Eines der schönsten Dinge in der Weihnachtszeit ist das Angebot an Partys und Veranstaltungen, die Freunde und Familie zusammenbringen, um zu reden, zu lachen oder einfach zu entspannen. Wenn man weiß, wie man das feierliche Lächeln, die funkelnden Lichter und die ausgefallenen Tanzbewegungen auf kreative Weise fotografieren kann, schafft man Erinnerungen für die Ewigkeit.
Mit diesen nützlichen Tipps und Techniken für die Partyfotografie gelingen dir nicht nur großartige Aufnahmen, die allen gefallen und mit anderen geteilt werden, sondern auch Bilder, die den besonderen Momenten gerecht werden und so schön sind, dass du sie gern ausdruckst und aufbewahrst.
So nimmst du kreative Partyfotos auf
1. Wähle die optimalen Kameraeinstellungen für Partyfotos
Wenn du Gruppenporträts bei wenig Licht aufnehmen möchtest, kannst du eine längere Verschlusszeit wählen, um den Sensor der Kamera länger dem Licht auszusetzen. Dadurch steigt allerdings das Risiko von Bewegungsunschärfe, wenn die Kamera oder deine Motive sich bewegen. Die Fotos bleiben eher scharf, wenn du den ISO-Wert erhöhst, damit du eine kürzere Verschlusszeit anwenden kannst. Aufgenommen mit einer Canon EOS R100 und einem Canon RF 16mm F2.8 STM Objektiv bei 1/60 Sek., F3.5 und ISO 1.600.
Egal, ob drinnen oder draußen – auf Partys sind die Motive oft in Bewegung. Deshalb ist es wichtig, dass du deine Kamera für Partyfotos optimal einstellst.
Um die rasanten Bewegungen auf einer Tanzfläche ohne Blitzlicht einzufangen, musst du eine ausreichend kurze Belichtungszeit wählen. Im Modus Blendenautomatik (Tv) legst du die Belichtungszeit manuell fest, während die Kamera die Blende und den ISO-Wert für ein korrekt belichtetes Bild automatisch auswählt. Für Bewegungen ist eine Belichtungszeit von etwa 1/160 Sek. oder 1/250 Sek. am besten geeignet, bei schnelleren Bewegungen kannst du auch bis zu 1/1.000 Sek. gehen. Wenn du im manuellen Modus (M) fotografierst, solltest du mit relativ weit geöffneter Blende (kleinere Blendenzahl) arbeiten, um die kürzere Belichtungszeit auszugleichen. Beginne zunächst mit der ISO-Automatik, aber wenn das Bild zu dunkel wird, solltest du einen mittleren oder hohen ISO-Wert einstellen, z.B. ISO 3.200 oder ISO 6.400.
Wenn die Party eher ein gemütliches Beisammensein ist, kannst du im Modus Zeitautomatik (Av) die Schärfentiefe bestimmen. In ruhigeren Umgebungen solltest du die Kameraeinstellungen auf der Grundlage des vorhandenen Lichts festlegen. Eine Belichtungszeit von 1/80 Sek. dürfte sich beispielsweise gut für Porträts oder Gruppenfotos mit langsamer Bewegung eignen – so gelangt mehr Licht auf den Sensor, und du hast etwas Spielraum bei Blende und ISO-Wert. Wenn du eine kürzere Verschlusszeit brauchst, um Bewegungen einzufrieren, erhöhe den ISO-Wert oder senken die Blendenzahl.
2. Nimm ungestellte Szenen auf
Eine längere Brennweite ermöglicht es, Schnappschüsse von deinen Freunden auf der Tanzfläche zu machen. Dank der hohen Lichtstärke dieses Objektivs kannst du solche Innenaufnahmen auch ohne Blitz machen. Aufgenommen mit einer Canon EOS 5D Mark III bei 1/160 Sek. und F1.4. © AdobeStock
Sicher kann man gute Ergebnisse erzielen, wenn Personen für ein Foto posieren – wenn du jedoch die gute Stimmung einer Party ganz natürlich einfangen willst, dann sind ungestellte Aufnahmen der bessere Ansatz.
Ein Zoomobjektiv, wie das Canon RF-S 18-45mm F4.5-6.3 IS STM, ermöglicht dir, auch weiter entfernte Motive bildfüllend zu fotografieren. Durch den größerem Abstand ist es auch nicht so offensichtlich, wenn du jemanden anvisierst, um ein Foto zu machen. Dieses Objektiv verfügt außerdem über einen 4-Stufen-Bildstabilisator, der dafür sorgt, dass die Aufnahmen auch aus der freien Hand nicht verwackeln.
Anstatt deine Schnappschüsse mit einem Blitz aufzunehmen, solltest du eine große Blendenöffnung und eine höhere ISO-Empfindlichkeit wählen, um deine Motive scharf ins Bild zu bekommen. Auf diese Weise stört das Blitzlicht die Motive nicht und das natürliche Gefühl bleibt erhalten. Aus dem gleichen Grund solltest du auch das AF-Hilfslicht der Kamera deaktivieren.
3. Finde heraus, wie man Unschärfe im Vorder- und Hintergrund erreicht
Ein Objektiv mit maximaler Blende wie das Canon RF 45mm F1.2 STM oder RF 50mm F1.8 STM kann Hintergründe in ein attraktives, weiches Bokeh verwandeln. Aufgenommen mit einer Canon EOS R6 und einem Canon RF 50mm F1.8 STM Objektiv bei 1/40 Sek., F1.8 und ISO 100.
Die Unschärfe im Vorder- und Hintergrund ist ideal, um das Motiv in Szene zu setzen und den Fotos eine verträumte Atmosphäre zu verleihen.
Vom Meer aus funkelnden Lichtern am Weihnachtsbaum bis zur einfachen Kerze – die Weihnachtszeit ist voll von schönen Lichtern, die sich mit der richtigen Einstellung in schöne leuchtende Kugeln im Hintergrund der Bilder verwandeln lassen. Das japanische Wort „Bokeh“ beschreibt die Ästhetik dieser unscharfen Highlights im Bild.
Der Effekt ist am einfachsten zu erzielen, wenn das Objektiv auf die größte Blendenöffnung eingestellt ist. Dadurch erzielst du eine sehr geringe Schärfentiefe, mit der du selektiv fokussieren und dein Motiv vor einem unscharfen Hintergrund hervorheben kannst. Ideale Objektive für diese Technik sind das Canon RF 45mm F1.2 STM mit einer ultraweiten maximalen Blende von 1:1,2 und das Canon RF 50mm F1.8 STM. Aber auch mit einer kleineren Blendenöffnung wie F5.6 kannst du angenehme, verschwommene Highlights generieren. Dieser Effekt wird verstärkt, wenn dein Motiv weiter vom Hintergrund entfernt steht oder du näher an deinem Motiv stehst.
5. Verlängere die Belichtungszeit, um Bewegungsunschärfe zu erreichen
Die Änderung der Belichtungszeit ist eine sehr effektive Möglichkeit, die Gesamtbelichtung eines Bildes anzupassen. Sie bietet zudem einen kreativen Spielraum, denn es lässt sich damit die Intensität der Bewegungsunschärfe (oder eine gewollte Schärfe) im Bild gezielt festlegen.
Während du mit kürzeren Belichtungszeiten bewegte Motive scharf aufnimmst, ist ein alternativer Ansatz die Verwendung einer deutlich längeren Belichtungszeit, um Bewegungen in der Szene mit statischen Motiven zu erzeugen.
Bei Aufnahmen aus der freien Hand wählst du eine Belichtungszeit von 1/10 oder 1/20 Sekunden und stellst sicher, dass das statische (oder relativ statische) Motiv in der Szene deutlich zu sehen ist. Es ist hilfreich, wenn dein Objektiv über einen integrierten optischen Bildstabilisator (IS) verfügt (z.B. das Canon RF 35mm F1.8 MACRO IS STM), weil er dafür sorgt, dass deine Bilder bei längeren Belichtungszeiten schärfer bleiben. Einige Kameras wie die Canon EOS R7 und die EOS R6 Mark II bieten eine kamerainterne Bildstabilisierung (IBIS). Dabei wird der Sensor der Kamera physisch bewegt, um unerwünschte Bewegungen auszugleichen, wenn die Aufnahme nicht von einer festen Position (z.B. einem Stativ) aus erfolgt. Diese Art von Bildstabilisierung funktioniert mit jedem Objektiv.
Wenn du ein Stativ verwendest, kannst du für diesen Effekt mit wesentlich längeren Belichtungszeiten arbeiten. Am besten löst du die Aufnahme mit einem funk- oder kabelgebunden Fernauslöser, der Canon Camera Connect App oder mit dem Selbstauslöser aus.
5. Halte die Lichtspuren auf der Tanzfläche fest
Wenn du einen Blitz mit einer Langzeitbelichtung kombinierst, verwandeln sich alltägliche Szenen in magische Bilder. © Tetra Images/Getty Images
Um farbenfrohe Lichtstreifen zu erhalten, die das sprühende Partyleben zeigen, ohne dass das Motiv unscharf wird, versuche die Kamera bei der Langzeitbelichtung zu bewegen und einen kurzen Blitz zu verwenden. Indem du kontrollierst, wann der Blitz an der Kamera ausgelöst wird, kannst du verschiedene Effekte erzeugen.
Stelle eine lange Verschlusszeit von rund einer Sekunde ein und wähle im Blitzmenü deiner Kamera zwischen dem Synchronisationsmodus für den ersten oder den zweiten Verschlussvorhang. Bei den meisten Kameras ist die Synchronisation auf den ersten Verschlussvorhang die Standardeinstellung. Der Blitz wird zu Beginn der Belichtung ausgelöst, sodass die Bewegungsunschärfe vor dem Motiv erscheint. Bei Synchronisation mit dem zweiten Verschlussvorhang wird der Blitz am Ende ausgelöst, und die Lichtspuren treten hinter dem Motiv auf. Das ergibt einen natürlicheren, dynamischeren Effekt.
Bei der Synchronisation mit dem zweiten Verschlussvorhang kann es schwierig sein, genau vorherzusehen, wo sich dein Motiv befindet, wenn der Blitz ausgelöst wird. Über das daher ein paar Mal, damit das Timing stimmt.
6. Fokussiere auf kleinere Details
Details von Veranstaltungen ergeben interessante Motive für ungewöhnliche Fotos. Verwende ein Weitwinkelobjektiv mit Nahfokussierung wie das Canon RF 24mm F1.8 MACRO IS STM, wenn du mehr Hintergrund in deiner Aufnahme erfassen willst. Aufgenommen mit einer Canon EOS R6 (mittlerweile ersetzt durch das Nachfolgemodell Canon EOS R6 Mark III) mit einem Canon RF 24mm F1.8 L MACRO IS STM Objektiv bei 1/10 Sek., F4 und ISO 100.
Kombiniere bei Tischansichten und Food-Fotografie eine höhere Blendenzahl mit einem Weitwinkelobjektiv, um mehr Details im Fokus zu halten. Aufgenommen mit einer Canon EOS R6 Mark III mit einem Canon RF 45mm F1.2 STM Objektiv, Verschlusszeit 1/100 Sek., Blende 1:8 und ISO 100.
Nicht vergessen: Auf Partybildern müssen sich nicht immer nur Menschen befinden. Auch die Konzentration auf kleinere Details kann die Stimmung und das Gefühl für den Anlass gut vermitteln.
Wenn du mit dem verwendeten Objektiv nicht nah genug an das Motiv herankommst, solltest du ein Objektiv mit Makrofunktion in Betracht ziehen, z.B. das Canon RF-S 18-150mm F3.5-6.3 IS STM (im MF Modus) oder das Canon RF 85mm F2 MACRO IS STM. Eine Makrooption mit Weitwinkel wie beim Canon RF 35mm f/1.8 MACRO IS STM oder Canon RF 35mm F1.8 MACRO IS STM lässt dich ganz nah an das Motiv heran gehen – aber ermöglicht dir dennoch, mehr von der Umgebung in das Bild einzubeziehen. Wenn dein Motiv alleine vor einem weichen, verschwommenen Hintergrund erscheinen soll, versuche es mit einem Objektiv mit Nahfokussierung und weiter maximaler Blende wie dem Canon RF 45mm F1.2 STM.
7. Aufnahmen mit Mehrfachbelichtung
Einige Kameras des EOS R Systems wie die Canon EOS R10 und die Canon EOS R8 bieten den Modus Mehrfachbelichtung. Diese Funktion macht automatisch mehrere Aufnahmen und kombiniert sie, um einen künstlerischen Effekt zu erzielen. Da dies alles kameraintern geschieht, ist keine Bearbeitungssoftware erforderlich.
Je nach Lichtverhältnissen und gewünschtem Endergebnis stehen dir vier Mehrfachbelichtungsmodi zur Auswahl. Du kannst aber auch einfach mit der Belichtungssteuerung „Integral“ fotografieren und die Kamera die richtige Belichtung für dich ermitteln lassen. Du kannst auch einfach Aufnahmen mit zwei verschiedenen Belichtungen machen, oder du legst mehrere verschiedene Aufnahmen übereinander, um ein ganz besonders surreales Ergebnis zu erzielen.
8. Mit Perspektiven spielen
Wenn du nahe an Motive im Vordergrund wie z.B. Dekorationen oder Wunderkerzen herangehst, kannst du eine attraktive Hintergrundunschärfe erzeugen. © AdobeStock
Deine Partyfotos werden interessanter, wenn du mit der Perspektive kreativ wirst. Das kann ganz einfach sein, indem du deine Kamera höher oder tiefer hältst. Aber probiere auch mal, die Perspektive auf die Spitze zu treiben und vom Boden aus nach oben oder von oben aus der Vogelperspektive zu fotografieren. Mit einer Kamera wie der Canon EOS R50, die über ein dreh- und schwenkbares Display verfügt, ist das Fotografieren aus hohen oder niedrigen Blickwinkeln ein Kinderspiel. Das ist auch ideal, um Selfies zu machen.
Nutze Türen, Fenster oder Treppengeländer im Bild als Rahmen und suche nach glänzenden Oberflächen oder Wasser, um die Reflexionen der Party einzufangen oder dich selbst auf kreative Weise mit ins Bild zu setzen.
Lichtverändernde Materialien können die Ästhetik deiner Bilder verändern: Fotografiere durch transparente Flüssigkeiten wie Getränke, um gebrochenes Licht einzufangen, das Größe und Proportionen verzerrt. Aufnahmen durch strukturiertes oder mattiertes Glas können einen eindrucksvollen Unschärfeeffekt erzeugen.
Probiere all diese Techniken aus, hab einfach Spaß und mach dir keine Sorgen, wenn etwas nicht klappt – experimentiere einfach weiter.
Geschrieben von Matt Golowczynski & Peter Wolinski
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