Die Aufnahme von beeindruckenden Lichtbahnen, welche die Bewegung der Sterne zeigen, ist eine Herausforderung, aber mit ein paar einfachen Schritten ist es möglich, diese Technik zu beherrschen. Als Erstes musst du den Nordpol ausfindig machen, was mit einer Sternkarten-App auf deinem Smartphone problemlos möglich ist. Wenn du dich so positionierst, dass der Nordpol (oder der Südpol, falls du dich auf der Südhalbkugel befindest) der Fokus deiner Aufnahme ist, und eine Langzeitbelichtung verwendest, wird sich das kreisförmige Muster um einen zentralen Punkt bilden. Vergiss nicht, dass du für jede Langzeitbelichtung ein Stativ verwenden solltest, um Bewegungsunschärfe zu vermeiden.
Sterne sind keine starke Lichtquelle, deshalb nimm eine hohe ISO-Einstellung (800, 1.600 oder mehr), um die Lichtbahnen der Sterne einzufangen. Experimentiere bei ein paar Schnappschüssen ein bisschen mit der ISO-Einstellung, da es bei der Wahl hoher Werte zum „Bildrauschen“ kommen kann.
Obwohl es 24 Stunden dauert, bis die Sterne eine vollständige Umrundung am Himmel durchlaufen, lässt sich der Effekt eines kreisförmigen Sternenschweifs mit einer Langzeitbelichtung von etwa 60 bis 90 Minuten erzielen. Wenn du deine Aufnahmen auf der Nordhalbkugel machst, kannst du den Polarstern am Nachthimmel als Bezugspunkt nehmen, um den sich die Sterne zu drehen scheinen.
Die geringste Belichtungszeit ist bei vielen Kameras 30 Sekunden – für eine längere Belichtung verwende die Langzeitbelichtung im manuellen Modus. Hierbei kann der Verschluss so lange geöffnet bleiben wie du willst. Stelle die Schärfe auf unendlich ein, und versuche es mit einer Belichtungszeit von etwa 30 Minuten, wenn du bereit bist. Dann erneut die Aufnahme überprüfen. Vielleicht sind ein paar Versuche – und etwas Geduld – erforderlich, aber letztlich wirst du Ergebnisse erzielen, mit denen du zufrieden bist.
Eine weitere Möglichkeit ist das Erstellen eines Zeitraffer-Videos des Nachthimmels. Zahlreiche Canon Kameras, darunter die Canon EOS R6, die EOS R5 und die EOS 90D, verfügen über einen Zeitraffer-Aufnahmemodus, der einen integrierten Intervallgeber nutzt. Befestige deine Kamera auf einem Stativ und stelle eine Belichtungszeit von etwa 20 Sekunden oder kürzer ein. Stelle Blende und ISO-Wert entsprechend ein (f/4 und ISO 640 sind in der Regel gut geeignet). Mache eine Probeaufnahme und prüfe die Ergebnisse. Ändere gegebenenfalls deine Belichtungseinstellungen. Als Nächstes stellst du den Intervallgeber so ein, dass du etwa alle ein bis zwei Minuten eine Folge von Aufnahmen machst.
Die Gesamtaufnahmezeit für die Sequenz hängt davon ab, wie lang dein Zeitraffervideo des Nachthimmels werden soll, sowie von deiner Bildrate. Eine Sequenz von insgesamt 60 Aufnahmen mit einer Bildrate von 30 Bildern pro Sekunde ergibt beispielsweise ein Zeitraffervideo von zwei Sekunden.
Ein gut gemachter Sternen-Zeitraffer kann sehr beeindruckend sein, wenn sich der Himmel vor deinen Augen langsam zu drehen scheint. Wenn du Glück hast oder deine Aufnahmen auf einen Meteoritenschauer abstimmst, werden Sternschnuppen über dein Bild huschen und das galaktische Wunder noch verstärken. In unserem Leitfaden zum Fotografieren von Meteoritenschauern* erfährst du, wie die Profis dieses atemberaubende Himmelsschauspiel festhalten.
Verfasser: Matthew Richards
*Nur in ausgewählten Sprachen verfügbar.
Adobe und Photoshop sind entweder Marken oder eingetragene Marken von Adobe in den USA und/oder anderen Ländern.