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Kein Blatt vor dem Mund: Paolo Pellegrin und Ksenia Kuleshova

In der ersten Ausgabe einer neuen Serie unterhalten sich zwei Fotojournalisten – ein bekanntes Gesicht der Branche und ein aufstrebendes Talent – offen über das Geschichtenerzählen, technologische Fortschritte und die Bedeutung der Community.
Ein Schwarz-Weiß-Bild von mehreren Familien in einem großen Zelt, mit essenden Kindern und Kleidung, die auf Leinen hängt.

Eine Familie, die gezwungen ist, in einem Zelt zu leben, nachdem ihr Haus während der Operation „Gegossenes Blei“, der 22 Tage dauernden Offensive von Israel im Gazastreifen 2008-2009, zerstört wurde. Der italienische Fotojournalist Paolo Pellegrin steckt hinter einigen der erstaunlichsten humanitären Fotos der letzten drei Jahrzehnte. Er dokumentiert Konflikte auf der ganzen Welt. Aufgenommen mit einer Canon EOS 5D Mark II (mittlerweile ersetzt durch das Nachfolgemodell Canon EOS 5D Mark IV) mit einem Objektiv Canon EF 35mm f/1.4L USM (mittlerweile ersetzt durch das Nachfolgemodell Canon EF 35mm f/1.4L II USM), Verschlusszeit 1/80 Sek., Blende 3,5 und ISO 800. © Paolo Pellegrin/Magnum Photos

Paolo Pellegrins prägende Begegnungen mit den Fotografen, die er bewundert hat, waren „stumm“ – ein Dialog geführt über die Seiten Ihrer Fotobücher, die er in seiner Jugend mit fast religiösem Eifer verschlugen hat. In dieser neuen Serie, „Kein Blatt vor dem Mund“, kommen die erfahrensten und renommiertesten Fotografen der Welt in Kontakt mit den aufstrebenden Talenten der Gegenwart, das erleichtert den Austausch von Wissen innerhalb der Community der Fotografen. Etwas, von dem Pellegrin in seiner Jugend nur träumen konnte.

Hier trifft der Mann, der 10 Mal den World Press Photo Award gewonnen hat und Mitglied von Magnum Photos ist, Ksenia Kuleshova, Dokumentarfotografin und ebenfalls Canon Botschafterin, zum Gespräch. Kuleshova, die wie Pellegrin den „W“ gewonnen hat, ist eine der prominentesten Dokumentarfotografinnen Ihrer Generation. Eugene Smith-Stipendium. Sie ist bekannt dafür, dass ihre Arbeit die ungesehenen Aspekte des Lebens in Konfliktgebieten untersucht, wie in Ihrer Serie über Abchasien, einen größtenteils unbeachteten Staat im Südkaukasus, der während des Georgisch-Abchasischen Kriegs in der 1990ern massive Zerstörung erlitten hat.

Eine Schwarz-Weiß-Porträtaufnahme des Fotojournalisten und Canon Botschafters Paolo Pellegrin.

Der 1963 in Rom geborene Pellegrin studierte zunächst Architektur, den Beruf seiner Eltern. „Dir wird beigebracht, räumlich zu denken und Volumen im Raum zu organisieren, und genau das tue ich in meinen Fotografien“, sagt er. © Kathryn Cook

Eine Porträtaufnahme der Fotojournalistin und Canon Botschafterin Ksenia Kuleshova.

Die Arbeiten der in Russland geborenen und jetzt in Deutschland und Belgien lebenden Kuleshova erforschen die ungesehenen Aspekte des Lebens in Konfliktgebieten, und wurden bereits international ausgestellt und veröffentlicht, einschließlich einer Veröffentlichung in der New York Times.

Pellegrin: Ich komme aus einer Welt, in der es noch kein Internet gab, und in der ein solcher Austausch wirklich schwierig war. Vielleicht entdeckt jemand, der das hier liest, ja etwas, das einen Gedanken oder eine Idee zurückbringt, die er von seiner eigenen Reise kennt. Ich habe in der vergangenen Nacht einige deiner Interviews gelesen. Mir hat sehr gefallen, als du über die Macht von ‚Träumen’ gesprochen hast. Ich erkenne das wieder. Ich denke, du bist beseelt von dem, was du tust, wie ich es auch war und zu einem gewissen Grad noch bin. Ich denke, das ist absolut notwendig, um diese Arbeit mit allen Facetten zu tun.

Kuleshova: Es ist ein Privileg, das von dir zu hören. Solche Unterhaltungen zu führen, ist immer eine große Inspiration, andere visuelle Sprachen und Ansätze in der Foto-Community kennenzulernen. Und natürlich von Menschen mit so viel Erfahrung zu lernen...

Pellegrin: „Viel Erfahrung“ – sag ruhig „alt“. Nein, mir geht es auch so. Es war ein Vergnügen für mich, deine Arbeit in den letzten Tagen kennenzulernen, darüber zu lesen, woher du kommst, über deinen Denkprozess und was dich animiert. Das ist immer eine Bereicherung.

Kuleshova: Mit deiner aktuellen Geschichte darüber, wie du während der Pandemie mit deiner Kamera deine Familie statt ein Kriegsgeschehen aufgenommen hast, konnte ich mich wirklich identifizieren – als du dieses private Leben aufgenommen hast.

Pellegrin: Ja, ich habe meine Familie vorher noch nie auf eine Weise aufgenommen, die für die Öffentlichkeit bestimmt war. Ich bin spät Vater geworden. Meine erste Tochter, Luna, kam zur Welt, als ich 45 war und Emma, meine zweite Tochter, als ich 49 war.

Kuleshova: Was war dieses Mal anders?

Pellegrin: Es war das erste Mal, dass ich die sehr bewusste und nicht einfache Entscheidung getroffen habe, ein Ereignis von solchem Ausmaß wie die Coronaviruspandemie nicht zu dokumentieren. Am Anfang war es ziemlich schwer, zu sehen, wie alle meine Kollegen und Freunde so viele Bilder davon machten...

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Kuleshova: Ich denke, es ist auch sehr wichtig, dieses große Ereignis aus einer anderen Perspektive zu dokumentieren, in ein anderes Licht zu rücken – es ist nicht nur Leid, sondern auch diese Freude und pure Emotionen. Es ist ein Geschenk dieser Zeit, als Familie zusammen zu sein.

Pellegrin: Das stimmt. Und als ich die Bilder aufgenommen habe, dachte ich auch, dass das etwas ist, das meine Mädchen eines Tages wiederentdecken werden, wenn ich sehr alt und blind oder nicht mehr da bin. Sie werden diese Kiste voller Ausdrucke finden, und es wird eine Erinnerung an diese Zeit sein. Diese Idee war mir so nah.

Eine junge Frau sitzt mit zwei kleinen Kindern auf einem Bett, eines sitzt auf ihrem Schoß und das andere neben ihr.

In diesem Bild aus Kuleshovas Reihe über Ayal kümmert sich eine 19-Jährige in einem Dorf in der Nähe von Moskau um ihre Brüder. Wie auch Pellegrin verfolgt Kuleshova einen menschlichen Ansatz, wenn es darum geht, einen Konflikt zu dokumentieren. Aufgenommen mit einer Canon EOS 5D Mark IV mit einem Objektiv Canon EF 35mm f/1.4L USM, Verschlusszeit 1/100 Sek., Blende 3,2 und ISO 1600. © Ksenia Kuleshova

Eine Frau mit einem Kopftuch sitzt im Schneidersitz und spielt mit einem Kleinkind mit zwei aufblasbaren Bällen.

Shahrizada, die hier mit dem acht Monate alten Kagan spielt, hat die Organisation Aiymdar KG in Moskau gegründet, die kirgisische Frauen wie sie dabei unterstützt, das Leben in Russland zu meistern und einen sicheren Ort für Gespräche über Beziehungen und Familienangelegenheiten bietet. Aufgenommen mit einer Canon EOS 5D Mark IV mit einem Objektiv Canon EF 35mm f/1.4L USM, Verschlusszeit 1/100 Sek., Blende 3,2 und ISO 2000. © Ksenia Kuleshova

Kuleshova: Wo wir gerade über die Notwendigkeit reden, globale Ereignisse zu dokumentieren ... Kriegskonflikte waren für mich immer sehr problematisch. Ich bewundere den Mut, aber ich habe das Gefühl, dass einige junge Fotografen nur in den Krieg ziehen wollen, weil sie berühmt werden wollen. Wo zieht man die Grenze zwischen dem Wunsch, sich einen Namen zu machen und der Notwendigkeit, einen Konflikt zu dokumentieren?

Pellegrin: Bevor ich versuche, darauf zu antworten, sollte ich dir wirklich sagen, dass ich mich nie als einen Kriegsfotografen gesehen habe. Ich kam aus einer anderen Richtung zur Fotografie, einer Richtung, die humanistischer ist. Ich habe natürlich ein starkes Interesse an der Beziehung der Fotografie zur Geschichte und die Idee, dass wir dieses Medium benutzen können, um Fakten aufzuzeichnen ... aber es ging dabei mehr ums Geschichtenerzählen.

Ein nasser Hund im Vordergrund einer ländlichen Szenerie mit verfallenen Häusern und einer Kuh im Hintergrund.

Kuleshova wollte das umstrittene Gebiet von Abchasien in einem anderen Licht zeigen – Aufnahmen von wesentlichen Momenten aber auch von Alltagsszenen. Aufgenommen mit einer Canon EOS 5D Mark IV mit einem Objektiv Canon EF 35mm f/1.4L USM, Verschlusszeit 1/125 Sek., Blende 5,6 und ISO 160. © Ksenia Kuleshova

Kuleshova: Welchen Rat würdest du jungen Fotografen geben, die planen, zum ersten Mal in den Krieg zu gehen?

Pellegrin: Macht langsam. Ihr müsst verstehen, dass ihr nicht hetzen müsst. Ich weiß, was du denkst: Gerade junge Fotografen haben den Wunsch, in solche Gebiete zu gehen und sich einen Namen zu machen. Es gibt das Gesamtbild, in dem wir mit Problemen der Geschichte und Länder auf Makroebene umgehen müssen, doch es gibt auch die individuellen Geschichten der Menschen, denen du begegnest. Die Letzteren sind ein sehr zerbrechlicher und empfindlicher Bereich, in den du das Privileg hast, eintreten zu dürfen. Du musst dabei dein Bestes geben und verstehen, dass du es sein könntest – wie würdest du in dieser Situation behandelt und fotografiert werden wollen?

Kuleshova: Wir sind oft etwas überfordert mit traurigen und schwierigen Geschichten. Natürlich ist es notwendig, das zu zeigen und zu dokumentieren, aber manchmal habe ich das Gefühl, dass da kein Platz für optimistische Geschichten ist. Ich sehe das als eines meiner Ziele: Versuchen, etwas Positives zu finden, selbst in den schlimmsten Situationen. In Abchasien zum Beispiel habe ich versucht, das Kriegsgebiet in einem anderen Licht zu zeigen – mich auf Traditionen und die Seele dieser Region zu konzentrieren. Abkhazia (Abchasien) bedeutet ‚Land der Seele’.

Pellegrin: Du hast natürlich absolut recht. Gleichzeitig glaube ich meistens, dass es wichtig ist, diese Bilder zu machen. Stell dir vor, es gäbe keine Dokumentation, keine Fotografie, keine Journalisten. Dann gäbe es für die Machthaber keine Rechenschaftspflicht. Ich denke, dort zu sein, ist ein Weg, die Dinge nicht noch schlimmer werden zu lassen. Aber sicherlich gibt es auch einen Bedarf für andere Geschichten. Es muss nicht fröhlich, traurig, positiv oder negativ sein, nur die Komplexität des Lebens widerspiegeln. Es gibt nie nur eine Seite: Tragödien existieren neben der Schönheit und Freude existiert mit Leid.

Ein dünner Riss in einer Eisplatte, der sich von unten links nach oben rechts diagonal über das Bild erstreckt.

Eine Luftaufnahme, aufgenommen aus einem Flugzeug, das über Venable 01A fliegt. Pellegrin hat als Teil seines Projekts über die Klimakrise auch einen Kurzfilm gedreht. „In den letzten paar Jahren habe ich viel an der Beziehung zwischen dem bewegten Bild, dem Standbild, dem Klang und der Musik gearbeitet“, erklärt er. Aufgenommen mit einer Canon EOS 5D Mark IV und einem Objektiv Canon EF 24-105mm f/4L IS II USM bei 105 mm, Verschlusszeit 1/2500 Sek., Blende 10 und ISO 800. © Paolo Pellegrin/Magnum Photos

Eine Aufnahme von einem breiten Riss in einer Eisplatte, der das Bild in zwei Hälften teilt.

2017 war Pellegrin Teil der Expedition IceBridge der NASA zur Dokumentation des Einflusses der Klimaveränderungen in der Antarktis. Seine Luftaufnahme wurde aus einem P-3-Flugzeug der NASA aufgenommen, das über Seelye Loop South fliegt. „Damit werde ich mich in den nächsten paar Jahren beschäftigen“, sagt Pellegrin. „Ich möchte auch einfach die Natur feiern, die Schönheit zeigen, die Stärke und die Zerbrechlichkeit des Ökosystems.“ Aufgenommen mit einer Canon EOS 5D Mark IV mit einem Objektiv Canon EF 24-105mm f/4L IS II USM bei 29 mm, Verschlusszeit 1/3200 Sek., Blende 9 und ISO 1000. © Paolo Pellegrin/Magnum Photos

Kuleshova: Mir hat dein Kurzfilm über die Expedition IceBridge der NASA zur Untersuchung von Klimaveränderungen in der Antarktis wirklich sehr gefallen. Meinst du, dass journalistische Arbeit heute nur aus Fotografie bestehen kann, oder ist Video eine Notwendigkeit?

Pellegrin: Ich denke, es gibt Platz dafür, zu tun, was du möchtest, obwohl die Fotografie Hand in Hand mit der Technologie voranschreitet. Vor einem Jahrhundert haben Kriegsfotografen Kampfszenen nachgestellt, weil die Kameras so groß waren und die Belichtung so langsam war, dass sie zur Belichtung einer Platte zwei Stunden brauchten. Ich habe mit Videos begonnen, nicht weil ich denke, dass es notwendig wäre, sondern weil es etwas ist, das ich entdecken wollte. Es geht darum, Geschichten zu erzählen. Das sind die Werkzeuge, die wir haben, also kannst du diejenigen verwenden, die gebraucht werden.

Kuleshova: Apropos moderne Technologie und neue Möglichkeiten, hast du die neue Canon EOS R5 und R6 ausprobiert? Ich finde den Autofokus und das Verwenden des elektronischen Auslösers, um geräuschlos Bilder aufzunehmen, sehr nützlich.

Pellegrin: Die R5 stellt einen so wesentlichen Durchbruch dar. Ich bin sehr kurzsichtig, und dass ihr Autofokus einer Person durch die Szenerie folgt, ist unglaublich. Die KI hat auf eine außergewöhnliche und extrem nützliche Weise ihren Weg in die Fotografie gefunden. Ich freue mich darüber. Damit lässt sich auch zeigen, wer wir sind: Der Mensch ist ein so furchtbares und destruktives Tier, aber auch ein so außergewöhnliches.

Kuleshova: Wie sieht dein Auswahlprozess aus?

Pellegrin: Oh mein Gott, Ksenia, mein Auswahlprozess!

Eine Gruppe von abchasischen Männern sitzt um einen runden Tisch herum. In der Nähe des Meeres spielen sie Domino unter einer Lampe.

Von der Canon Studentin zur Canon Botschafterin

Dokumentarfotografin Ksenia Kuleshova erzählt von ihrem Karriereweg und gibt Ratschläge, wie man im Fotojournalismus vorwärts kommt.

Kuleshova: Ich weiß, dass einige Fotografen die Funktion ‚Mit Sternen bewerten’ nutzen, um die Bilder innerhalb der Kamera zu bewerten und einen Katalog zu filtern. Oder vielleicht legst einfach deine Bilder beiseite und kommst zur Ruhe?

Pellegrin: Nun, es gab tatsächlich einen sehr berühmten und fantastischen Magnum-Fotografen, der, als ich zu Magnum gekommen bin, zu mir sagte: ‚Paolo, du musst drei Jahre warten, bevor du dir deine Kontaktabzüge ansiehst. Mindestens.

Kuleshova: Das ist sehr langsam!

Pellegrin: Du musst eine emotionale Distanz und eine Erinnerung gewinnen, und die Bilder nur als Form betrachten. Bei der Auswahl handelt es sich wirklich um die anderen 50 % der Gleichung. Hier versuchst du, deine Absichten beim Fotografieren nachzuvollziehen. Für mich ist das ein langsamer Prozess. Es geht dabei nicht darum, das beste Bild auszuwählen – das ist offensichtlich. Es geht darum, wie Bilder miteinander funktionieren.

Ein Porträt einer Frau im Seitenprofil, das direkt unter ihren Augen abgeschnitten ist.

„Ich empfinde Fotografie jetzt mehr und mehr als die Arbeit eines Bildhauers mit einem Marmorblock“, sagt Pellegrin. „Michelangelo wusste, dass David im Inneren des Marmorblocks war, und seine Aufgabe war es, ihn daraus hervorzubringen. Ich empfinde die Fotografie so; es ist ein Prozess des Abtragens.“ Aufgenommen mit einer Canon EOS 5D Mark IV mit einem Objektiv Canon EF 70-300mm f/4-5.6L IS USM bei 269 mm, Verschlusszeit 1/320 Sek., Blende 5,6 und ISO 3200. © Paolo Pellegrin/Magnum Photos

Kuleshova: Siehst du die Welt oder dein Alltagsleben in Schwarz-Weiß-Bildern?

Pellegrin: Nein, nicht unbedingt. Aber ich sehe in Formen. Ich ertappe mich immer dabei, Dinge zu arrangieren.

Kuleshova: Es ist schwierig, den Motor abzustellen.

Pellegrin: Ja, es ist wie ... Moment, wie lautet das richtige Wort auf Englisch? Warte, ich schlage es nach: Condemned (verurteilt). Du kannst es nicht wirklich abstellen. Ich bin dazu verurteilt, immer zu schauen.

Kuleshova: Es ist noch nicht lange her, seit ich der Foto-Community beigetreten bin, aber ich habe ziemlich schnell gelernt, dass es wichtig ist, deine Leute zu finden – Menschen, die deine Ideen und deine Vision verstehen. Natürlich ist es wichtig, Kritik zu erhalten, sie aber nicht persönlich zu nehmen, sondern zuzuhören und das mitzunehmen, was wichtig ist.

Pellegrin: Fotografie ist ein durch und durch einsamer Beruf. Für mich war Magnum in dieser Hinsicht wichtig, denn dort gibt es Ressourcen an Menschen. Sie können einen wirklich bereichern.

Kuleshova: Würdest du jetzt, mit allen Erfahrungen aus deiner ganzen Karriere, etwas anders machen?

Pellegrin: Ich bin sehr stolz, dass ich diese Möglichkeit habe, in das Leben von Menschen einzutreten – der Zugang, den wir als Fotografen haben, fasziniert mich jedes Mal. Ich denke, ich habe großes Glück, dass ich meine ‚Stimme’ gefunden habe. Ich würde nichts anders machen.

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