Optik im Objektiv machen würden, dann müssten die Linsen größer sein, was das Objektiv nicht nur größer sondern auch teurer machte.

„Durch die Nutzung der Leistungsfähigkeit des EOS R Systems ist Canon in der Lage, kompaktere, leichtere und günstigere Objektive mit einer Abbildungsqualität der nächsten Generation zu entwickeln.“

Das RF 15-30mm F4.5-6.3 IS STM ist ein preisgünstigeres Ultraweitwinkel-Upgrade für ein Kit-Objektiv. Es deckt einen ähnlichen Brennweitenbereich ab wie das RF 16-28mm F2.8 IS STM, geht dabei jedoch etwas weiter und länger. Jeder Millimeter Brennweite macht einen großen Unterschied, wenn es um Weitwinkelfotos und -videos geht – und 15mm fangen überraschend viel mehr ein als 16mm.

Das RF 15-30mm F4.5-6.3 IS STM ist zwar nicht so wetterfest wie das RF 16-28mm F2.8 IS STM, bietet aber einen identischen optischen 5,5-Stufen-Bildstabilisator und ist in der Lage, Bilder auch aus geringeren Entfernungen aufzunehmen – im manuellen Fokusmodus sogar aus einer Entfernung bis zu 12,8 cm. Damit kannst du ein kleines Motiv detailliert abbilden und dennoch viel von der Umgebung im Bildausschnitt zeigen.

„Im Vergleich zum RF 16-28mm F2.8 IS STM hat es eine geringere Lichtstärke, was bedeutet, dass es sich nicht so gut für Aufnahmen bei wenig Licht eignet und auch nicht für kreative Effekte mit der Schärfentiefe“, fügt Mark hinzu. „Aber das RF 15-30mm F4.5-6.3 IS STM zeichnet sich dadurch aus, dass es einen weiteren Bildwinkel abbildet, noch kompakter und mehr als 50 g leichter ist. Wenn du also ein Ultraweitwinkel-Zoomobjektiv im Taschenformat suchst, dann ist dieses Objektiv genau das Richtige.“

Wenn du Hilfe brauchst, kannst du auch den praktischen Objektiv-Finder von Canon verwenden, der dir auf der Grundlage deiner Kamera, des Fotografie-Genres und der Funktionen, die für dich wichtig sind, Empfehlungen gibt. Wenn du ein bestimmtes Genre im Sinn hast, solltest du dich darüber informieren, wie du deine Ausrüstung in diesen Bereichen optimal nutzen kannst: Porträtfotografie, Landschaftsfotografie, Action- und Sportfotografie und Wildlife-Fotografie.


Verfasst von Marcus Hawkins