STREET-FOTOGRAFIE

Porträtfotografie auf der Straße

Der Fotograf Kym Moseley erklärt, wie wichtig Vorbereitung, Professionalität und der Druck sind, wenn man Porträts von Fremden macht
Ein Smartphone mit der SELPHY Photo Layout App, ein weißer Canon SELPHY Square QX10 Drucker, eine Packung Druckerpapier und mehrere gedruckte Porträtfotos liegen auf einem Holztisch – von oben aufgenommen.

Menschen zu fotografieren, denen man auf der Straße begegnet, kann eine beängstigende Erfahrung sein – muss es aber nicht, sagt der beliebte TikToker und Fotograf/Filmemacher Kym Moseley, der mehr als 180.000 Follower auf Social Media hat.

Kym beschäftigt sich gern mit der Aufnahme von Straßenporträts. Seine Art, einfach auf Unbekannte zuzugehen und sie zu fragen, ob er ein Porträt-Foto von ihnen machen darf, hat tatsächlich erheblich zu seinem Online-Erfolg beigetragen. Er hat die Erfahrung gemacht, dass manche Menschen zurückhaltend reagieren, wenn es darum geht, sich fotografieren zu lassen. Manche sind aber auch geschmeichelt und posieren gerne für ihn, vor allem, wenn er das Bild anschließend mit ihnen teilt.

Hier erzählt Kym, der mit einer Canon EOS R6 fotografiert, wie er das Selbstvertrauen entwickelt hat, auf Menschen zuzugehen, welche Vorteile es hat, Spontaneität zuzulassen, und wie wichtig ehrliches Feedback ist. Er zeigt auch, wie man mit Hilfe eines Canon SELPHY Square QX10 den Personen ein gedrucktes Bild schenken kann, statt ihnen das Foto nur auf dem LCD-Bildschirm der Kamera zu zeigen.

Ausrüstung und Einstellungen

Eine Canon EOS R6 auf dem Deckel eines mit bunter Farbe bespritzten Behälters.

TikTok-Star Kym Moseley verwendet für seine Straßenporträts die Canon EOS R6 und sowohl Zoomobjektive als auch Festbrennweiten wie das Canon RF 70-200mm F2.8 L IS USM und das Canon RF 16mm F2.8 STM. „Eine Aufnahme zu verpassen, weil man die richtige Ausrüstung nicht dabei hat, ist sehr ärgerlich“, sagt er.

Viele angehende Fotografen wollen mit leichtem Gepäck reisen. Deshalb empfiehlt Kym einige seiner Lieblingsobjektive, wie das Canon RF 35mm F1.8 MACRO IS STM und das Canon RF 24-70mm F2.8 L IS USM.

Kym fotografiert mit einer Canon EOS R6, die er wegen ihrer 4K-Fähigkeit, der schnellen Verschlusszeit und dem hervorragenden Autofokus ausgewählt hat – eine ideale Kombination für die Porträtfotografie. Bei Porträts lässt Kym gerne den Hintergrund verschwimmen, um die Aufmerksamkeit auf sein Motiv zu lenken.

„Egal, welches Objektiv ich verwende, ich wähle immer die geringste Schärfentiefe und richte die restlichen Einstellungen danach aus“, erklärt er. „Die Blende bleibt immer bei F2.8 oder F1.8, je nach Objektiv. Die nächste Priorität ist der ISO-Wert, den ich bei 100 zu halten versuche, während ich die Belichtungszeit entsprechend anpasse. Bei hellem Tageslicht verwende ich wahrscheinlich eine Belichtungszeit von 1/200 Sek. bei ISO 100 und F2.8, und je dunkler es wird, desto länger wird die Belichtungszeit.“

Um seine Ausrüstung für Straßenporträts zu vervollständigen, nimmt Kym den tragbaren Canon SELPHY Square QX10 mit, damit er unterwegs nicht nur fotografieren, sondern die Bilder auch drucken und weitergeben kann.

So wählst du deine Motive

Ein Mann mit einem gepflegten weißen Bart, einem Ledermantel, einer getönten Brille und einem Tweedhut, der von einer Bank aus zur Kamera blickt.

Als Kym diesem Mann sein ausgedrucktes Foto gab, antwortete er mit einem einfachen „Gut. Schön!“, was Kym amüsierte. „Sein Bart und sein Hut haben direkt meine Aufmerksamkeit erweckt“, sagt er. „Er sah einfach geheimnisvoll aus, als hätte er Geschichten zu erzählen. Ich würde dieses Foto gerne in Schwarzweiß haben.“ Die Canon SELPHY Photo Layout App gibt dir vor dem Druck die Möglichkeit, das Foto in Schwarzweiß zu konvertieren. Aufgenommen mit einer Canon EOS R6 bei 51mm, 1/250 Sek., F2.8 und ISO 1.250. © Kym Moseley

Eine Frau mit langen blonden Haaren, die einen roten Mantel über einem schwarzen Kittel trägt, steht an einem Eisenzaun und schaut in die Kamera.

Kym erinnert sich, zuerst den Kittel der Frau bemerkt zu haben, ehe er sie dabei beobachtete, wie sie mit ihrer Freundin sprach. „Sie wirkte sehr gesprächig und lebhaft“, sagt er. „Ihre Reaktion zu sehen war interessant – man konnte sehen, dass sie sich in ihrem Arbeitskittel nicht gerade fotogen fühlte.“ Aufgenommen mit einer Canon EOS R6 bei 40mm, 1/320 Sek., F2.8 und ISO 1.250. © Kym Moseley

Wenn du ins Stadtzentrum gehst, fallen dir sofort viele Möglichkeiten auf, um Menschen zu fotografieren. Was auch immer dich zu einer bestimmten Person hinzieht, ist von dir abhängig; die Wahl eines Motivs ist unglaublich subjektiv.

Kym hält Ausschau nach Menschen, die den Eindruck machen, dass sie für ihn anhalten würden. „Leute, die offensichtlich in Eile sind oder Kopfhörer tragen, spreche ich in der Regel gar nicht an“, sagt er. „Ich möchte die Leute nicht stören.

Am Anfang habe ich alle Leute angesprochen, und so habe ich gelernt diejenigen zu erkennen, die anhalten und sich fotografieren lassen“, fährt er fort. „Sie müssen für mich aber auch irgendwie einzigartig sein. Sie sollten interessant aussehen – es muss etwas geben, das heraussticht. Als ich mal einen weißen Mann mit rotem Afro gesehen habe, der auf einen dunkelgrünen Baum zuging, musste ich ihn einfach ansprechen. Ich wusste, dass das dunkle Grün im Kontrast zu seinen Haaren auffallen würde, und ich behielt Recht: Das Video wurde etwa 300.000 Mal angesehen.“

Im Grunde genommen musst du einfach herausfinden, was dich interessiert. Für Kym bedeutet das „nicht, dass die Person konventionell attraktiv sein muss; sie muss nur etwas in mir auslösen“.

So spricht man Fremde an

Ein Mann in einer auffällig gemusterten Jacke und dunklem Haar in einem Dutt, mit den Händen in den Taschen und dem Kopf zur Seite gedreht.

Kym ist ständig auf der Suche nach Porträtmöglichkeiten. „Ich mochte die Jacke und die Haare des Mannes“, sagt er. „Er sah umgänglich aus und vor allem so, als würde er auf jemanden warten. Er konnte also nicht sagen, dass er dringend irgendwo hin muss.“ Aufgenommen mit einer Canon EOS R6 bei 70mm, 1/400 Sek., F2.8 und ISO 500. © Kym Moseley

Eine junge Frau mit langen braunen Haaren trägt einen schweren Mantel und große Kopfhörer um den Hals, während sie schüchtern in die Kamera lächelt.

„Das Auftreten dieses Mädchens war es, was mich zum Anhalten veranlasste“, sagt Kym. „Sie machte einen offenen Eindruck, sah dabei aber gleichzeitig ein wenig schüchtern und zurückhaltend aus. Das hat mich interessiert. Ich wollte ihr helfen, aus sich heraus zu kommen.“ Aufgenommen mit einer Canon EOS R6 bei 67mm, 1/320 Sek., F2.8 und ISO 1.250. © Kym Moseley

Kym schlägt vor, sich mental darauf vorzubereiten, indem man sich sagt: „Es ist nur für dich eine große Sache, für die anderen ist es völlig in Ordnung. Niemand hält dich für so seltsam, wie du vielleicht denkst!“

Wenn er ein potenzielles Motiv ausfindig gemacht hat, spricht er die Person normalerweise so an: „Hallo, ich arbeite an einem Projekt, bei dem es darum geht, Fremde zu fotografieren. Hätten Sie zwei Minuten Zeit für ein Porträt?“

„Diese Sätze sind meist der beste Weg, um jemanden zu beruhigen und sein Interesse zu wecken, bei dem Projekt zu helfen“, erklärt er. „Wenn man Leute anhält und nicht weiß, was man sagen soll, verliert man schnell ihre Aufmerksamkeit. Wenn du schüchtern bist, dann solltest du daran arbeiten, selbstbewusst aufzutreten. Das ging mir am Anfang genau so, doch inzwischen kann ich problemlos auf die Menschen zugehen. Es fühlt sich für mich mittlerweile ganz normal an. Wenn sie noch unentschlossen sind, sage ich: ‚Ich kann Ihnen die Fotos gern per E-Mail schicken‘“, fügt er hinzu.

So interagiert man mit seinen Motiven

Ein Smartphone mit der SELPHY Photo Layout App liegt zusammen mit einem gedruckten Porträtfoto auf einem Holztisch, aufgenommen von oben.

Die Canon SELPHY Photo Layout App ist kompatibel mit den tragbaren Druckern Canon SELPHY Square QX10 und SELPHY CP1300 – sie ermöglicht den Druck direkt vom Smartphone aus. Sie bietet auch mehrere Layout-Optionen, womit du mehr als ein Porträt auf demselben Blatt Papier drucken kannst.

Manche Street-Fotografen geben ihren Motiven Anweisungen, während andere einen eher offenen Ansatz bevorzugen. Kym beschränkt die Anweisungen lieber auf ein Minimum. „Ich versuche, nicht zu viele Anweisungen zu geben, da ich niemanden zu sehr in Anspruch nehmen möchte“, sagt Kym. „Ich gebe schon Feedback, versuche dabei aber nicht zu spezifisch zu sein. Wenn es nicht funktioniert, sage ich vielleicht: ‚Lass uns etwas anderes versuchen‘, aber ich bitte nicht um bestimmte Dinge, wie z.B. ‚Leg eine Hand hierhin‘. Ich bitte einfach jemanden, von A nach B zu gehen, und verwende den Burst-Modus, oder ich mache eine Faust und bitte sie, zu ihr zu blicken, damit sie in eine bestimmte Richtung schauen, ohne dass ich sie dafür berühren muss. Das habe ich bei der Hochzeitsfotografie gelernt.“

Einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, ist enorm wichtig und kann sogar zu weiteren Aufträgen führen. Kym erinnert sich daran, wie er mal einen Auftrag erhielt, nachdem er einen Fremden auf der Straße fotografiert hatte. „Ich habe einmal einen Mann in einem tollen Anzug angehalten, und es stellte sich heraus, dass er eine eigene Schneiderei hatte und nach einem Filmemacher gesucht hat. Er notierte sich meine Kontaktdaten, weil ihm unsere kurze Begegnung sehr gefallen hat.“

Fotos drucken und teilen

Ein SELPHY Square QX10, aus dem ein Fotodruck herausragt, auf einer hölzernen Unterlage.

Der tragbare Canon SELPHY Square QX10 wird mit einem praktischen USB-Ladegerät geliefert und druckt langlebige Fotos im Format 68 x 68 mm in satten und lebendigen Farben.

Eine Hand hält ein kleines gedrucktes Porträt eines jungen Mannes hoch, der eine auffällig gemusterte Jacke trägt und seinen Kopf zur Seite dreht.

Du kannst mit einer Akkuladung 20 Fotos drucken. Wenn dein Motiv also mit dem ersten Versuch unzufrieden ist, kannst du es einfach nochmal versuchen. „Wenn ich merke, dass es ihnen nicht gefällt, sehe ich zu, dass wir ein anderes machen“, sagt Kym.

Nachdem man das Foto gemacht hat, weiß man nie genau, wie die aufgenommene Person darauf reagiert. Kym hat Erfahrungen mit positiven sowie negativen Reaktionen machen können. „Ich zeige den Leuten immer erst das Bild auf dem Kameradisplay und biete dann an, es ihnen zu schicken“, sagt er. „Ich bitte auch um Feedback. Ehrlichkeit ist für mich ganz wichtig.“

Den SELPHY Square QX10 dabei zu haben, gibt Kym die Möglichkeit, seinen Gesprächspartnern etwas mit auf den Weg zu geben. „Der SELPHY Square QX10 Drucker liefert die Fotos wirklich schnell“, sagt er.

Kym übertrug das Foto von seiner EOS R6 mit Hilfe des in der Kamera integrierten WLAN auf sein Smartphone und lud es dann zum Drucken in die SELPHY Photo Layout App hoch. „Der ganze Vorgang dauert nur etwa 60 Sekunden“, sagt er. „Es ist toll, dass ich in der Lage bin, den Leuten quasi sofort ein hochwertiges Bild zu drucken. Früher hätte ich dafür in ein Büro gehen und mich für die Übergabe mit den Leuten erneut verabreden müssen“, sagt er.

Hoffentlich haben dir die Tipps und Ratschläge von Kym Mut gemacht, rauszugehen und deine eigenen Straßenporträts aufzunehmen – du glaubst gar nicht, was man dabei alles erreichen kann. Vergiss nicht, deine Ergebnisse mit dem Hashtag #FreeYourStory zu teilen und @canonemea zu markieren.

Geschrieben von Natalya Paul

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